Michel Charles Sardou (
Michel Sardou ist seit 1967 als Sänger aktiv. Seine bekanntesten Lieder „La maladie d'amour“, „En chantant“ und „Les lacs du Connemara“ gehören inzwischen zum Kanon der französischen Musik. Im Jahr 2001 erwarb Sardou das Pariser Theater an der Porte St. Martin und trat dort in regelmäßigen Abständen als Schauspieler auf, bis er sich im Jahr 2003 von diesem Engagement zurückzog. Als Schauspieler trat er selten auch in Film und Fernsehen auf. 1987 übernahm er die Hauptrolle in Cross – Zwei knallharte Profis.
Michel Sardous Eltern sind der Sänger Fernand Sardou (1892–1969) und die Schauspielerin Jackie Rollin (Jackie Sardou) (1921–2000). Sardou war insgesamt dreimal verheiratet und hat vier Kinder und mittlerweile auch vier Enkelkinder. Mit seiner ersten Frau Françoise Pettré, mit der er die beiden Töchter Sandrine (1970) und Cynthia (1973) hat, war er von 1965 bis 1977 verheiratet. Von 1977 bis 1998 war Sardou mit Elisabeth Haas (Babette) verheiratet. Der Ehe entstammen zwei Söhne, Romain Sardou, der in Frankreich ein erfolgreicher Romanautor ist und Davy Sardou, Schauspieler. Die dritte Ehe, die er 1999 mit Anne-Marie Périer, Elle-Chefredakteurin, einging, wurde von Nicolas Sarkozy, dem damaligen Bürgermeister von Neuilly-sur-Seine, geschlossen.
Er ist nach Johnny Hallyday der erfolgreichste und zugleich umstrittenste Chansonnier Frankreichs. Sein Werk ist musikalisch und inhaltlich durch eine große Bandbreite gekennzeichnet. Neben Liebesliedern („La maladie d'amour“) wurde Sardou vor allem durch seine Chansons mit gesellschaftspolitischen Texten bekannt. Besonders heftige Debatten lösten Mitte der 1970er Jahre Lieder aus, in denen er gegen den Zölibat, den Kolonialismus und eine falsch verstandene Entwicklungshilfe, beziehungsweise für die Todesstrafe und den Stierkampf Stellung bezog. In anderen Texten zeichnet er das Bild eines Freundes der Amerikaner, Iren und Polen, eines Feindes der Deutschen, Engländer, des Kommunismus, des Gaullismus und des Pariser Zentralismus.
Auf seine Liedertexte angesprochen präzisierte Michel Sardou, er verstehe sich als Künstler, der zum Nachdenken anregen wolle. Ein Chansonnier sei wie ein Schauspieler. Letzterem würde man auch nicht seine Rollen vorwerfen, sondern immer wissen, dass er eine Rolle spiele.
Während er in Frankreich 300 Lieder und 24 Studioalben produzierte und stets ausverkaufte Tourneen absolvierte, blieb er im Ausland – mit Ausnahme der französischsprachigen Länder Belgien, Luxemburg, Kanada und dem französischsprachigen Teil der Schweiz – weitgehend unbekannt.
Die Musik zu seinen Chansons schrieb er zunächst gemeinsam mit Michel Fugain, später mit Jacques Revaux und Pierre Delanoë. Die meisten Texte und Arrangements schreibt er selbst, häufig in Zusammenarbeit mit Didier Barbelivien.
Die deutsche Version seines Titels „Le temps des colonies“ sang Wencke Myhre („Don Pedros Hochzeitsnacht“). Howard Carpendale interpretierte den Titel „Je vole“ in deutscher Sprache („Ich geh“).
Silberne Schallplatte
Goldene Schallplatte
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2× Goldene Schallplatte
Platin-Schallplatte
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2× Platin-Schallplatte
3× Platin-Schallplatte
Diamantene Schallplatte
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