LaFee (bürgerlich Christina Klein; * 9. Dezember 1990 in Stolberg im Rheinland) ist eine deutsche Pop-Rock-Sängerin und Schauspielerin.
Seit 2006 veröffentlichte LaFee vier Studioalben, davon drei mit ihrer Band. Sie platzierten sich alle in den deutschen Charts. Sowohl das Debütalbum als auch der Nachfolger Jetzt erst recht (2007) erreichten in Deutschland und Österreich die Spitze der Albumcharts.
Christina Kleins Mutter stammt aus Griechenland, ihr deutscher Vater ist als Kraftfahrer tätig. Klein wuchs zusammen mit ihrem vier Jahre älteren Bruder im Stolberger Stadtteil Büsbach auf. Ihre Mutter betreibt im Stadtteil Breinig einen Imbiss. Parallel zu ihrer Arbeit als Sängerin machte sie 2007 ihren Hauptschulabschluss.
Klein stand mit zehn Jahren das erste Mal vor der Kamera, gefördert von ihrer Mutter. Auch bei Arabella Kiesbauer war sie zu dieser Zeit zu sehen und zu hören. In einer Schülerband sang sie vor allem Charthits. Zudem bewarb sie sich bei der Castingshow Star Search, vergaß aber bei ihrem Auftritt ihren Text und kam deshalb nicht ins Fernsehen. 2004 trat sie beim Kiddy Contest, einem österreichischen Gesangswettbewerb für Kinder auf, wo sie von der Tochter des Musikproduzenten Bob Arnz entdeckt und von diesem auch unter Vertrag genommen wurde.
Unter dem Namen LaFee erschien am 10. März 2006 ihre Debütsingle Virus, die – massiv unterstützt durch die Jugendzeitschrift Bravo und den Musiksender VIVA – in die deutschen Singlecharts gelangte. Für die musikalische Umsetzung sind Songwriter Gerd Zimmermann und Bob Arnz verantwortlich. Ihr Schauspieldebüt gab LaFee in der Handy-Soap Ninas Welt, die von November 2006 bis zum Frühjahr 2007 ausgestrahlt wurde. Am 9. und 10. April 2008 war sie bei der RTL-Serie Gute Zeiten, schlechte Zeiten als Tina Gross zu sehen, die Exfreundin von Dominik Gundlach (Raúl Richter), der zuvor in den Musikvideos von Heul doch und Shut Up dabei war.
2007 erschien LaFees zweites Album Jetzt erst recht, das nach kurzer Zeit bereits Goldstatus in Deutschland und Österreich erreichte. Ihren größten Auftritt hatte sie am 31. Dezember 2006 vor dem Brandenburger Tor mit mehr als einer Million Zuschauern. Am 27. Juni 2008 brachte sie mit Shut Up ein Kompilationsalbum heraus, bei dem die Songs der ersten beiden Alben als jeweils englischsprachige Versionen zusammengefasst wurden. Am 25. August 2007 hatte LaFee einen Auftritt im Rahmen des „Schau-nicht-weg“-Open-Airs am Brandenburger Tor vor 119.000 Menschen.
Am 2. Januar 2009 folgte mit Ring frei LaFees drittes Studioalbum, aus dem die zwei Singles Ring frei und Scheiß Liebe ausgekoppelt wurden. Ende desselben Jahres erschien das Kompilationsalbum Best Of. Im Folgenden nahm sich LaFee bis zum April 2011 eine berufliche Auszeit. Nach Beendigung dieser Auszeit stieg ihre neue Single Ich bin auf Platz 80 der deutschen Charts ein. Sie trat mit diesem Lied auch bei The Dome 58 auf. Ich bin wurde zum Titellied der RTL-2-Sendung Family Stories. Das Studioalbum Frei erreichte Platz 14 der Media-Control-Charts. Am 11. November 2011 erschien mit Leben wir jetzt eine zweite Singleauskopplung von Frei. Diese stieg auf Platz 43 der VIVA-Clipcharts ein. Das Lied konnte sich als erstes von LaFee nicht in den Hitparaden platzieren.
Bis Ende März 2012 nahm LaFee als Musikpatin an der KiKa-Show Dein Song teil. Sie steuerte mit Zeig Dich! den Titelsong zum Kinofilm Hanni & Nanni 2 bei, der am 11. Mai 2012 als Single veröffentlicht wurde.
Im September 2012 erschienen in der deutschen Ausgabe des Herrenmagazins Playboy Aktaufnahmen von LaFee. Von Mitte November bis Ende Dezember 2012 spielte LaFee die Rolle des Engels und der Belle in dem Musical Vom Geist der Weihnacht in Essen.
Vom 22. Oktober 2014 bis zum 23. Oktober 2017 spielte sie die Rolle der Iva Lukowski in der RTL-Soap Alles was zählt.
Am 14. November 2014 erschien ihre Biographie Frei, an dem sie im Gegensatz zu der Biographie LaFee: Das erste Mal als Autorin beteiligt war.
Seit 2015 erschienen insgesamt acht neue Songs, die in der Serie Alles was zählt von ihrer Serienrolle „Iva Lukowski“ vorgestellt wurden. Darunter war das Lied Was bleibt, mit welchem LaFee sich im März 2015 nach vier Jahren erstmals wieder in den deutschen Singlecharts platzieren konnte.
Am 16. November 2018 erschien ihre Comebacksingle Kartenhaus inklusive Musikvideo.
Teil der Band hinter LaFee waren der Gitarrist Ricky Garcia, Schlagzeuger Tamon Nuessner, Bassist Goran Vujic sowie Keyboarder Klaus Hochhäuser. Anfangs war Bassist Omar Ibrahim Mitglied der Band, der aufgrund eines Musikstudiums jedoch Ende 2006 ausstieg. Die ursprüngliche Band mit Ibrahim war nach Angaben von Klein schon vor LaFee eine eingespielte Band. Klein berichtet in Interviews, dass sie auf der Suche nach Musikern bewusst nach erfahreneren Leuten Ausschau hielt. Bei einem Konzert in Aachen soll sie schließlich die Musiker gefunden haben, die sie dann mit ihrem Manager ansprach. Die Band gab im Dezember 2009 auf ihren Webseiten ihren Ausstieg bekannt, um mit der Sängerin Jana Wall als neue Gruppe „Tief“ mit Beginn des Jahres 2010 weiter Musik zu machen. Als Grund wurden musikalische Differenzen angegeben.
Klein trat ab 2006 als LaFee in der Öffentlichkeit auf, vornehmlich dunkel gekleidet. Die Frankfurter Rundschau bezeichnete sie diesbezüglich „als Mischung aus Shakira und Gothic-Maus“. Auffällig war ihr aufgeklebtes Tattoo auf der linken Schläfe mit dem Kürzel „LF“ für „LaFee“.
Musikalisch setzte LaFee einer Rezension von 2007 zufolge auf „schlichten, harten Gitarrenrock“. Live wurde sie derweil von „breit grinsenden Rockmusikern, die ihre Augen hinter dunklen Sonnenbrillen verbergen“, begleitet. Inhaltlich thematisierte LaFee unter anderem sexuellen Missbrauch, Gewalt, Mobbing, jugendliche Todessehnsucht, psychische Krankheiten wie Bulimie oder auch Auswirkungen von Eheproblemen auf die jeweiligen Kinder. Dabei waren die „gewöhnungsbedürftigen“ Texte oftmals hart, deftig, derb und „provozierend-ordinär“. So waren Lieder von LaFee nur selten im Radio zu hören, Verkaufserfolge wurden größtenteils durch ihre Live-Auftritte und die konstante Unterstützung von Jugendmedien wie der Bravo generiert. „80 Prozent ihrer Fans hätten LaFee gerne als große Schwester“, laut Beschreibungen aus dem Jahr 2007 bestanden diese großteils aus Kindern im Grundschulalter. Das Hauptpublikum bei Konzerten war „sechs bis vierzehn Jahre alt“; teils begleitet von deren Eltern. Studioalben LaFees schnitten in den Charts tendenziell besser als die jeweiligen Singles ab, was als Indiz dafür interpretiert wurde, dass sie „viele anspruchsvolle und finanzkräftige Hörer und Käufer hat“. Um diese Käuferschicht weiter für sich zu erschließen, wendete sich das Management ab 2007 auch verstärkt an „seriöse Medien wie Stern, Vanity Fair oder die taz“.
Musikkritiker berichteten über LaFee häufig eher negativ. So bezeichnete David Kleingers LaFee 2007 auf Spiegel Online als „rheinländisches Rock-Rumpelstilzchen […], deren Texte jedem Nachhilfelehrer die Schamesröte ins Gesicht treiben“, kritisierte selbige als „lebensfremdes Klischee von Jugendsprache“ und die Musik als „zähen Gummibärchen-Gothic, der keine Omi mehr erschreckt“, „im Hintergrund rumpeln dazu die immergleichen Gitarrenriffs“. In der Plattenkritik zum Anfang 2009 erschienenen dritten Album Ring frei schloss sich laut.de dieser Einschätzung an. So setze die Sängerin „erneut zum gnadenlosen Sturzflug ins Niveau-Nirwana an“, das in den Texten transportierte „LaFee-Weltbild ist ein schlichtes“. In den Nürnberger Nachrichten wird LaFees „Kuschel-Gothic“ mit seinen „euphorischen Mitsing-Refrains“ zudem als eine Art „Überraschungsei-Version von Rammstein“ bezeichnet. LaFee gehöre „zur neuen Garde des Teenager-Aggro-Rocks“, bei dem es hauptsächlich darum gehe, „mit verzerrten Gitarren und ebensolchen Gesichtern Aggression und Kummer auszudrücken“. Jugendliche Unbeschwertheit hingegen finde bei LaFee nicht statt.
Mitunter wurde aber auch weniger hart geurteilt. So sei zwar „im Vorfeld akribisch geplant, getüftelt und ein stimmiges Marketingkonzept entwickelt“ worden, um das „Produkt“ LaFee bestmöglich zu verkaufen und die eigens zusammengestellte LaFee-Band habe „auf dem Album anscheinend keinen einzigen Ton gespielt“, jedoch liefere LaFee „authentischen Teen-Pop […] mit zum Teil erstaunlich hart rockenden Gitarren […] und fluffigen Synthie- und Keyboardteppichen“. Man müsse die Macher zu einem „perfekt durchgestylten Kunstprodukt“ beglückwünschen. Während der Live-Auftritte seien „Gesang und Musik […] überzeugend gut“, LaFees „Posen sitzen und auf der Bühne behält sie jederzeit die Kontrolle über Show und Publikum.“
Bravo Otto
ECHO Pop
Goldene Stimmgabel
Jetix-Award
Nick Kids’ Choice Awards (Deutschland)