Luciano Ligabue (* 13. März 1960 in Correggio, Emilia-Romagna), Künstlername Ligabue, ist ein italienischer Rockmusiker, Cantautore, Schriftsteller und Regisseur. Seine musikalische Karriere begann er 1990, stilistisch verbindet er die italienische Liedermacher-Tradition mit Rockmusik. Er gilt als einer der wichtigsten Rockmusiker Italiens, „ein Rockstar in jeder Hinsicht, neben Vasco Rossi der einzige in Italien“. 2004 wurde ihm die Ehrendoktorwürde in Editoria, comunicazione multimediale e giornalismo (Verlagswesen, Multimedia-Kommunikation und Journalismus) der Universität Teramo zuteil.
Ligabue absolvierte eine Ausbildung zum Buchhalter und betätigte sich danach in diversen Jobs, etwa als Tagelöhner oder als DJ, und war auch Gemeinderat von Correggio. 1988 schrieb er für Pierangelo Bertoli das Lied Sogni di rock ’n’ roll, das dieser auf dem Album Tra me e me veröffentlichte. Mit dem Gewinn im örtlichen Musikwettbewerb Terremoto Rock hatte er die Möglichkeit, seine erste eigene Single aufzunehmen, Bar Mario / Anime in plexiglass. Zusammen mit Figlio d’un cane, erneut geschrieben für Bertoli, landeten die Lieder 1990 auf Ligabues selbstbetiteltem Studioalbum. In diesem Jahr wurde er für das Lied Balliamo sul mondo bei Festivalbar als bester Newcomer ausgezeichnet. Mit der Gruppe ClanDestino ging er im Anschluss auf Tournee.
Bis 1993 setzte Ligabue seine Livetätigkeit fort und brachte zwei weitere Alben heraus, Lambrusco coltelli rose & pop corn und Sopravvissuti e sopravviventi. Danach trennte er sich von seinem Manger Angelo Carrara und nach dem nächsten Album A che ora è la fine del mondo? auch von ClanDestino. Zusammen mit Valerio Soave gründete er das Label Mescal, zog sich allerdings selbst rasch wieder daraus zurück. Mit dem Album Buon compleanno Elvis gelang Ligabue 1995 ein Nummer-eins-Album und damit der endgültige Durchbruch. Auch die Tournee war ein enormer Erfolg und 1997 erschien das Livealbum Su e giù da un palco, das ebenfalls Platz eins der Charts erreichte. In diesem Jahr veröffentlichte er auch das Buch Fuori e dentro il borgo, eine Sammlung von Erzählungen. 1998 verarbeitete Ligabue das Buch teilweise im Film Radiofreccia, seinem Regiedebüt, das u. a. mit drei David di Donatello und zwei Nastri d’Argento prämiert wurde.
Zusammen mit Jovanotti und Piero Pelù nahm Ligabue 1999 anlässlich des Kosovokrieges die Charity-Single Il mio nome è mai più zugunsten von Emergency auf, die insgesamt 17 Wochen an der Spitze der italienischen Singlecharts verblieb. Außerdem legte er das nächste Album Miss Mondo vor, das ebenso wie die Single Una vita da mediano ein großer Erfolg war. Es folgte wieder eine ausgedehnte Tournee. Nach einer kurzen künstlerischen Pause veröffentlichte Ligabue 2002 seinen zweiten Film Da zero a dieci. Der Titelsong Questa è la mia vita war ein Nummer-eins-Hit und ging dem nächsten Album Fuori come va? voraus. Aus der anschließenden Tournee ging das Livealbum Giro d’Italia hervor, das erneut die Chartspitze erreichen konnte.
Im Jahr 2004 trat Ligabue wieder als Autor in Erscheinung und veröffentlichte den dystopischen Roman La neve se ne frega. 2005 veranstaltete er am Flugplatz Reggio Emilia das Campovolo-Konzert vor etwa 170.000 Zuschauern, bei dem auch ClanDestino wieder anwesend waren, und veröffentlichte danach das neue Album Nome e cognome. Über das ganze folgende Jahr verteilt gab er weitere Konzerte in ganz Italien, außerdem erschien mit Lettere d’amore nel frigo, einer Sammlung von Gedichten, auch ein weiteres Buch. Für Elisa schrieb er das Lied Gli ostacoli del cuore, an dem er sowohl als Gastsänger wie auch als Regisseur des Musikvideos beteiligt war. Zwischen 2007 und 2008 setzte er seine Livetätigkeit fort und veröffentlichte ein zweiteiliges Best-of-Album: Prima parte und Seconda parte. Mit der Single Niente paura landete er außerdem einen weiteren Nummer-eins-Hit.
Das Livealbum Sette notti in Arena (2009) dokumentierte eine siebenteilige Konzertreihe in der Arena von Verona 2008 und überbrückte die Wartezeit auf das nächste Studioalbum Arrivederci, mostro!, das 2010 erschien und vom Nummer-eins-Hit Un colpo all’anima eingeleitet wurde. Im Dokumentarfilm Niente paura von Piergiorgio Gay spielten Ligabue und seine Musik eine tragende Rolle. Nach einem weiteren Campovolo-Konzert veröffentlichte der Musiker das dreiteilige Livealbum Campovolo 2.011 sowie den Konzertfilm Campovolo – Il film 3D. Mit Il rumore dei baci a vuoto erschien 2012 eine neue Sammlung von Erzählungen, 2013 folgte das nächste Studioalbum Mondovisione mit der erfolgreichen Single Il sale della Terra, die auch von Benny Benassi geremixt wurde. Aus der ausgedehnten Tournee ging 2015 ein weiteres Livealbum, Giro del mondo, hervor. Außerdem gab es ein drittes Campovolo-Konzert.
Im Jahr 2016 veröffentlichte Ligabue seine nächste Sammlung von Erzählungen, Scusate il disordine. Angelehnt an Campovolo trat er später im Jahr an zwei Abenden im Park von Monza im Rahmen des Events Liga Rock Park auf. Dabei kündigte er auch das neue Album Made in Italy an.