María de Montserrat Bibiana Concepción Caballé i Folch [munsəˈrat kəβəˈʎe] (* 12. April 1933 in Barcelona; † 6. Oktober 2018 ebenda) war eine spanische Opernsängerin (Sopran). Sie galt als eine der bedeutendsten Opernsängerinnen und mit über 4000 Auftritten als die letzte große Operndiva.
Caballé studierte Gesang in Barcelona und Mailand und debütierte 1956 am Theater Basel als Mimi in Puccinis La Bohème. Zudem sang sie am Theater in Saarbrücken. Von 1959 bis 1962 war sie am Theater der Freien Hansestadt Bremen engagiert. 1965 sprang sie für Marilyn Horne in einer konzertanten Aufführung von Donizettis Oper Lucrezia Borgia in der Carnegie Hall ein und begeisterte das Publikum. Im selben Jahr debütierte sie an der Metropolitan Opera in New York als Margarethe in Gounods Faust, wodurch sie international bekannt wurde. Caballé war häufig als Gast bei Festspielen (u. a. in Glyndebourne), seit 1971 trat sie auch regelmäßig an der Hamburgischen Staatsoper auf. Zudem trat sie häufig als Konzertsängerin auf.
Schwerpunkte ihres umfangreichen Repertoires bildeten vor allem die Opern von Rossini, Donizetti und Bellini, aber auch von Verdi und Puccini. Merkmale ihrer lyrischen Stimme waren sinnliche Schönheit und ein außerordentliches Piano.
1997 produzierte Mike Moran ihr Album Friends for Life, das Duette mit Caballé und verschiedenen Sängern enthält, u. a. Bruce Dickinson, Johnny Hallyday, Johnny Logan, Gino Vannelli und Helmut Lotti. 1998 wurde Caballé mit einem Bambi ausgezeichnet. 2007 erhielt sie den Musikpreis ECHO Klassik für ihr Lebenswerk.
Am 1. April 2007 betrat Montserrat Caballé nach 18 Jahren erstmals wieder die Bühne der Wiener Staatsoper. An der Seite von Natalie Dessay, Juan Diego Flórez und Janina Baechle gab sie die Partie der Duchesse de Crakentorp in Donizettis La fille du régiment (Die Regimentstochter) in einer Koproduktion der Wiener Staatsoper, des Royal Opera House Covent Garden sowie der Metropolitan Opera New York. Trotz ihres hohen Alters trat sie noch im Juni 2018 in Kiew auf. Caballé hatte den Tenor José Carreras entdeckt und gefördert.
Dem an Rockmusik interessierten Publikum ist Caballé durch den Song Barcelona zu den Olympischen Spielen von Barcelona 1992 bekannt geworden. Es ist ein Stück aus dem gleichnamigen Album, das 1987 gemeinsam mit Freddie Mercury aufgenommen wurde. Das Album entstand aufgrund einer Initiative von Freddie Mercury, der einer ihrer Bewunderer war. Auf ihr Bitten schrieb Mercury ein Stück über ihre Heimatstadt Barcelona, das erstmals am 29. Mai 1987 auf Ibiza aufgeführt wurde.
Caballé heiratete 1964 den Tenor Bernabé Martí (* 1928), die Ehe hatte bis zu ihrem Tod Bestand. Die gemeinsame Tochter, Montserrat Martí Caballé (bekannt als „Montsita“), ist gleichfalls Sopranistin. Caballé hat auch einen Sohn und ein Enkelkind.
2014 wurde Caballé wegen Steuerhinterziehung zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe von 240.000 Euro verurteilt. Sie starb am 6. Oktober 2018 im Alter von 85 Jahren und wurde in der Familiengruft auf dem Cementerio von Sant Andreu in Barcelona beigesetzt.
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