[[Datei:Laurence Olivier Allan Warren.jpg|miniatur|Laurence Olivier, 1972
Fotografie von Allan Warren]] [[Datei:Laurenceolivier.jpg|miniatur|Laurence Olivier, 1939
Fotografie von Carl van Vechten, aus der ''Van Vechten Collection'' der Library of Congress]] Sir '''Laurence Kerr Olivier, Baron Olivier of Brighton''', OM (* 22. Mai 1907 in Dorking, Surrey, England; † 11. Juli 1989 in Steyning, West Sussex, England), war ein britischer Schauspieler, Regisseur, Produzent und Theaterleiter. Der dreifache Oscar-Preisträger wird als einer der größten englischsprachigen Bühnen- und Filmdarsteller des 20. Jahrhunderts angesehen. == Karriere == Olivier wuchs in einem streng religiösen Haushalt auf und ging in der St. Edwards School in Oxford zur Schule. Als er 17 Jahre alt war, entschied sein Vater (Gerard Kerr Olivier), dass er eine Schauspielschule besuchen solle. 1926 trat er der Birmingham Repertory Company bei, wo er mit der Zeit anspruchsvollere Rollen spielen konnte. 1930 heiratete er die Schauspielerin Jill Esmond. Im selben Jahr drehte er seinen ersten Film, ''The Temporary Widow'', nach dem Theaterstück ''Hokuspokus'' von Curt Goetz. ''Romeo und Julia'' brachte ihm 1935 den Durchbruch, danach machte er sich vor allem als Shakespeare-Darsteller einen Namen. Seine Liebe für dessen Dramen brachte er als Schauspieler und Regisseur auch durch einige Filme zum Ausdruck, bei denen er zum Teil auch als Produzent fungierte. Er begann mit Vivien Leigh eine Affäre und drehte mehrere Filme mit ihr (darunter als Lord Nelson in ''Lord Nelsons letzte Liebe'') und heiratete sie im August 1940. Der Film ''Wuthering Heights'' von 1939 brachte ihm seine erste Oscar-Nominierung ein. Nach Kriegsausbruch ließ er sich zum Piloten ausbilden, kam aber nie zum Einsatz. 1944 war er Mitbegründer der neuen Old Vic Company, mit der er fünf erfolgreiche Spielzeiten am Old Vic Theatre absolvierte. So reüssierte er als Richard III.; als ein darstellerischer Höhepunkt wurde auch seine Verkörperung von Sophokles’ ''Ödipus'' und die des ''Mister Puff'' in Sheridans Komödie ''Der Kritiker'' an einem Theaterabend angesehen. 1944 drehte er seinen ersten Shakespeare-Film, ''Heinrich V.'', es folgten die Verfilmungen ''Hamlet'' 1948 und ''Richard III.'' 1955. Die Bühnenproduktion von ''Othello'' 1964 war 1965 auch als Film ein weiterer Erfolg. Olivier war einer der Mitbegründer des National Theatre und längere Zeit dessen Intendant. Ab 1967 litt er zunehmend unter gesundheitlichen Problemen. Als Filmregisseur trat er mit ''Drei Schwestern'' nach Tschechow 1970 das letzte Mal in Erscheinung; seinen letzten Bühnenauftritt erlebte er im März 1974 als ''John Tagg'' in Trevor Griffiths’ ''The Party''. Bis 1985 wirkte er in Filmen von unterschiedlicher Qualität mit. 15 Jahre nach seinem Tod wurden für den Film ''Sky Captain and the World of Tomorrow'' alte Aufnahmen von ihm digitalisiert, die für die Rolle des ''Doktor Totenkopf'' Verwendung fanden. Während seiner langen Karriere war er insgesamt 11 Mal für einen Oscar nominiert. Trotz all dieser Erfolge und auch nach seiner Erhebung in den Adelsstand durch die britische Königin bestand er darauf, schlicht als „Larry“ angesprochen zu werden. Nach ihm ist der alljährlich vergebene ''Laurence Olivier Award'' für Theater- und Musicalproduktionen im Londoner West End benannt. Laurence Olivier ist in der Londoner Westminster Abbey beigesetzt. == Privatleben == Olivier war von 1930 bis 1940 in erster Ehe mit Jill Esmond verheiratet. Schon 1938 begann er jedoch eine Beziehung zu Vivien Leigh, die für ihn ihren damaligen Mann verließ und ihn 1940 heiratete. Die Ehe hielt offiziell bis 1960. In dritter Ehe war er ab 1961 mit der Schauspielerin Joan Plowright verheiratet, die er 1958 während der Dreharbeiten zu ''Der Komödiant'' kennengelernt hatte, in dem er die Titelrolle verkörperte und sie als seine Tochter auftrat. == Auszeichnungen und Ehrungen == '''Oscar''' * Auszeichnungen :1947: Ehrenpreis für „seine herausragende Leistung als Schauspieler, Produzent und Regisseur in der Kino-Adaption ''Heinrichs V.“'' :1949: Bester Hauptdarsteller ''(Hamlet)'' :1979: Ehrenpreis für „seine ausfüllende Arbeit, die einzigartigen Leistungen seiner ganzen Karriere und seinen Beitrag zur Kunstform des Films als Lebenswerk“ * Nominierungen :1940: Bester Hauptdarsteller ''(Sturmhöhe)'' :1941: Bester Hauptdarsteller ''(Rebecca)'' :1947: Bester Hauptdarsteller ''(Heinrich V.)'' :1949: Beste Regie ''(Hamlet)'' :1957: Bester Hauptdarsteller ''(Richard III.)'' :1961: Bester Hauptdarsteller ''(Der Komödiant)'' :1966: Bester Hauptdarsteller ''(Othello)'' :1973: Bester Hauptdarsteller ''(Mord mit kleinen Fehlern)'' :1977: Bester Nebendarsteller ''(Der Marathon-Mann)'' :1979: Bester Hauptdarsteller ''(The Boys from Brazil)'' '''British Academy Film Award''' * Auszeichnungen :1956: Bester britischer Darsteller ''(Richard III.)'' :1970: Bester Nebendarsteller ''(Oh! What a Lovely War)'' :1976: Academy Fellowship * Nominierungen :1953: Bester britischer Darsteller ''(Carrie)'' :1958: Bester britischer Darsteller ''(Der Prinz und die Tänzerin)'' :1960: Bester britischer Darsteller ''(Der Teufelsschüler)'' :1961: Bester britischer Darsteller ''(Der Komödiant)'' :1963: Bester britischer Darsteller ''(Term of Trial)'' :1974: Bester Hauptdarsteller ''(Mord mit kleinen Fehlern)'' :1974: Bester Fernsehschauspieler ''(Eines langen Tages Reise in die Nacht)'' :1983: Bester Fernsehschauspieler ''(A Voyage Round My Father)'' '''David di Donatello''' :1957: Beste ausländische Produktion ''(Richard III.)'' :1973: Bester ausländischer Schauspieler ''(Mord mit kleinen Fehlern)'' '''Emmy''' * Auszeichnungen :1960: Herausragende Einzeldarbietung eines Darstellers – Haupt- oder Nebenrolle ''(The Moon and the Sixpence)'' :1973: Herausragende Einzeldarbietung eines Hauptdarstellers ''(Eines langen Tages Reise in die Nacht)'' :1975: Herausragender Hauptdarsteller in einem Special – Drama oder Komödie ''(Liebe in der Dämmerung)'' :1982: Herausragender Nebendarsteller in einer limitierten Serie oder einem Special ''(Great Performances: Brideshead Revisited)'' :1984: Herausragender Hauptdarsteller in einer limitierten Serie oder einem Special ''(König Lear)'' * Nominierungen :1968: Herausragende dramatische Sendung ''(Onkel Wanja)'' :1970: Herausragende Einzeldarbietung eines Hauptdarstellers ''(David Copperfield)'' :1974: Bester Hauptdarsteller in einem Drama ''(Der Kaufmann von Venedig)'' :1987: Herausragender Nebendarsteller in einer Miniserie oder einem Special ''(Lost Empires)'' '''Golden Globe Award''' * Auszeichnungen :1949: Bester Hauptdarsteller ''(Hamlet)'' :1977: Bester Nebendarsteller ''(Der Marathon-Mann)'' :1983: Cecil B. DeMille Award für sein Lebenswerk * Nominierungen :1961: Bester Hauptdarsteller – Drama ''(Spartacus)'' :1973: Bester Hauptdarsteller – Drama ''(Mord mit kleinen Fehlern)'' :1980: Bester Nebendarsteller ''(Ich liebe dich – I love you – Je t’aime)'' '''National Board of Review''' :1946: Bester Hauptdarsteller ''(Heinrich V.)'' :1978: Bester Hauptdarsteller ''(The Boys from Brazil)'' '''New York Film Critics Circle Award''' :1946: Bester Film ''(Heinrich V.,'' Platz 3) :1946: Beste Regie ''(Heinrich V.,'' Platz 2) :1946: Bester Hauptdarsteller ''(Heinrich V.)'' :1948: Beste Regie ''(Hamlet,'' Platz 2) :1948: Bester Hauptdarsteller ''(Hamlet)'' :1960: Bester Hauptdarsteller ''(Der Komödiant,'' Platz 3) :1972: Bester Hauptdarsteller ''(Mord mit kleinen Fehlern)'' '''Weitere Auszeichnungen''' :1948: Goldener Löwe der Filmfestspiele von Venedig ''(Hamlet)'' :1949: Bodil für den Besten europäischen Film ''(Hamlet)'' :1949: Kinema-Jumpō-Preis für den Besten ausländischsprachigen Film ''(Heinrich V.)'' :1950: Italienischer Filmkritikerpreis der Filmfestspiele von Venedig ''(Hamlet)'' :1950: Nastro d’Argento des Italienischen Nationalverbands der Filmjournalisten als Bester Regisseur eines ausländischen Films ''(Heinrich V.)'' :1956: Internationaler Preis der Berlinale ''(Richard III.)'' :1957: Jussi als Bester ausländischer Schauspieler ''(Richard III.)'' :1960: Darstellerpreis der Internationalen Filmfestspiele von Karlovy Vary ''(Der Komödiant)'' :1966: Sonning-Preis der Universität Kopenhagen :1979: Saturn-Award-Nominierung als Bester Hauptdarsteller ''(The Boys from Brazil)'' :1983: Film Society of Lincoln Center Gala Tribute :1984: CableACE Award als Schauspieler in einer dramatischen- oder Theatersendung ''(Mr. Halpern und Mr. Johnson)'' :1985: Banff Television Festival Award of Excellence :1988: Internationaler Antonio-Feltrinelli-Preis :Das American Film Institute wählte ihn auf Platz 14 in der Liste der 25 größten männlichen Filmlegenden aller Zeiten. :Ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame trägt seinen Namen bei der Adresse ''6321 Hollywood Blvd.'' :Olivier wurde 1947 zum Ritter geschlagen und 1970 zum Life Peer als ''Baron of Brighton'' im County of Sussex erhoben. Sein Grab liegt im Poets’ Corner in der Westminster Abtei in London; er ist – nach David Garrick – bisher der zweite Bühnenschauspieler, dem diese Ehrung zuteilwurde. ''Negativpreise'' '''Goldene Himbeere''' :1981: Schlechtester Nebendarsteller ''(Der Jazz-Sänger)'' :1983: Schlechtester Schauspieler ''(Inchon)''
Quelle: Wikipedia