Karl Valentin ['falɛntiːn] (* 4. Juni 1882 in München; † 9. Februar 1948 in Planegg), mit bürgerlichem Namen Valentin Ludwig Fey, war ein deutscher Komiker, Volkssänger, Autor und Filmproduzent.
Er beeinflusste mit seinem Humor zahlreiche Künstler, darunter Bertolt Brecht, Samuel Beckett, Loriot, Willy Astor, Gerhard Polt und Helge Schneider.
In seiner Bühnenkunst stand er dem Dadaismus, aber auch dem Expressionismus nahe, obgleich er sich von beiden Stilrichtungen distanzierte. Valentin selbst nannte sich Humorist, Komiker und Stückeschreiber. Der Humor seiner Sketche und Stücke beruhte insbesondere auf seiner Sprachkunst und seinem „Sprach-Anarchismus“; 1924 lobte ihn der Kritiker Alfred Kerr als Wortzerklauberer.
Valentins Sprachwitz zielte besonders auf ihn selbst; unterstützt wurde sein Humor durch seine lange, hagere Gestalt, die er durch slapstickartige Einlagen betonte. Der Pessimismus und die Tragik seiner Komik wurden durch den ständigen Kampf mit alltäglichen Dingen wie der Auseinandersetzung mit Behörden und Mitmenschen genährt, die er auch selbst erlebte. Typisch dafür waren die Brandschutzauflagen für sein Theater 1931, welches Valentin nur deshalb nach acht Wochen wieder schloss, weil er in einem Sketch auf einem brennenden Zigarettenstummel beharrte.
Valentins wichtigste Partnerin auf der Bühne war Liesl Karlstadt. Mit ihr gelang ihm 1911 der Durchbruch in München. Fortan trat er mit ihr in zahlreichen Sketchen auf. Ein spezielles Faible Valentins war seine Ausstellung Panoptikum für Gruseliges und Nonsens – beispielsweise ein „Hungerturm“ und ein Glas Berliner Luft. Allerdings war sie unrentabel und ruinierte ihn und Liesl Karlstadt finanziell.
Erst 55 Jahre nach seinem Tod erschien im Münchner Musiklabel Trikont das akustische Gesamtwerk auf acht CDs, zusammen mit einem 150-seitigen Buch mit Texten von Herbert Achternbusch bis Christoph Schlingensief („Karl Valentin ist für mich einer der größten!“).
Alfred Kerr schrieb über ihn: „Alle lachen. Manche schreien. Woraus besteht er? Aus drei Dingen: aus Körperspaß, aus geistigem Spaß und aus glanzvoller Geistlosigkeit. Der Komiker Valentin ist ein bayrischer Nestroy.“
Seine Kindheit in der Münchner Vorstadt Au erlebte er als Einzelkind, da seine Schwester und seine zwei älteren Brüder kurz nach seiner Geburt starben. Von der Volksschule (1888–1895) sprach er später als „Zuchthaus“. Er machte eine Schreiner- und Tischlerlehre und war bis 1901 Facharbeiter. In diese Zeit fielen auch erste öffentliche Auftritte als „Vereinshumorist“. Eine Beziehung zu Gisela Royes (1881–1956), dem Dienstmädchen im Hause Fey, führte schließlich 1911 zur Heirat. Das Paar hatte zwei Töchter, Gisela (1905–2000) und Bertha (1910–1985).
1902 hatte er ein Gastspiel am Varieté Zeughaus in Nürnberg, wo er erstmals als „Karl Valentin“ auftrat. Nach dem Tod des Vaters übernahm Valentin im selben Jahr mit seiner Mutter die Leitung der Speditionsfirma Falk & Fey. 1906 ging die Spedition bankrott, und er zog mit seiner Mutter in deren Heimatstadt Zittau in Sachsen um, was Valentins Sprachgefühl beeinflusste.
Nach einer erfolglosen Tournee durch verschiedene Städte kehrte Valentin 1908 nach München zurück, wo er den Monolog Das Aquarium schrieb. Das Engagement an der Volkssängerbühne im „Frankfurter Hof“ beendete seine Geldnöte. Valentin entwickelte in dieser Zeit seine groteske Körpersprache und die sprachspielerische Selbstironie, mit der er auch auf sein Publikum zielte. 1911 traf er Elisabeth Wellano, die als Liesl Karlstadt seine Bühnenpartnerin wurde.
Ab 1912 war Valentin, der sich in München ein eigenes Filmstudio eingerichtet hatte, Darsteller in etwa 40 Kurzfilmen, die teilweise nach seinen Sketchen gedreht wurden. 1929 drehte Valentin seinen letzten Stummfilm Der Sonderling. Auf der Bühne inszenierte Valentin ab 1914 sein Bühnenprogramm Tingeltangel (unter anderem mit dem Sketch Die Orchesterprobe) und zwei Dutzend spätere Versionen.
Wegen seiner Asthmakrankheit musste er während des Ersten Weltkriegs keinen Militärdienst leisten. In dieser Zeit verfasste er verharmlosende Kriegslieder und Sketche. 1915 wurde Valentin Direktor des Münchener Kabaretts Wien-München.
Mit Bertolt Brecht parodierte er 1922 dessen neues Schauspiel Trommeln in der Nacht an den Münchner Kammerspielen. Brecht war eng mit Valentin befreundet, den er auch als Künstler sehr schätzte. Die gemeinsame Arbeit beeinflusste das spätere Schaffen Brechts deutlich. Valentin übernahm in dem surrealistischen Film Mysterien eines Frisiersalons von Brecht und Erich Engel eine Hauptrolle neben Karlstadt und Blandine Ebinger. 1922 und 1923 folgten erste Auslandsauftritte in Zürich und Wien, von 1924 bis 1938 Gastspiele in Berlin. Von Valentins „Sprachakrobatik“ waren auch Alfred Kerr und Kurt Tucholsky, der ihn als „Linksdenker“ bezeichnete, begeistert.
1931 eröffnete Karl Valentin ein eigenes Theater (Goethe-Saal) in der Münchner Leopoldstraße, das er allerdings schon nach acht Wochen wieder schließen musste: Valentin beharrte gegenüber der Feuerpolizei auf einem brennenden Zigarettenstummel in einem Sketch. 1932 und 1933 folgten die Mitwirkung Valentins in der Rolle des Direktors eines Wanderzirkus in seinem ersten Tonfilm Die verkaufte Braut, einer Verfilmung der Oper von Bedřich Smetana (Regie: Max Ophüls), und die Verfilmung von Orchesterprobe.
Sein 1934 eröffnetes Panoptikum für Nonsens musste er nach zwei Monaten wieder schließen, und auch ein zweiter Versuch 1935 scheiterte. Valentin verlor dadurch seine und Karlstadts Ersparnisse; sie erlitt einen Nervenzusammenbruch und musste lange pausieren.
Dem Nazi-Regime stand Valentin naiv-skeptisch gegenüber; er äußerte sich aber nicht öffentlich. Zwar schrieb er für das Propagandablatt Münchner Feldpost nach dem Desaster des Panoptikums aus Geldnot unpolitische Artikel, ließ sich aber von den Nationalsozialisten nicht vereinnahmen und scheute sich nicht vor satirischen Bildern wie „Auf zum Endsieg“ oder „Das letzte Aufgebot“. Bekannt sind auch seine Bühnenworte „Heil …, heil …, heil …! ja wie heißt er denn nur – ich kann mir einfach den Namen nicht merken.“ Oder auch: „Wie gut ist es doch, dass der Führer nicht Kräuter heißt, sonst müsste man ihn mit ‘Heil Kräuter’ grüßen.“ Einer der "offenen Feldpostbriefe" – weil er ja nicht jedem Soldaten schreiben kann – ist in den Erinnerungen seiner Tochter veröffentlicht. Er berichtet über Vorkommnisse, Klatsch und Tratsch in der Nachbarschaft. 1941 schrieb er "Die Laugenbrezel", eine satirische Polemik im Stile einer Hitlerrede, gefunden im Nachlass. 2007 berichtete der Spiegel, dass Valentin den Filmemacher Walter Jerven denunziert habe, indem er behauptet habe, er würde in Wirklichkeit Samuel Wucherpfennig heißen. Walter Jerven konnte jedoch innerhalb von vier Tagen den Ariernachweis erbringen. Aus Gunna Wendts Liesl-Karlstadt-Biographie geht hervor, dass Karl Valentin auch denunzierende, aber folgenlose Äußerungen gegen den Schriftsteller Eugen Roth vorgebracht haben soll.
Der Regisseur Jacob Geis filmte 1936 mit Valentin und Karlstadt Die Erbschaft, in dem ein Ehepaar am Ende nichts als einen Kerzenstummel besitzt. Das NS-Regime verbot den Film wegen „Elendstendenzen“; er wurde erst 1976 uraufgeführt.
Von 1939 an hatte Valentin eine neue Bühnenpartnerin und Geliebte: die 35 Jahre jüngere Annemarie Fischer ersetzte auf der Bühne Liesl Karlstadt. Er eröffnete die Ritterspelunke, eine Mischung aus Theater, Kneipe und Panoptikum, die er allerdings im Juni 1940 wieder schloss, bevor die NS-Behörde den Lagerraum für Requisiten zum Luftschutzkeller machte. Seinen letzten größeren Auftritt hatte Valentin, nun wieder mit Liesl Karlstadt, 1940 im Deutschen Theater.
Von 1941 bis 1947 hatte Valentin keine öffentlichen Auftritte; er schrieb in dieser Zeit Dialoge und Gedichte, die aber nie aufgeführt wurden. Die Familie zog 1941 in ihr Haus im Münchner Vorort Planegg; die Münchner Wohnung wurde bei einem Bombenangriff zerstört. Für den Lebensunterhalt der Familie begann er 1945 Haushaltsartikel anzufertigen. Die Hörspielserie Es dreht sich um Karl Valentin wurde nach fünf Folgen eingestellt, weil sie den Hörern zu pessimistisch war.
1947 und 1948 trat Karl Valentin nach jahrelanger Trennung wieder gemeinsam mit Liesl Karlstadt auf. Der Erfolg blieb jedoch weitgehend aus, und der unterernährte Valentin starb im Februar 1948 an einer Lungenentzündung. Diese erlitt er, weil er nach einem Auftritt aus Versehen in einem Theater in der Münchner Wörthstraße (heute ein Supermarkt in der Preysingstraße) eingeschlossen wurde und die Nacht in den unbeheizten Räumen verbringen musste.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof in Planegg bei München.
Am 21. Oktober 1934 eröffnete Valentin sein Kuriositätenkabinett, das Valentin Panoptikum. Es befand sich im Keller des Hotel Wagner in der Sonnenstraße, und das Konzept war orientiert an im vorigen Jahrhundert gut besuchten Wachsfigurenkabinetten. Was es zu sehen gab, schilderte der Kritiker Herbert Ihering so: „Da stehen in den Ecken Zuschauer, aber es sind Wachsfiguren. Da scheint im Dunkeln der Weg über sumpfiges Wasser zu gehen … plötzlich sinkt man ein … und rechts schillert es, als ob auf dem Grunde des Wassers jemand läge. … Worte werden bildlich dargestellt, Redensarten werden figürlich gemacht.“ Vom Schriftsteller Eugen Roth ist der Satz „Die Ungeheuerlichkeiten dieses verbohrten Hirns, dieses kranken Gemüts übertrafen weit meine schlimmsten Befürchtungen“ überliefert.
Die genehmigte Konzession endete am Jahresende 1934. Valentin probierte es mit einer Wiedereröffnung am 4. Mai des darauffolgenden Jahres. Doch das breite Publikum blieb dem Panoptikum fern. Am 16. November 1935 endete dessen Existenz. Finanziell war das Unternehmen ein Fiasko. Das Defizit zehrte Liesl Karlstadts Geldvermögen auf, die Valentin mit ihren Mitteln beisprang. Einen neuen Versuch mit einem „Lachkeller“ startete Valentin am 18. Juni 1937 im Münchner Färbergraben. Auch hier blieb der Erfolg hinter den Erwartungen zurück.
Ab etwa 1925 sammelte Valentin Fotografien des alten Münchens, wobei Fotos aus den Jahren 1855 bis 1912 den Schwerpunkt seiner Sammlung bildeten. Diese alten Aufnahmen stammten vorwiegend von den Münchner Photographen Franz Hanfstaengl, Georg Böttger, Ernst Reulbach und Franz Neumayer. Ziel seiner Sammelleidenschaft, die er selber in seinem Ausspruch „A oids Buidl vo München is mehra wert ois a Brillant“ zum Ausdruck brachte, war die fotografische Dokumentation des früheren Erscheinungsbildes Münchens. In diesem Ziel war er mit dem Münchner Fotografen Georg Pettendorfer verbunden, von dem zahlreiche Aufnahmen durch Valentins Sammlung überliefert sind und den er in einem Brief an Max Amann, den damaligen Reichsleiter für die Presse, als die zuverlässigste Quelle zur Münchner Baugeschichte bezeichnete.
Valentin betrachtete die baulichen und verkehrstechnischen Veränderungen seiner Heimatstadt mit großer Skepsis und wollte mit seiner Sammlung eine fotografische Dokumentation des alten Münchens aufbauen. Mehrmals unternahm er den Versuch, große Fotoausstellungen zu organisieren und dafür Fotografien aus privatem und öffentlichem Besitz als Leihgaben zu erhalten. Um seinem Ziel einer Veröffentlichung der von ihm gesammelten München-Fotografien näher zu kommen, verkaufte Valentin im August 1939 seine Sammlung zum Preis von 20.000 RM an das Stadtarchiv München. Zu diesem Zeitpunkt hatte Valentin über 900 alte Stadtansichten zusammengetragen. Trotz der Übereignung der Sammlung versuchte er auch in den nachfolgenden Jahren immer wieder, Reproduktionen und Abzüge seiner Bilder vom Stadtarchiv zu erhalten, um sie in privaten Ausstellungen zu verwerten. Valentins Bildsammlung wurde nach 1939 in die Fotosammlung des Stadtarchivs München eingeordnet und erst Anfang der 1980er Jahre wieder rekonstruiert.
Neben alten Stadtansichten sammelte Valentin auch Fotografien von Volkssängern und Komikern, die zu dieser Zeit in München auftraten, zudem Innen- und Außenaufnahmen von Münchner Theatern, Varietés und Kleinkunstbühnen. Valentin erwies sich damit als früher Dokumentar der Alltagskultur in einer deutschen Großstadt.
Es ist nicht klar, ob Valentin ernsthaft Briefmarken sammelte. Dennoch gab es auch Verbindungen zur Philatelie. In seinem letzten Stummfilm Der Sonderling von 1929 spielte er einen Briefmarkensammler, der unbedingt die erste bayerische Briefmarke, den Schwarzen Einser, besitzen wollte. In seinem Panoptikum stellte Valentin zudem eine Sammlung grüner Briefmarken aus. Die Auswahl der Briefmarken für eine Sammlung alleine aufgrund deren Farben war zumindest damals ungewöhnlich.
Zu Valentins 125. Geburtstag erschien am 14. Juni 2007 in Deutschland eine 45-Cent-Sonderbriefmarke, deren gezeichnetes Motiv – Valentin sägt auf einem Stuhl sitzend am Stuhlbein – auf den Valentin-Film Der neue Schreibtisch (von 1913 oder 1914) Bezug nimmt. Bereits am 7. August 2003 war eine deutsche Briefmarke zum Münchner Viktualienmarkt erschienen, die den dortigen Valentin-Gedenkbrunnen zeigt.
Das Interesse der Stadt München an Karl Valentin hielt sich lange Zeit in Grenzen. Zwar wurde nach Valentins Tod 1948 eine Straße im Stadtteil Forstenried nach ihm benannt, 1953 aber weigerte sich die Stadt, für 7.000 D-Mark von Valentins Witwe seinen Nachlass zu kaufen. Stattdessen erwarb ihn Carl Niessen, Professor am Theaterwissenschaftlichen Institut der Universität zu Köln, für deren theaterwissenschaftliche Sammlung. Der Nachlass ist mittlerweile erschlossen und für die Forschung zugänglich. 1959 wurde in München auf private Initiative Hannes Königs das Valentin-Musäum – später Valentin-Karlstadt-Musäum – im Isartor mit Teilen seines Nachlasses eingerichtet. Erst in den 1960er Jahren wurde Karl Valentin als Komiker in München wiederentdeckt.
Axel von Ambesser war der erste, der nach Valentins Tod wieder eines seiner Stücke inszenierte: 1961 im Wiener Akademietheater Der Firmling mit Hugo Gottschlich und Inge Konradi und dasselbe Stück ein Jahr später, 1962, im Werkraumtheater der Münchner Kammerspiele, dieses Mal mit Rudolf Vogel und Ruth Drexel. Der große Erfolg dieser beiden Aufführungen leitete die Renaissance von Valentins Bühnenstücken ein.
Die gesammelten Kurz- und Spielfilme liegen in einer Edition auf sechs DVDs vor, die der Münchener Filmverlag Film101 herausgebracht hat. 2003 erschien auch das akustische Gesamtwerk Valentins auf acht CDs mit 150 Seiten Text von bekannten Autoren über Valentin im Münchner Label Trikont. Diese bisher einzige „Gesamtausgabe Ton“ enthält 126 Szenen, Stücke und Lieder Karl Valentins mit Liesl Karlstadt und anderen, sowie Unveröffentlichtes und Filmtöne. 2004 wurde die Sprachoper Heimspiel von Andreas Ammer und Sebastian Hess nach Texten von Valentin im Rahmen der Münchner Opernfestspiele im Fußballstadion an der Grünwalder Straße uraufgeführt. Seit 1973 wird jährlich, im Januar, der Karl-Valentin-Orden von der Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla für besondere Verdienste um den Humor verliehen.
Vom 2. Juli bis zum 10. Oktober 1982 gab es zu Valentins 100. Geburtstag im Münchner Stadtmuseum die Ausstellung Volkssänger? Dadaist?
Am 18. Februar 2007 wurde anlässlich seines 125. Geburtstags erstmals der undotierte Große Karl-Valentin-Preis verliehen. Als erste Preisträger wurden Gerhard Polt und die Biermösl Blosn ausgewählt. Preisträger 2010 war Fredl Fesl. 2012 erhielt Helge Schneider den Großen Karl-Valentin-Preis. Zum vierten Mal wurde der Preis am 19. März 2017 an den Kabarettisten Sigi Zimmerschied vergeben. Die Verleihung erfolgt in unregelmäßigen Abständen.
Anlässlich des 125. Geburtstags Valentins erschien auch im Hörverlag München eine großangelegte Themen-Höredition in fünf Teilen mit den beliebtesten und bekanntesten Sketchen. Am 10. Dezember 2008 lief „Liesl Karlstadt und Karl Valentin“, eine großangelegte Verfilmung des Lebens des Komikduos, das auch privat eine Beziehung hatte, neben ihren Beziehungen und Valentins Ehe, in der ARD. Am 15. Mai 2012 wurde in München ein Valentin-Karlstadt-Förderverein mit dem Namen Saubande gegründet.
Nach Valentin wurde der Asteroid (21110) Karlvalentin benannt.
Primär im süddeutschen Raum haben einige Wortschöpfungen und Szenen aus Karl Valentins Werk Eingang in die Alltagssprache gefunden. Charakteristisch dafür ist es „sich wie Buchbinder Wanninger vorkommen“, wenn man von einer Telefonnebenstelle zur anderen endlos und erfolglos weitergereicht wird, ohne sein Anliegen richtig vortragen zu können. Auch die Formulierung „Mögen hätt’ ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut“ und der unaussprechliche Name „Wrdl Wrdlbrmpfd“, den der Radfahrer Valentin einem Schutzmann bei der Kontrolle seines Fahrzeugs nennt, wurden zu geflügelten Worten.
Karl-Valentin-Zitate finden sich häufig im Internet. Allerdings wurden auch Betreiber kleiner Websites bei Valentin-Zitaten wegen Urheberrechtsverletzung abgemahnt. Die Nutzungsrechte lagen bei der Familie der zwischenzeitlich gestorbenen Valentin-Enkelin Anneliese Kühn (1939–2014). Bei einem veranschlagten Gegenstandswert von 10.000 Euro wurden knapp 900 Euro Anwaltsgebühren gefordert. Eine Abmahnung des Internet-Versandhändlers Amazon durch Kühn scheiterte jedoch vor dem Oberlandesgericht München, da Internet-Versandhändler nicht für die Inhalte der von ihnen vertriebenen E-Books haften.
Seit dem 1. Januar 2019 ist die Urheberrechtsschutzfrist abgelaufen. Dies gilt für alle Werke Karl Valentins mit Ausnahme von 25 Werken, in denen vertraglich seine Bühnenpartnerin Liesl Karlstadt als Co-Autorin festgelegt wurde.