[[Datei:Michael Giacchino.jpg|miniatur|Michael Giacchino mit seiner Schwester]]
'''Michael Giacchino''' (* 10. Oktober 1967 in Riverside, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Komponist und Oscar-Preisträger.
Giacchino wurde bekannt durch seine Arbeit an Videospielen wie ''Medal of Honor'', ''Call of Duty'', Filmen wie ''Die Unglaublichen'', ''Star Trek XI'' und Fernsehserien wie ''Lost'' oder ''Alias – Die Agentin''. Für die Filmmusik von ''Ratatouille'' bekam er 2008 den Grammy in der Kategorie ''Bestes komponiertes Soundtrackalbum für Film, Fernsehen oder visuelle Medien'' und wurde für einen Oscar nominiert. 2010 gewann er den Oscar für seine Filmmusik in ''Oben''.
== Leben ==
Bereits im Alter von zehn Jahren kam Giacchino mit der Welt des Films in Berührung. Damals erstellte er mit Vorliebe animierte Kurzfilme, um sie dann mit selbstaufgezeichneten Soundeffekten zu versehen. Sein größtes Hobby war jedoch, die passende Musik auszusuchen und in den Film einzubauen. Letztendlich bewegte ihn die Filmmusik zu den Star-Wars-Filmen, ebenfalls Komponist zu werden.
Um diesen Traum zu verwirklichen, besuchte er die Filmhochschule School of Visual Arts in New York City, und nachdem er das Studium erfolgreich abgeschlossen hatte, ging er auf die Juilliard School, um sich speziell zum Thema Komponieren weiterzubilden. Neben diesem Aufbaustudium arbeitete er bei den Universal Studios und bei Walt Disney. Für Disney zog Giacchino zwei Jahre später eigens nach Los Angeles. Dort schloss er sich dem ''film-scoring programme'' der University of California an. Er übernahm dabei auch Jobs, die weniger mit Komponieren zu tun haben, sondern andere Bereiche der Filmproduktion abdecken.
1997 wurde Giacchino von DreamWorks beauftragt, die Musik für das Videospiel ''The Lost World'' zu komponieren, das auf Steven Spielbergs Kassenhit Jurassic Park basiert. Es sollte das erste Videospiel werden, dessen Musik von einem großen Orchester eingespielt wurde. Nach weiteren Aufträgen von DreamWorks erhielt Giacchino die Möglichkeit, mit ''Medal of Honor'' für seinen ersten Spieleblockbuster zu komponieren. Ab diesem Zeitpunkt komponierte er des Öfteren für Weltkriegsspiele, bei denen er sich von Militärmärschen des Zweiten Weltkrieges inspirieren ließ. Der Soundtrack zu ''Medal of Honor'' wurde aufgrund der großen Nachfrage auf CD zum Verkauf angeboten.
Mit wachsendem Erfolg wurde der Hollywoodregisseur J. J. Abrams auf Giacchino aufmerksam, und er engagierte ihn für den Soundtrack seiner neuen Serie ''Alias – Die Agentin''. Das Ergebnis ist ein Mix aus Technopop und klassischen Agentenmotiven wie zum Beispiel aus den James-Bond-Filmen, mit denen er später für den Pixar-Animationsfilm ''Die Unglaublichen'' wieder in Berührung kommen sollte.
Im Mai 2000 veröffentlichte Giacchino seine erste Symphonie mit dem Namen ''Camden 2000'' im Sony E-Center in Camden, New Jersey. Ein Jahr später gewann ''Medal of Honor Underground'', für das er ebenfalls die Musik geschrieben hatte, den ''Academy Award of Interactive Arts & Sciences'' für die beste Komposition für ein Videospiel. Auch der Nachfolger ''Medal of Honor Frontline'' gewann den Preis und wurde wie auch der nächste Teil ''Medal of Honor Allied Assault'' und das Pilotspiel ''Medal of Honor'' vom Seattle-Symphony-Orchester unter Giacchino als Komponist eingespielt.
2004 kam erneut J. J. Abrams auf ihn zurück, der gerade seine neue Serie ''Lost'' vorbereitete. So komponierte Giacchino für alle sechs Staffeln der Serie die Musik. Der Soundtrack zur ersten Staffel erschien im März 2006 im Handel, der für die zweite folgte im September des gleichen Jahres. Ebenso erschien 2008 der Soundtrack zur dritten Staffel und 2009 zur vierten Staffel. Wie schon bei ''Medal of Honor'' ist eine solche Veröffentlichung nicht die Regel.
Während dieser Zeit komponierte Giacchino zwar immer noch Musik für Videospiele, musste wegen seinen zahlreichen Arbeiten an Kinofilmen immer öfter passen. So komponierte er zwar die Titelmelodien von ''Mercenaries'' und ''Black'', den Score komplett schrieb jedoch sein Freund und Kollege Chris Tilton. Und auch ''Medal of Honor'' erlebte eine kleine Auszeit, sodass die Teile ''Rising Sun'', ''Pacific Assault'' und ''European Assault'' von Cristopher Lennertz vertont wurden.
Giacchino schrieb außerdem die Musik zum Abspann von ''Cloverfield'', die einzige speziell für den Film komponierte Musik. Für die Filmmusik zu ''Star Trek'' bekam er eine Grammy-Nominierung, für ''Oben'' schließlich den Oscar, Golden Globe, BAFTA Award und den Grammy Award für "The Best Score Soundtrack Album" (beste Filmmusik).