[[Datei:Morgan Freeman, 2006.jpg|miniatur|hochkant|Morgan Freeman (2006)]]
'''Morgan Porterfield Freeman, Jr.''' (* 1. Juni 1937 in Memphis, Tennessee) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur, Produzent und Oscar-Preisträger.
== Leben ==
Morgan Freeman wuchs in Chicago auf und besuchte das Los Angeles Community College.
Morgan Freeman wurde zweimal geschieden und hat vier Kinder.
Am 4. August 2008 wurde Freeman bei einem Autounfall verletzt. Der Schauspieler war im US-Bundesstaat Mississippi mit seinem Wagen von der Autobahn abgekommen und habe sich mehrmals überschlagen, berichtete der Fernsehsender MSNBC. Freeman und eine Beifahrerin mussten aus dem Wagen befreit werden. Der Schauspieler erlitt einen gebrochenen Arm, einen gebrochenen Ellbogen und eine kleinere Schulterverletzung.
Er ist Privatpilot und besitzt mehrere Flugzeuge, darunter eine Cessna 414, eine Cessna Citation 501 ''SP'' und eine Emivest Aerospace SJ30. Er hat sich auch einen Flug ins All mit dem Space Ship Two von Virgin Galactic reservieren lassen.
Freeman hat während eines Werbeauftritts für den Film ''The Dark Knight Rises'' der Tea-Party-Bewegung Rassismus vorgeworfen (siehe Dark-Knight-Klage).
Im Juli 2012 spendete er eine Million Dollar für den Super-PAC "Priorities USA Action", eine Lobbygruppe, die sich für die Wiederwahl Barack Obamas einsetzte. Er begründete dies damit, dass „Obama in dieser historisch schwierigen Zeit außerordentliche Arbeit geleistet habe“.
== Beruf ==
=== 1937–1989 ===
Er diente ab 1955 vier Jahre als Mechaniker bei der US-Luftwaffe.
Erste Erfahrungen als Schauspieler sammelte er am ''Pasadena Playhouse''-Theater, wo er Anfang der 1960er in dem Stück ''The Niggerlovers'' sein Bühnendebüt gab. Kurze Zeit später war er in einer afroamerikanischen Version des Erfolgsmusicals ''Hello, Dolly!'' zu sehen. Landesweit bekannt wurde Freeman 1971 mit der TV-Sendung ''The Electric Company'', in der er bis 1977 die Rolle des „Easy Reader“ spielte.
Für seine darstellerischen Leistungen in den Bühnenstücken ''Mutter Courage und ihre Kinder'', ''The Gospel at Colonus'', ''Corialanus'' und ''Miss Daisy und ihr Chauffeur'' erhielt er in den 1980er Jahren vier Obie Awards. Das Broadway-Musical ''The Mighty Gents'' brachte ihm einen Drama Desk Award und eine Tony-Nominierung ein. 1980 war er in Stuart Rosenbergs ''Brubaker'', Peter Yates' ''Der Augenzeuge'' und in Malcolm X – Tod eines Propheten (''Death of a Prophet'') zu sehen. Für den Film ''Glitzernder Asphalt'' erhielt er 1987 eine Oscar-Nominierung. 1989 gelang Morgan Freeman mit ''Miss Daisy und ihr Chauffeur'' der internationale Durchbruch. Die Rolle des Chauffeurs der alten Miss Daisy, die ihm erneut eine Oscar-Nominierung einbrachte, hatte er zuvor bereits am Theater gespielt.
=== 1990 bis heute ===
In den Folgejahren wirkte Freeman in zahlreichen Filmen mit, darunter das Bürgerkriegsdrama ''Glory'', ''Fegefeuer der Eitelkeiten'' von Brian De Palma, ''Robin Hood – König der Diebe'' mit Kevin Costner, Mary Elizabeth Mastrantonio, Alan Rickman und ''Erbarmungslos'' von Clint Eastwood. 1993 war er erstmals als Regisseur tätig und drehte den Film ''Bopha! – Kampf um Freiheit'', der sich mit der Apartheid in Südafrika beschäftigt, ein Thema, an dem er schon ein Jahr zuvor im Film ''Im Glanz der Sonne'' zusammen mit Stephen Dorff arbeitete. 1994 war Freeman neben Tim Robbins in der Stephen-King-Verfilmung ''Die Verurteilten'' zu sehen und erhielt seine dritte Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller. Ein Jahr später übernahm er Rollen in Wolfgang Petersens ''Outbreak - Lautlose Killer'' und dem Thriller ''Sieben'' von David Fincher. 1997 drehte er unter der Regie von Steven Spielberg das Drama ''Amistad – Das Sklavenschiff'' und den Katastrophenfilm ''Deep Impact''.
Zu seinen jüngeren Rollen zählen ''Der Anschlag'', ''Dreamcatcher'' sowie die Komödien ''Bruce Allmächtig'' und ''Evan Allmächtig'', in denen er als Gott zu sehen ist. Für Clint Eastwoods Film ''Million Dollar Baby'' wurde er 2005 mit dem Oscar als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Außerdem war er in den neueren Batman-Verfilmungen ''Batman Begins'', ''The Dark Knight'' und ''The Dark Knight Rises'' als Lucius Fox zu sehen, einem wichtigen Verbündeten des Titelhelden.
Aufgrund seiner charakteristischen Stimme war er im Laufe seiner Karriere immer wieder als Sprecher und Erzähler tätig. Seine deutsche Stimme wird ihm abwechselnd von Klaus Sonnenschein und Jürgen Kluckert geliehen.
Ein häufig wiederkehrendes Thema seiner Filme sind die Rechte der Schwarzen und deren Unterdrückung (u.a. ''Im Glanz der Sonne'', ''Malcolm X – Tod eines Propheten'', ''Miss Daisy und ihr Chauffeur'', ''Bopha! – Kampf um Freiheit'', ''Amistad – Das Sklavenschiff''). 2009 porträtierte er in Clint Eastwoods Drama ''Invictus – Unbezwungen'' den früheren südafrikanischen Präsidenten und Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela.
Zusammen mit seinem Freund und Geschäftspartner betreibt Morgan Freemann den Bluesclub ''Ground Zero'' und das Restaurant ''Madidi'' in Clarksdale (Mississippi).
Seit 2010 ist er als „Ausführender Produzent“, Moderator und Sprecher der Dokumentarserie ''Morgan Freeman: Mysterien des Weltalls'' tätig. Die Sendereihe befasst sich mit den Geheimnissen des Universums.
Im Mai 2012 gab es eine Affäre, weil sich ein Shareholder bei Warner Brothers beschwert hat, dass Freeman während eines Promo-Auftritts für den Film ''The Dark Knight Rises'' der Tea-Party-Bewegung Rassismus vorgeworfen hatte. Angeblich hätte das den kommerziellen Erfolg des Films ''Dolphin Tale'' geschmälert. Der Klagende leitet einen politisch rechten Thinktank. Der Vorstand des Filmkonzerns lehnte es ab, Freeman zu maßregeln. Deutschlandradio Kultur sprach von einem abgelehnten „Maulkorb“.
== Auszeichnungen (Auswahl) ==
[[Datei:Morgan Freeman Star.jpg|thumb|Morgan Freemans Stern auf dem Hollywood Walk of Fame]]
* 1988: Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller für ''Glitzernder Asphalt''
* 1990: Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller für ''Miss Daisy und ihr Chauffeur''
* 1989: NBR Award als Bester Hauptdarsteller für ''Miss Daisy und ihr Chauffeur''
* 1990: Berlinale 1990: Silberner Bär als bester Darsteller für ''Miss Daisy und ihr Chauffeur''
* 1994: Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller für ''Die Verurteilten''
* 1995: Chlotrudis Awards als ''Bester Schauspieler'' für ''Die Verurteilten''
* 2004: Image Award, Black Reel Award in der Kategorie Comedy, nominiert für BET Awards
* 2005: Oscar-'''Auszeichnung''' als Bester Nebendarsteller für ''Million Dollar Baby''
* 2008: Kennedy-Preis
* 2009: NBR Award als Bester Hauptdarsteller für ''Invictus''
* 2010: Oscar-Nominierung als Bester Hauptdarsteller für ''Invictus''
* 2012: People's Choice Award (USA), Favorite Movie Icon
* 2012: Cecil B. DeMille Award für sein Lebenswerk
* 2012: Goldene Kamera für sein Lebenswerk
Morgan Freeman gewann 2004 den Image Award und wurde für den Black Reel Award und in der Kategorie Comedy der BET Awards nominiert.