Mecano war eine spanische Band. Sie existierte offiziell von 1981 bis 1998, wobei die Mitglieder von 1992 bis 1997 eine Pause einlegten. Mit geschätzten 25 Millionen verkauften Tonträgern gehört die Band zu den erfolgreichsten spanischen Bands. Sie wird als prägend für die Musik und Mode der 1980er Jahre gesehen. Ihre oftmals mehrdeutigen Texte sollen mitverantwortlich für die Enttabuisierung von z. B. Homosexualität, Drogen, Alkohol usw. in Spanien gewesen sein.

Bandgeschichte

Die Band wurde 1981 von der Sängerin Ana Torroja sowie den Brüdern Ignacio „Nacho“ Cano und José María Cano gegründet. Ihre erste Single war Hoy no me puedo levantar, sie erreichte Platz neun in Spanien. Die folgenden vier Singles konnte alle mindestens den vierten Platz der Charts erreichen, zwei davon sogar den Spitzenplatz. Dasselbe gilt auch für das erste Studioalbum Mecano. Die beiden folgenden Alben konnten zwar in Sachen Verkaufszahlen an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen, das dritte Album erreichte allerdings nur noch Position neun der spanischen Musikcharts. Der Stil der ersten Schaffensphase von 1981 bis 1985 ist im Umfeld des Synthpop und der New-Romantic-/New-Wave-Strömung anzusiedeln. Die Band wird auch als Vertreter des Movida madrileña gesehen.

Mit dem vierten Studioalbum Entre el cielo y el suelo wandte sich die Band mehr der Pop- und Latin-Musik zu. Damit gelang der Band eine Art Comeback, was auch zu ersten Platzierungen in den Billboard Hot Latin Songs, den US-Singlecharts für lateinamerikanische Musik, führte. Das Album blieb mehr als zwei Jahre lang in den spanischen Charts und wurde schließlich mit Dreifachplatin ausgezeichnet. Mecano war mit diesem Album die erste spanische Band, die mehr als eine Million Einheiten eines einzelnen Tonträgers absetzen konnte.

Aufgrund dieses Erfolges beschloss die Band, außerhalb ihres Heimatlandes und Lateinamerika aktiv zu werden. Das fünfte Studioalbum Descanso dominical, erstmals bei BMG Ariola veröffentlicht, erschien 1988 auch in anderen europäischen Ländern und war besonders in Frankreich und den Niederlanden erfolgreich. Dazu trug auch bei, dass 1989 bzw. 1990 das bereits zwei Jahre zuvor in Spanien veröffentlichte Lied Hijo de la luna auch in Deutschland und den Niederlanden, wo es sogar den dritten Platz erklomm, in die Hitparaden einsteigen konnte. Von diesem Lied gab es später mehrere Coverversionen von anderen Musikern, darunter eine der Opernsängerin Montserrat Caballé. 1998 gelang der Popsängerin Loona mit einer Coverversion dieses Liedes ein Nummer-eins-Hit in Deutschland. Für das Musikvideo zur 1988er Single La fuerza del destino wählte die Gruppe die damals noch unbekannte, 14-jährige Penélope Cruz unter mehr als 200 Bewerberinnen als Hauptdarstellerin aus.

Das 1991 veröffentlichte, sechste und letzte Studioalbum Aidalai konnte an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen und erstmals auch in die Charts in Deutschland und der Schweiz einsteigen. In den Niederlanden war das Album allerdings weit weniger erfolgreich als der Vorgänger. 1992 gelang eine letzte Hitsingle in Spanien, El fallo positivo erreichte den siebten Platz. Danach gab die Band noch eine Abschiedstournee anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1992 und der Expo 92. Anschließend wurde angekündigt, dass die Band für zwei bis drei Jahre pausieren sollte, um dem Stress der vorangegangenen Jahre entfliehen zu können. In den Folgejahren wurde es vorerst still um die Gruppe. Währenddessen gingen die Bandmitglieder, vor allem Ana Torroja, mehr oder weniger erfolgreichen Solokarrieren nach.

1998 erschien das Kompilationsalbum Ana, José, Nacho, zu dessen Veröffentlichung die Band nach sechs Jahren Pause drei neue Songs aufnahm. Die zugehörige Single El club de los humildes erreichte noch einmal den ersten Platz der spanischen Charts. Kurz darauf trennte sich die Band endgültig.

Am 7. April 2005 feierte das Musical Hoy no me puedo levantar, dessen Geschichte mithilfe von 32 Hits der Band erzählt wird, Premiere. Es wurde von Nacho Cano geschrieben.

2009 erschien die Kompilation Siglo XXI, die auch neue Lieder enthielt. Die ausgekoppelte zuvor unveröffentlichte Single Un año más erreichte Platz 19 in Spanien.

2012 wurde von mehreren Medien eine Reunion der Band mit neuen Singles und Welttournee angekündigt. Das Management der Band gab allerdings bekannt, dass dies nicht beabsichtigt sei. Ana Torroja hat seitdem Spekulationen über eine mögliche Wiedervereinigung wiederholt eine Absage erteilt.

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  • Schweiz Schweiz
    • 1992: für das Album Une femme avec une femme

Platin-Schallplatte

  • Mexiko Mexiko
    • 2006: für das Album Grandes Éxitos

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Quelle: Wikipedia