'''Marcel Grignon''' (* 9. November 1914 in Paris; † 6. Juni 1990 ebenda) war ein französischer Kameramann, einer der routiniertesten Fotografen des heimischen Unterhaltungsfilms der Nachkriegszeit, der vor allem für seine Arbeiten an diversen hochprofitablen Louis de Funès-Komödien der 60er Jahre in Erinnerung geblieben ist.
== Leben und Wirken ==
Grignon hatte sich 1931 an der ‘École Technique de Photographie et de Cinématographie’ in seiner Heimatstadt Paris ausbilden lassen und arbeitete seit 1933 als Kamera-Assistent (u.a. unter Harry Stradling) in den ‘Pathé-Nathan’-Studios. Von 1935 bis 1937 und 1939/40 war er in der Filmabteilung der französischen Streitkräfte beschäftigt. Zwischendurch konnte er als Chefkameramann einige kurze Kinofilme fotografieren. Die Befreiung von Paris im Sommer 1944 hielt Grignon für eine gleichnamige Filmdokumentation fest. 21 Jahre später sollte er auch für einen hochkarätig besetzten Kinofilm, der das Ende der deutschen Besetzung der französischen Hauptstadt nacherzählte, ''Brennt Paris?,'' hinter der Kamera stehen. Für die dort gezeigte Leistung erhielt er 1967 eine Oscar-Nominierung.
1945 begann er mit ''Wenn der Himmel versagt'', einem amüsant-besinnlichen Stück vom Wettkampf zwischen Engel und Teufel um ein junges Liebespaar, seine Nachkriegskarriere als Chefkameramann für Spielfilme. In den folgenden dreieinhalb Jahrzehnten fotografierte Grignon eine lange Reihe konventioneller Unterhaltungsfilme - Melodramen und Komödien, Kriminalreißer und Actionabenteuer, Kriegs- und Kostümfilme. Es handelte sich dabei stets um solide Unterhaltung ohne jeden größeren künstlerischen Anspruch aber mit einem Höchstmaß an professioneller Routine umgesetzt.
In den 60er Jahren arbeitete Grignon vor allem an kassenträchtigen Historien- und Actionfilmen mit Jean Marais und Frederick Stafford sowie, vor allem in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts, an Komödien mit dem Kassenmagneten Louis de Funès. In den 70er Jahren ließ Grignon seine Karriere langsam ausklingen mit einer Reihe von während des Zweiten Weltkriegs spielenden, wenig gehalt- geschweige denn geschmackvollen Landser-Lustspielen aus der Hand des Schauspielers und Regisseurs Robert Lamoureux.