Joseph Kevin Keegan OBE (* 14. Februar 1951 in Armthorpe, Doncaster) ist ein ehemaliger englischer Fußballspieler und -trainer.

Kevin Keegan
Personalia
Name Joseph Kevin Keegan
Geburtstag 14. Februar 1951
Geburtsort Armthorpe, Doncaster, England
Größe 173 cm
Position Stürmer
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1968–1971 Scunthorpe United 124 (18)
1971–1977 FC Liverpool 230 (68)
1977–1980 Hamburger SV 90 (32)
1980–1982 FC Southampton 68 (37)
1982–1984 Newcastle United 78 (48)
1984–1985 Tigers Kuala Lumpur
1985 Black Town City FC 2 0(1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1972–1982 England 63 (21)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1992–1997 Newcastle United
1997–1999 FC Fulham
1999–2000 England
2001–2005 Manchester City
2008 Newcastle United
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Sportlicher Werdegang

Keegan war der beliebteste und einer der besten Fußballspieler Englands in den 1970er Jahren. Der kleine Stürmer, der seine Karriere bei Scunthorpe United begann, wurde liebevoll „Mighty Mouse“ genannt und gewann mit dem FC Liverpool 1973 und 1976 den UEFA-Pokal sowie 1977 den Europapokal der Landesmeister.

Danach wechselte er in die deutsche 1. Bundesliga zum Hamburger SV. Auch in Deutschland wurde er während seiner Zeit beim HSV zwischen 1977 und 1980 schnell zu einem populären Sportsmann. Er hatte maßgeblichen Anteil am Aufstieg des Hamburger SV zu einem der bestimmenden Klubs in Deutschland Anfang der 1980er Jahre. In seiner ersten Saison 1977/78 belegte man nur Platz zehn. 1979 wurde der HSV Deutscher Meister, wobei Keegan 17 Treffer beisteuerte. 1980 erreichte er mit dem HSV das Endspiel um den Europapokal der Landesmeister, das gegen Nottingham Forest mit 0:1 verloren wurde. Zudem wurde der HSV Vize-Meister hinter dem FC Bayern München, als das entscheidende Spiel mit 1:2 beim damaligen Aufsteiger Bayer 04 Leverkusen verloren ging.

Keegans Beliebtheit drückte sich auch darin aus, dass während seiner aktiven Zeit in der Bundesliga der Vorname "Kevin" erhöhte Beliebtheit bei deutschen Eltern erlangte; außerdem war er als Popsänger erfolgreich. Der britische Sänger der Gruppe Smokie, Chris Norman, produzierte mit ihm zwei Hits für die deutschen Charts. Die Single Head over Heels in Love (mit Smokie), in Deutschland Platz zehn in der Verkaufshitparade, kletterte 1979 auch in den britischen Charts bis auf Platz 31.

In der Nationalmannschaft Englands war seine Laufbahn nicht so glücklich. Als Spieler nahm er an der Europameisterschaft 1980 in Italien teil, aber seine Mannschaft schied in der Vorrunde aus. Bei der Weltmeisterschaft 1982 in Spanien fehlte er größtenteils verletzungsbedingt; es kam nur zu einem Kurzeinsatz in der zweiten Finalrunde, als Keegan gegen den Gastgeber eingewechselt wurde. Durch das 0:0 scheiterte England (ungeschlagen) an Deutschland.

Als englischer Nationaltrainer hatte Keegan ebenfalls kein Glück. Bei der Europameisterschaft 2000 bezwang seine Mannschaft zwar Deutschland in der Vorrunde mit 1:0, schied aber nach zwei 2:3-Niederlagen gegen Portugal und Rumänien ebenso wie Deutschland nach der Vorrunde aus. Das erste Spiel der WM-Qualifikation gegen Deutschland in Wembley wurde auch mit 0:1 verloren. Es war sein letztes Spiel als Nationaltrainer und das letzte Spiel im altehrwürdigen Wembley-Stadion vor dessen Abriss für einen Neubau an gleicher Stelle.

Bis zu seinem vorläufigen Rückzug vom Fußball im März 2005 trainierte Keegan die Mannschaft von Manchester City in der englischen Premier League. Nach fast drei Jahren ohne Anstellung übernahm Kevin Keegan im Januar 2008 dann zum zweiten Mal den Trainerposten bei den „Magpies“ von Newcastle United und feierte sein Trainer-Comeback. Am 4. September 2008 trat er als Trainer zurück.

Erfolge

  • Europapokal der Landesmeister: 1977
  • UEFA-Pokal: 1973, 1976
  • Englische Meisterschaft: 1973, 1976, 1977
  • Englischer Pokal: 1974
  • Charity Shield: 1974, 1976
  • Deutscher Meister: 1979
  • Europas Fußballer des Jahres: 1978, 1979
  • Englands Fußballer des Jahres: 1976 (Journalisten-Wahl), 1982 (Spieler-Wahl)
  • Onze d’or: 1977, 1979
Quelle: Wikipedia