Barton Lee Hazlewood (* 9. Juli 1929 in Mannford, Oklahoma; † 4. August 2007 in Henderson, Nevada) war ein US-amerikanischer Songwriter, Country-Sänger und Musikproduzent. International bekannt wurde Lee Hazlewood in den 1960er Jahren durch seine Zusammenarbeit mit Nancy Sinatra, für die er zahlreiche Songs verfasste und teilweise auch zusammen mit ihr interpretierte. Die bekanntesten sind These Boots Are Made for Walkin’, Lady Bird, Sand, Some Velvet Morning und Summer Wine.

Leben

Jugend

Der Sohn eines Tankwarts und Ölhändlers verbrachte die meiste Zeit seiner Jugend in Oklahoma, Arkansas und Louisiana. Als Teenager zog er nach Texas und war vom sogenannten Gulf Coast Sound fasziniert. Indes studierte der musikbegeisterte Hazlewood zunächst Medizin an der Southern Methodist University in Fort Worth sowie in Kalifornien. Im Anschluss leistete er seinen Militärdienst während des Koreakrieges.

Karrierebeginn

Seine Musikkarriere startete Hazlewood in den 1950er Jahren, als er sich zunächst als Radio-DJ im heimischen Oklahoma durchschlug. Kurze Zeit später gründete Hazlewood seine eigene Plattenfirma und begann, eigene Songs zu schreiben, die er gemeinsam mit den Gitarristen Al Casey und Duane Eddy sowie mit dem Sänger Sanford Clark aufnahm. Doch es stellte sich zunächst nur auf lokaler Ebene Erfolg ein.

Hazlewood zog es an die florierende Westküste nach Los Angeles, wo er an der aufstrebenden Musikindustrie partizipieren wollte. Er machte sich mit Tontechnik vertraut, baute eigene experimentelle Tonstudios und beschloss, selbst Musiker und Musikproduzent zu werden. Eine nähere Bekanntschaft zu Phil Spector, wie oft behauptet, bestand nicht. („Ich hatte aber nie eine Verbindung zu Phil. Wir sind uns ein paar Mal begegnet und das war's. Ich kann also nichts über ihn als Person sagen.“) Hazlewoods Debütalbum von 1963 war nur wenig erfolgreich.

Erfolge

1964 traf er auf die bis dahin ebenso erfolglose Nancy Sinatra, die im Schatten ihres Vaters Frank Sinatra stand. Die Zusammenarbeit Hazlewood/Sinatra erwies sich als sehr erfolgreich. Er schrieb für sie Hits wie These Boots Are Made for Walking, und auch die Duette der beiden stürmten bald die Billboard-Charts der 60er: Some Velvet Morning, Summer Wine oder auch der Leiber/Wheeler-Song Jackson führten Hazlewood auf den Gipfel seiner Karriere. Nebenbei produzierte er für weitere Musiker, wie beispielsweise für Dean Martin den Song Houston.

1967 gründete Hazlewood sein eigenes Musiklabel Lee Hazlewood International und produzierte Ende des Jahres das erste Country-Rock-Album der Geschichte mit Gram Parsons International Submarine Band. Anfang der 1970er Jahre begann der Stern Hazlewoods zu sinken. Er übersiedelte zunächst nach Schweden (nach seinen Angaben, um damit seinem Sohn die Einberufung zum US-Militär zu ersparen), anschließend nach Deutschland, Irland und Spanien. 1977 zog er sich schließlich vorerst ganz aus dem Musikbusiness zurück.

Abstecher ins Filmgeschäft

Mit geringem Erfolg versuchte sich Hazlewood im Filmgeschäft. Als Darsteller war er an Die wilden Jahre (1968) und Whisky brutal (1970) beteiligt. Für Smoke (1971) sowie Må vårt hus förskonas från tigrar (1975), beide unter der Regie von Torbjörn Axelman, schrieb er neben seiner Mitwirkung als Schauspieler und Filmkomponist auch die Drehbücher. Hazlewoods Songs wie These Boots Are Made for Walkin, Rebel-'Rouser oder This Town wurden im Soundtrack einiger erfolgreicher Filme wie beispielsweise Full Metal Jacket, Forrest Gump oder Ocean’s 13 verwendet.

Comeback, Krankheit und Tod

Sein Comeback als Sänger hatte er erst in den 1990er Jahren, als er zusammen mit Nancy Sinatra einige Konzerte gab. Nick Cave engagierte ihn 1999 für ein Festival in der Royal Albert Hall. In der Folgezeit remasterte Hazlewood alte Stücke, die er 2002 auf einer Europatournee präsentierte. 2003 erschien das Comeback-Album des Duos Lee & Nancy.

Nachdem bei Hazlewood 2005 Nierenkrebs diagnostiziert worden war, unterbrach er weitere Projekte. Zusammen mit Ärzte-Schlagzeuger Bela B. spielte Hazlewood 2006 den Song Lee Hazlewood & das erste Lied des Tages ein, der auf Belas Soloalbum Bingo sowie auf Lee Hazlewoods letztem Album Cake or Death zu finden ist, das am 8. Dezember 2006 veröffentlicht wurde.

Hazlewood starb am 4. August 2007 im Alter von 78 Jahren in seinem Haus in der Nähe von Las Vegas. Er hinterließ seine Ehefrau, einen Sohn und zwei Töchter.

Quelle: Wikipedia