Led Zeppelin [ˌlɛdˈzɛplɪn] ( ) war eine britische Rockband. 1968 gegründet, gehört sie mit 300 Millionen verkauften Alben zu den erfolgreichsten Bands überhaupt. Der Tod des Schlagzeugers John Bonham im September 1980 markierte das Ende der Band, die mit dem Sänger Robert Plant, dem Gitarristen Jimmy Page und dem Bassisten John Paul Jones durchgehend in gleicher Besetzung aktiv war. Musikalisch gehörte Led Zeppelin zu den Pionieren des Hard Rock, Blues Rock, Progressive Rock sowie des aufkeimenden Heavy Metal, verarbeitete aber auch Einflüsse der Folkmusik.
Die Anfänge sind auf die britische Band The Yardbirds zurückzuführen. Jimmy Page spielte dort von 1966 an erst E-Bass, dann E-Gitarre. Nachdem Jeff Beck und später auch Keith Relf und Jim McCarty die Gruppe verlassen hatten, bauten Page und der verbliebene Bassist Chris Dreja eine neue Band auf.
Ursprünglich hatte Page geplant, Procol Harums Schlagzeuger B.J. Wilson und Terry Reid zu verpflichten, jedoch erteilten ihm beide eine Absage. Letzterer empfahl Robert Plant, der zuvor Sänger der Band Hobbstweedle gewesen war. Dieser schlug John Bonham als Schlagzeuger vor, der bereits mit ihm in der Band of Joy gespielt hatte. Als dann auch Dreja die Band verließ, verpflichtete man John Paul Jones. Somit war die neue Besetzung komplett. Obwohl Page das einzige ehemalige Yardbirds-Mitglied war, trat die Band im September 1968 zunächst noch unter dem Namen The New Yardbirds auf, da noch bestehende Yardbirds-Verträge erfüllt werden mussten, und änderte erst später nach einer Minitournee in Skandinavien den Namen.
Großer Einfluss auf die Namensgebung wird Keith Moon, dem Schlagzeuger von The Who, zugesprochen. Dieser soll 1966 bei den Aufnahmen zur Jeff-Beck-B-Seite Beck’s Bolero (bei der Page und John Paul Jones mitwirkten) gesagt haben, eine Band um Page würde „abstürzen wie ein bleiernes Luftschiff“ („The band will go over like a lead zeppelin“). Diese Bezeichnung sei im Oktober 1968 schließlich von der Band übernommen worden. Da im Englischen das Wort lead sowohl das Verb to lead [liːd] („führen“) als auch das Substantiv lead [lɛd] („Blei“) bezeichnet, strich man auf Vorschlag des Produzenten Peter Grant zur Verdeutlichung der korrekten Aussprache das a, um zu verhindern, dass „doofe Amerikaner“ („thick Americans“) es als „leed“ [liːd] aussprechen.
Das zweite Album, schlicht Led Zeppelin II benannt, folgte dem gleichen Stil wie das Debüt. Es beinhaltet unter anderem Heartbreaker und Whole Lotta Love, die von einprägsamen Gitarrenriffs gekennzeichnet sind. Für das Cover wurde ein altes Gruppenbild mit dem Roten Baron verwendet. Das Album erreichte Position eins der US-Charts, wo es das Beatles-Album Abbey Road verdrängte. Der Rolling Stone beschrieb Page aufgrund seiner musikalischen Leistung als „absolute number-one heaviest white blues guitarist“.
Im Rahmen einer Europatournee gab die Band im Frühjahr 1970 die ersten vier Konzerte in Deutschland, angefangen mit einem Auftritt im Münchner Circus-Krone-Bau am 8. März. Die Tournee wurde, wie auch alle späteren Auftritte in Deutschland, von der Konzertagentur Lippmann & Rau veranstaltet.
Die Stücke für das dritte Album Led Zeppelin III schrieben Page und Plant im Bron-Yr-Aur [brɔn‿ər.aɪr] (goldener Hügel), einem abgelegenen Landhaus ohne Stromversorgung in Wales. Daraus resultierte ein eher akustischer Sound, der stark durch keltische Musik und Folkmusik beeinflusst war und eine neue Seite von Jimmy Pages musikalischer Vielseitigkeit enthüllte, wie beispielsweise in Gallows Pole und Tangerine zu hören ist. Eröffnungsstück ist der Immigrant Song, zu dem Robert Plant auf der Island-Tour im Sommer 1970 inspiriert wurde. Nach dem Aufenthaltsort wurden auch die Lieder Bron-Yr-Aur (später auf Physical Graffiti erschienen) und Bron-Yr-Aur Stomp (auf dem Albumcover fälschlicherweise Bron-Y-Aur Stomp betitelt) benannt. Das Album schließt mit Hats Off to (Roy) Harper, einer Hommage an den britischen Singer-Songwriter Roy Harper. Das Album erschien am 5. Oktober 1970.
Nach erfolgreichen Tourneen durch Nordamerika und Japan im Sommer 1971 erschien im November das nur mit vier kryptischen Symbolen (
Im Jahr 1972 folgten drei kurze Tourneen, die die Band neben Australien und Neuseeland abermals in den USA und Japan auftreten ließen. Auf dieser und einer späteren Tour durch die USA reisten die Musiker in einem eigenen Flugzeug, einer Boeing 720. Nach zwei Auftritten im schweizerischen Montreux begann im November eine viermonatige Tournee durch Großbritannien.
Nach einer Europatour im März 1973 folgten mit Houses of the Holy das fünfte Album und eine erfolgreiche US-Tournee. Bei den drei letzten Konzerten der Tour im New Yorker Madison Square Garden entstand ein Großteil der Film- und Tonaufnahmen für den 1976 erschienenen Konzertfilm The Song Remains the Same und den gleichnamigen Soundtrack. Die Arbeit an dem Konzertfilm wurde im Herbst fortgesetzt.
1974 gründete Led Zeppelin das eigene, aber Atlantic Records untergeordnete Label Swan Song Records. Außer der Band unterschrieben auch unter anderem Bad Company, The Pretty Things und Maggie Bell bei dem Label. Für die Gestaltung des Logos wurde das Bild Evening, Fall of Day (1869) von William Rimmer verwendet, das Apollo darstellt. Dieses Logo wurde auf vielen Fanartikeln abgedruckt.
Ihr erstes Doppelalbum Physical Graffiti nahmen die vier Musiker im Jahre 1974 auf. Das Album erschien im Frühjahr 1975 und enthält neben neuen auch schon früher geschriebene Stücke, die aus den Sessions für die letzten drei Alben übrig geblieben waren. Einer der bekanntesten und beim Live-Publikum beliebtesten Songs des Albums ist Kashmir, ein Stück, in dem die Musiker orientalische Einflüsse verarbeiteten. Nach eigenen Angaben ist der fünfte Titel Trampled Under Foot Plants Lieblingslied von Led Zeppelin.
Zu Beginn des Jahres 1975 unternahm man zunächst eine weitere US-Tournee. Nach zwei Jahren Bühnenabstinenz in Großbritannien gab die Band außerdem fünf Konzerte vor insgesamt 85.000 Zuschauern im Londoner Earls Court Exhibition Centre, von dem Mitschnitte später auf einer DVD veröffentlicht wurden.
Im August des Jahres, kurz vor dem Beginn einer geplanten Stadiontournee durch die USA, wurden Plant und seine Frau in einen Autounfall auf Rhodos verwickelt, bei dem Plant sich seinen Knöchel brach. Da es somit unmöglich war, die Tour anzutreten, beschloss die Band, mit der Arbeit an einem neuen Album zu beginnen. Bei den Aufnahmen zu ihrem siebten Studioalbum Presence in den Münchener Musicland Studios saß Plant notgedrungen im Rollstuhl bzw. einem Sessel.
Im Spätherbst 1976 wurde schließlich The Song Remains the Same mitsamt Soundtrack veröffentlicht. Obwohl die Konzertaufnahmen bereits von 1973 stammten, blieb der Film für mehr als 20 Jahre das einzige Dokument der Liveauftritte von Led Zeppelin. Die Livemitschnitte sind durchsetzt von psychedelischen Spielfilmsequenzen und Szenen aus dem Backstagebereich.
1977 folgte eine weitere umfangreiche US-Tour, die ebenfalls innerhalb weniger Tage nach ihrer Ankündigung ausverkauft war. Auf dieser Tour spielte die Band vor jeweils circa 20.000 Zuschauern sechs ausverkaufte Konzerte nacheinander im New Yorker Madison Square Garden. Kurz vor Ende der Tour – die Band hatte noch sieben restlos ausverkaufte Konzerte vor sich – erreichte Plant die Nachricht, dass sein fünfjähriger Sohn Karac am 26. Juli an einer Virusinfektion verstorben war. Die Tournee wurde daraufhin abgebrochen.
Nach diesem Vorfall im Sommer 1977 kam die Band erst im Mai 1978 wieder zu Probeaufnahmen in Wales zusammen, wo mit der Arbeit an einem neuen Album begonnen wurde. Aufgenommen wurde In Through the Out Door, das achte Werk der Band, im November in den Stockholmer Polar Studios. Erscheinungstermin war im August 1979, nach zwei Auftritten vor jeweils über 100.000 Zuschauern beim Knebworth-Festival in Stevenage.
Bereits während des Festivals kam es zu Spannungen zwischen Peter Grant und Festivalpromoter Freddy Bannister bezüglich der tatsächlichen Höhe der Zuschauerzahlen, die nach den vertraglichen Vereinbarungen ein Faktor bei der Berechnung der fälligen Lizenzgebühren waren. Die Lizenz galt für jeweils 100.000 Zuschauer. Aufgrund stark konträrer Angaben von Bannister und den örtlichen Behörden in Stevenage nach dem ersten Festivaltag stellte Grant vor dem zweiten Konzert eigenes Personal an den Einlässen ab, um die tatsächliche Besucherzahl zu ermitteln. Nach dem Festival beauftragte Grant zusätzlich ein unabhängiges Institut in Nassau, die Zuschauerzahlen anhand von Luftaufnahmen festzustellen. So standen schließlich den Angaben von Bannister (104.000 Zuschauer am 4. August und 40.000 am 11. August) Grants Zahlen gegenüber (218.000 am 4. August und 187.000 am 11. August). Der Disput endete mit dem Rückzug Freddy Bannisters aus dem Promotiongeschäft und dem Konkurs seiner Firma Tedoar Ltd.
1980 unternahm Led Zeppelin eine Europatournee, die durch 14 Städte im deutschsprachigen Raum sowie in Belgien und den Niederlanden führte, darunter Dortmund, Köln, Brüssel, Rotterdam, Bremen und Hannover. Während des Auftritts am 26. Juni 1980 in der Wiener Stadthalle wurde Page von einem Feuerwerkskörper getroffen. Die Band verließ daraufhin die Bühne und kehrte erst zurück, nachdem der Täter, ein Student, ermittelt worden war. Das Konzert in der Nürnberger Messehalle A am 27. Juni 1980 musste ebenfalls vorzeitig nach nur drei Songs abgebrochen werden, da Schlagzeuger Bonham während des Spielens zusammenbrach. Es folgten noch sechs weitere Konzerte in Zürich, Frankfurt, zweimal in Mannheim, München und Berlin. Der Auftritt in der Berliner Eissporthalle am 7. Juli sollte das vorerst letzte Led-Zeppelin-Konzert für 27 Jahre sein.
Am 25. September wurde John Bonham tot in seinem Bett in Pages Haus in Windsor aufgefunden. Er war im Schlaf an seinem Erbrochenen erstickt, was gemeinhin als Folge übermäßigen Alkoholkonsums bewertet wurde. Die übrigen Bandmitglieder beschlossen daraufhin, Led Zeppelin aufzulösen. In einer Presseerklärung machten sie am 4. Dezember 1980 deutlich, dass es ihnen nicht möglich sei, ohne Bonham zu spielen.
Aufgrund vertraglicher Verpflichtungen gegenüber Atlantic Records musste das bandeigene Label Swan Song Records noch ein Studioalbum vorlegen. Jimmy Page stellte daraufhin aus bisher nicht veröffentlichten Live- und Studio-Einspielungen aus der Zeit von 1969 bis 1978 das letzte Led-Zeppelin-Album Coda zusammen. Es erschien im November 1982.
1981 ergab sich eine kurzfristige Zusammenarbeit Pages und Plants mit Chris Squire und Alan White von Yes unter dem Namen XYZ (Ex Yes Zeppelin), aus der sich aber kein langfristiges Engagement entwickelte. Einige der Songideen erschienen später als Bootleg und auf Alben von The Firm und Yes.
Im Jahr 1984 erschien mit The Honeydrippers, Vol. 1 das einzige Album der gleichnamigen Band, die 1981 als Projekt von Robert Plant gegründet worden war. Sein Ziel dabei war es, zu seinen musikalischen Wurzeln aus der Zeit vor Led Zeppelin zurückzukehren: Blues, Rock ’n’ Roll und R&B. Zu den Mitgliedern gehörten neben Jimmy Page auch Jeff Beck, Nile Rodgers (Chic), Robbie Blunt, Andy Sylvester (Savoy Brown) und andere.
1985 traten die verbliebenen Led-Zeppelin-Bandmitglieder als „Plant, Page and Jones“ mit Phil Collins am Schlagzeug bei Live Aid auf. Der Auftritt wurde ein Desaster. John Paul Jones kam erst so spät an, dass die Band nur eine Stunde Zeit hatte zu proben. Zudem hatte Robert Plant stimmliche Probleme aufgrund von Überbelastung. Die Band war mit der Qualität ihres Auftritts dermaßen unzufrieden, dass sie ihr Einverständnis verweigerten, das entsprechende Filmmaterial zum Bestandteil des 2004 erschienenen, offiziellen 4-DVD-Sets Live Aid freizugeben. Stattdessen spendete man aus eigener Tasche für die Sudan-Hilfe.
Plant sagte 1988:
„Es war grauenhaft. … Ich war heiser, ich hatte drei Gigs kurz vor Live Aid. Wir probten am Nachmittag, und als ich auf die Bühne ging, war meine Stimme schon lange weg.“
Phil Collins bezeichnete im November 2014 den Auftritt als "Desaster":
„Robert war glücklich, mich zu sehen, aber Jimmy war es nicht. … Man konnte spüren, ich war nicht willkommen. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich gegangen. … Es war eine Katastrophe, wirklich. Robert war nicht bei Stimme und Jimmy war völlig raus. Es war nicht meine Schuld, es war Mist.“
Im Mai 1988 traten sie dann mit John Bonhams Sohn Jason Bonham beim 40-jährigen Jubiläum ihrer vormaligen Plattenfirma Atlantic Records auf.
Anfang der 1990er Jahre begab sich Jimmy Page erneut ins Studio und mischte nach und nach sämtliche alten Platten neu digital ab.
Im Sommer 1994 kamen Page und Plant für einen Fernsehauftritt im Rahmen der Reihe MTV Unplugged in London zusammen. Hierbei wurden alte Led-Zeppelin-Stücke mit arabischen Musikern und dem London Metropolitan Orchestra neu arrangiert eingespielt. Die allgemeine Resonanz auf die Ausstrahlung der entsprechenden MTV-Sendung, betitelt No Quarter – Unledded, war derart positiv, dass man von den MTV-Aufnahmen eine offizielle CD (Jimmy Page & Robert Plant – No Quarter) herausgab. 2004 folgte dazu die DVD Jimmy Page & Robert Plant – No Quarter Unledded.
Es entwickelte sich eine weiterführende Zusammenarbeit der beiden Ex-Led-Zeppelin-Bandmitglieder, in deren Rahmen es 1995/1996 zu einer erfolgreichen einjährigen Welttournee mit 115 Konzerten kam, u. a. auch im Münchener Olympiastadion und am 26. Juli 1995 in der Londoner Wembley-Arena, wo sich der ehemalige Manager der Band, Peter Grant, im Publikum befand. Im folgenden November verstarb Peter Grant.
Bei ihrer Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame, ebenfalls 1995, spielte erneut Jason Bonham Schlagzeug.
1997 nahm man zusammen das Studioalbum Walking Into Clarksdale (Page & Plant) auf, das jedoch nicht zu einem Verkaufserfolg wurde. Außerdem wurde das Album BBC Sessions veröffentlicht, das 1969 in den BBC-Studios entstandene Aufnahmen und den Mitschnitt eines Konzertes im Londoner Paris Theatre vom 1. April 1971 enthält, bei dem auch die allererste auf Tonband aufgezeichnete Live-Performance von Stairway To Heaven zu hören ist.
Nach einer weiteren Welttournee 1998 mit 89 Konzerten beendete man die Zusammenarbeit aufgrund des Wunsches von Robert Plant nach musikalischer Neuorientierung. 1998 wurde das Lied Kashmir unter Mithilfe von Jimmy Page von Puff Daddy für den Film Godzilla unter dem Titel Come With Me neu aufgelegt.
1999 und 2000 spielte Page gemeinsam mit der amerikanischen (Blues-)Rockband The Black Crowes mehrere Konzerte, deren Setlists überwiegend aus Led-Zeppelin-Stücken bestanden. Die im Jahr 2000 veröffentlichte Doppel-CD Live at the Greek dokumentiert diese Zusammenarbeit.
2001 standen Page und Plant nochmals gemeinsam auf der Bühne beim Montreux Jazz Festival. Im Jahre 2003 wurde schließlich mit der Dreifach-CD How the West Was Won, eine Dokumentation der Live-Auftritte der Band, veröffentlicht. Enthalten sind Konzertmitschnitte im LA Forum vom 25. Juni 1972 und in der Long Beach Arena zwei Tage später.
Im selben Jahr erschien mit der Led Zeppelin DVD eine Retrospektive auf zwei DVDs mit 5½ Stunden Material, die Konzertmitschnitte von Auftritten in der Royal Albert Hall (1970), im Madison Square Garden (1973), in Earls Court (1975) und in Knebworth (1979) enthält. Zudem werden Interviews mit den Musikern gezeigt.
2007 wurden Gerüchte von Plänen bekannt, dass Led Zeppelin eine Reunion-Tour in alter Besetzung spielen könnte. Bei einer Pressekonferenz am 12. September 2007 wurde ein einmaliges Konzert in London angekündigt. Für das Live-Comeback der Band am 10. Dezember 2007 in der O₂-Arena in London zu Ehren des 2006 verstorbenen Gründers der Plattenfirma Atlantic Records und Mit-Entdeckers von Led Zeppelin, Ahmet Ertegün, hatten sich nach Angaben des Veranstalters mehr als 20 Millionen Menschen für Eintrittskarten registrieren lassen. Die Karten-Zuteilung wurde per Los entschieden. Insgesamt wurden etwa 20.000 Eintrittskarten ausgegeben, die pro Stück 125 £ (ca. 183 €) kosteten. Neben Plant, Page und Jones war John Bonhams Sohn Jason Bonham als Schlagzeuger auf der Bühne. Bei dem Benefiz-Konzert für Ertegüns Stiftung spielten außer Led Zeppelin, die zum ersten Mal seit 1980 wieder unter diesem Namen eine Bühne betraten, weitere Musiker wie z. B. Paolo Nutini, Paul Rodgers, Foreigner und Bill Wyman.
Bei einem Pressetermin in Tokio zur Präsentation des Albums Mothership ließ Jimmy Page im Januar 2008 verlauten, dass er bereit sei, mit Led Zeppelin auf Welttournee zu gehen. Kein Interesse an einer Reunion hatte jedoch Robert Plant. Da die Band keinen neuen passenden Sänger fand, wird es aber nach Aussage des Bandmanagers keinen Zusammenschluss mehr geben. Kandidaten hierfür waren Steven Tyler, Chris Cornell und Myles Kennedy.
Das 2007 aufgezeichnete Konzert wurde am 17. Oktober 2012 in sechzehn deutschen Kinos der Cinemaxx-Kette unter dem Titel Led Zeppelin: Celebration Day vorgeführt und einen Monat später als Video und als Album veröffentlicht. Bei den Grammy Awards 2014 wurde es als bestes Rockalbum des Jahres ausgezeichnet.
Neben Rock ’n’ Roll, Blues und Folkmusik, die den Stil vieler Rockbands prägten, verwendete Led Zeppelin auch Elemente vieler anderer Genres. Der atonale Zwischenteil aus Whole Lotta Love steht beispielhaft für psychedelische Elemente.
Jimmy Page und Robert Plant wurden musikalisch vom Blues beeinflusst. Dieser Einfluss zeigt sich beispielsweise beim Led-Zeppelin-Hit Whole Lotta Love (angelehnt an das Stück You Need Love von Willie Dixon) und The Lemon Song (angelehnt an das Lied Killing Floor von Howlin’ Wolf). Die Band war auch vom amerikanischen Rock ’n’ Roll angetan und spielte Songs von Elvis Presley (A Mess of Blues) und Eddie Cochran (Something Else, C’mon Everybody). Weitere Beispiele für Stücke anderer Künstler, die Led Zeppelin neu interpretierte, sind Babe I’m Gonna Leave You von Joan Baez, Black Mountain Side (Bert Jansch, im Original Blackwaterside), Dazed and Confused (Jake Holmes) und I Can’t Quit You Baby (Otis Rush).
Besonders markant ist Jimmy Pages Gitarrenspiel. Statt der in der Rockmusik klassischen E-Gitarre verwendete er bei vielen Songs eine Akustikgitarre. Dabei gebrauchte er häufig die DADGAD-Stimmung, die fast nur in der Folkmusik verwendet wird. Auch sonst war sein Stil häufig experimentell: In The Battle of Evermore spielt er Mandoline, in Whole Lotta Love Theremin. Bekannt ist auch sein Einsatz von Doppelhalsgitarren, gewöhnlich einer Gibson EDS-1275.
Die meisten Texte wurden von Plant geschrieben. Häufig enthalten sie mystische Elemente, wie etwa in Stairway to Heaven. Der Song Ramble On nimmt inhaltlichen Bezug auf J. R. R. Tolkiens Herr der Ringe:
“T’was in the darkest depth of Mordor
I met a girl so fair,
But Gollum, and the evil one crept up
And slipped away with her.”
Die Bühnenshows von Led Zeppelin konnten über drei Stunden dauern; ausufernde und improvisierte Live-Versionen ihres Song-Repertoires präsentierten oft auch Bearbeitungen von John Lee Hooker, James Brown, Stax und Motown-beeinflusster Funk- und Soulmusik.
Markantestes Stück des vierten Albums und wohl bekanntestes Lied von Led Zeppelin ist die über acht Minuten lange Rock-Ballade Stairway to Heaven. Es wurde oft unterstellt, Jimmy Page habe in dieses Lied eine satanistische Botschaft eingebaut oder einbauen lassen, die zu hören sei, wenn man den Refrain rückwärts ablaufen ließe – es kursieren mehrere Versionen des Wortlauts dieser vermeintlichen Botschaft. Mit derartigen Pressekampagnen musste sich die Band während ihrer gesamten Geschichte auseinandersetzen, bedingt vor allem durch das bekannte Interesse Jimmy Pages am Okkultismus.
Bei der zeitgenössischen Musikpresse stieß der unkonventionelle Stil der Band im Allgemeinen auf Ablehnung. Die renommierte Frankfurter Allgemeine Zeitung beschrieb das Konzert in Frankfurt am 18. Juli 1970 als „langweiliges Gestammel aus undifferenzierten Effekten“:
„Plant ist ein ziemlicher Schreihals, der, obwohl schwarze Blues-Sänger zu seinen Idolen gehören, wenig von schwarzer Gesangskunst gelernt hat. Er vermag sein Gebrüll weder zu musikalisieren, noch mit „Seele“ zu füllen.“
Insbesondere zum Rolling Stone hatte die Band ein sehr schlechtes Verhältnis. Die Zeitschrift hatte die Zuschrift eines College-Schülers als Review zur ersten und zweiten LP veröffentlicht, in der der Schüler der Band geringe musikalische Qualität bescheinigte; damit war die Beziehung zwischen Band und Zeitschrift über Jahre ruiniert. Erst 1975 gab die Band dem Rolling Stone ein Interview, welches der später als Regisseur bekannt gewordene Cameron Crowe führte, der diese Erfahrung später in seinem Film Almost Famous – Fast berühmt verarbeitete.
Die Bandmitglieder gaben nur selten Interviews und konzentrierten sich stärker auf ihre Alben und Tourneen als auf Fernsehauftritte. Teilweise verweigerten sie sich den gängigen Gepflogenheiten der Musikindustrie. Das vierte Album etwa bekam keinen Namen, sondern wurde mit vier Symbolen gekennzeichnet, um die Bedeutung der Musik zu betonen.
“Names, titles and things like that do not mean a thing.”
„Namen, Titel und solche Sachen bedeuten nichts.“
Die Veröffentlichung profitabler Singles geschah meist nur auf Druck ihrer Plattenfirma Atlantic Records. So erschien ihr bekanntester Song Stairway to Heaven, der in erheblichem Umfang zum Bekanntheitsgrad der Band beitrug, nie als Single. In Großbritannien wurde bis 1997 keine einzige Single veröffentlicht.
Led Zeppelin zählt neben Deep Purple und Black Sabbath zu den ersten und bedeutendsten Bands des Hard Rock und gilt heute als richtungsweisend für die spätere Entwicklung des Heavy Metal.
Neben vielen anderen Musikern räumten auch die Mitglieder der Gruppe Guns N’ Roses offen ein, sich Led Zeppelin als Vorbild genommen zu haben. Gitarrist Slash wirkte beispielsweise 1997 auf einem Tributealbum mit. Zudem herrscht die Meinung vor, dass der schwere, typische „Led Zeppelin-Sound“ dem Grunge den Weg geebnet hat. Beispielsweise sagten Mitglieder der Band Nirvana, insbesondere Dave Grohl, dass sie große Fans der Band waren. Auch Musiker aus dem Umfeld des Pop weisen darauf hin:
„Ich wurde in Kolumbien geboren, aber von Bands wie Led Zeppelin, The Cure, […] beeinflusst. […] Ich liebte diesen Rocksound sehr.“
Die Lieder wurden vielfach von Musikern unterschiedlicher Genres gecovert. Auch zahlreiche bedeutende Künstler spielten Led-Zeppelin-Songs live oder nahmen sie im Studio auf, unter anderem Musiker wie Frank Zappa und Joe Bonamassa, die Progressive-Metal-Bands Dream Theater und Tool sowie weitere renommierte Bands wie Iron Maiden, Van Halen, Zakk Wylde, Pearl Jam und die deutschen Bands Grave Digger und Puhdys.
Da Robert Plant den Gesangs- und Kleidungsstil eines stereotypischen Hard-Rock-Sängers begründete, Jimmy Pages Gitarrensoli sehr beliebt waren und häufig gecovert wurden und John Bonham erheblichen Einfluss auf Stil und Technik vieler Schlagzeuger nach ihm bewirkt hatte, können Led Zeppelin bis heute als prototypische Hard-Rock-Band gesehen werden. Die Bedeutung der Band lässt sich noch heute an den Verkaufszahlen festmachen: Seit 1990, mehr als zehn Jahre nach der Auflösung, wurden mehr als zwanzig Millionen Alben verkauft. 38 % der Käufe in den Jahren 2002–2006 wurden dabei von Fans unter 25 Jahren getätigt, was darauf hinweist, dass auch jüngere Menschen noch die Musik Led Zeppelins hören.
Trotz anfänglicher Geringschätzung listete der Rolling Stone Led Zeppelin 2004 auf Rang 14 der 100 größten Musiker aller Zeiten.
Die Band ist mehrfach wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt worden. In den meisten Fällen wurde mit den Klägern ein Vergleich geschlossen. In weiteren Fällen erklärte sich die Band bereit, die eigentlichen Urheber zu nennen. Ein in Musikerkreisen viel diskutierter Fall betrifft den Song Whole Lotta Love, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Weltruhm. Die Band wurde zwar von Willie Dixon verklagt, dessen Song You Need Love eindeutig für den Text Pate stand. Das direkte musikalische Vorbild von Whole Lotta Love war allerdings You Need Loving von den Small Faces. Deren Sänger Steve Marriott sagte später, dass Plant seine Interpretation komplett kopiert habe. Auch bei Stairway to Heaven gab es Plagiatsvorwürfe. Der Bassist der Band Spirit, Mark Andes, klagte Led Zeppelin vor dem Gericht an, weil der Anfang von Stairway to Heaven aus dem Spirit-Songs Taurus geklaut sei. Led Zeppelin gewann den Fall.
Der Band wurde auch vorgeworfen im Lied Stairway to Heaven satanistische Rückwärtsbotschaften versteckt zu haben. Robert Plant stritt dies in Interviews ab.