Melba Montgomery (* 14. Oktober 1938 als Melba Joyce Montgomery in Iron City, Tennessee) ist eine US-amerikanische Country-Sängerin, die in den 1960er Jahren durch ihre Duetts mit George Jones bekannt wurde.
Melba Montgomery wuchs im ländlichen Tennessee auf. Sie begann ihre musikalische Laufbahn als Sängerin im Kirchenchor. Bei einem Talentwettbewerb wurde 1958 Roy Acuff auf sie aufmerksam und bot ihr eine Stelle in seiner Begleitband an. Sie blieb vier Jahre beim „King of Country Music“. In dieser Zeit begleitete sie ihn auf mehreren internationalen Tourneen und bei unzähligen Auftritten in der Grand Ole Opry. Beim kleinen Nugget-Label nahm sie zwei Singles auf, die jedoch nicht allzu erfolgreich waren.
1962 trennte sie sich von Acuff und unterschrieb einen Schallplattenvertrag beim Capitol-Label. Hier begann sie eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit George Jones. 1963 nahmen sie mit ihm ihren selbstkomponierten Song We Must Have Been Out Of Our Minds auf und erreichte damit Platz drei der Country-Charts. Ihr Solo-Aufnahmen, Hall Of Shame und The Greatest One of All waren nicht ganz so erfolgreich. Auch die folgenden Duette mit Jones schafften es nur selten in die Top 20.
1965 gründete der Chef von United Artists Records (ein Tochterunternehmen des Filmstudios United Artists), Pappy Daily, sein eigenes Label, Musicor, und übernahm Jones und Montgomery. Zunächst spielte sie mit dem Pop-Sänger Gene Pitney ein Album ein, aus dem die Single Baby Ain’t That Fine ausgekoppelt wurde, die Platz 15 erreichte. Anschließend wurden erneut Schallplatten mit Jones veröffentlicht.
1969 wechselte sie zum Capitol-Label, wo sie mit Charlie Louvin (von den Louvin Brothers) ein Duo bildete, das bis 1973 zusammenblieb. Ihr erfolgreichster Song war Something To Brag About, der es bis in die Top-20 schaffte. Ihre eigenen Produktionen verkauften sich weiterhin nicht sonderlich gut. Erst nach einem Wechsel zum Elektra-Label 1974 gelang ihr mit der aus dem gleichnamigen Album ausgekoppelten Single No Charge der Durchbruch als Solistin. Der Song erreicht Platz eins der Country-Charts und platzierte sich auch in den Top 40 der Pop-Hitparade.
Dieser Erfolg konnte jedoch nicht mehr wiederholt werden. Sie kehrte noch einmal zu United Artists zurück und stand gelegentlich mit George Jones auf der Bühne. Danach verloren die großen Schallplattenfirmen das Interesse an ihr. Bei kleineren Labels veröffentlichte sie noch einige Alben, konnte sich aber nicht mehr in den Charts platzieren. Sie hatte aber weiterhin Auftritte und komponierte Songs. So nahmen auch lange nach ihren großen Erfolgen Country-Stars wie Sara Evans (If You Ever Want My Lovin´, 1997), Terri Clark (Cure for the Common Heartache, 1998) oder Jessica Andrews (Never Had It So Good, 2001) Lieder von Montgomery auf. Weitreichende Popularität erreichte auch ihre Komposition Out Of Control Raging Fire, die als Duett 1993 von Tracy Byrd und Dawn Sears sowie 2001 von Patty Loveless und Travis Tritt aufgenommen wurde.
2010 veröffentlichte Montgomery mit Things That Keep You Going ein neues Album.
Im Februar 2014 war sie als Stargast in der Marty Stuart Show im Fernsehen zu sehen.