Little Milton (* 7. September 1934 in Inverness, Mississippi; † 4. August 2005 in Memphis, Tennessee), eigentlich Milton Campbell, Jr., war ein US-amerikanischer Blues-Gitarrist und Sänger. Zu seinen bekanntesten Hits zählen Grits Ain’t Groceries und We’re Going To Make It.
Die musikalischen Vorbilder von Little Milton waren T-Bone Walker, B. B. King, Roy Brown und Big Joe Turner. Seine ersten Aufnahmen machte er bei Sun Records mit der Unterstützung von Ike Turner und dessen Band. 1958 zog er nach St. Louis, wo er mit Oliver Sain das Bobbin-Label aufbaute, bei dem u. a. Albert King unter Vertrag war.
1961 unterschrieb er bei Checker, einem Ableger von Chess Records. In den folgenden 9 Jahren nahm er über 100 Titel auf, von denen einige Top-Ten-Hits wurden. Who's Cheating Who? erreichte sogar die Spitze der R&B-Charts. 1971 wechselte Little Milton zu Stax Records. Sein Stil änderte sich, er arbeitete mit Streichern und den Memphis Horns, mit "Big" Joe Turner und Willie "Too Big" Hall.
1988 wurde Little Milton in die Blues Hall of Fame aufgenommen.
Von 1984 bis 2004 war Little Milton bei dem Südstaaten-Soul-Label Malaco unter Vertrag. Dort hatte er mit "The Blues is Alright" einen Hit im Chitlin’ Circuit, der R&B-Clubszene des Südens der Vereinigten Staaten; es wurde auch mit dem Prix Big Bill Broonzy ausgezeichnet. Das Album "Welcome to Little Milton" vereint hauptsächlich Duette mit Rock- und Blues-Künstlern wie Lucinda Williams, Delbert McClinton, Peter Wolf (Ex-J.Geils Band) und Keb Mo'. Bei Malaco hat er hauptsächlich gute Alben im Soul-Blues-Stil des Südens vorgelegt, die z. T. auch in den berühmten Muscle Shoals Studios aufgenommen wurden.
2005 veröffentlichte er eine CD bei Telarc mit dem Titel "Think of Me", produziert von Jon Tiven, ein gutes Album im klassischen Soul-Blues-Stil der Südstaaten, gewürzt mit Elementen der Sechziger-Jahre-Musik.