Nancy Wilson (* 20. Februar 1937 in Chillicothe, Ohio; † 13. Dezember 2018 in Pioneertown, Kalifornien) war eine US-amerikanische Jazz-Sängerin und mehrfache Grammy-Preisträgerin. Sie nahm auch mehrere Werke in den Bereichen Pop, R&B, Soul und Disco auf. Insgesamt platzierte sie 34 Alben in den amerikanischen Alben-Charts. Das Time-Magazine nannte sie 1964 die „voraussichtliche Erbin von Ella Fitzgerald“ und beschrieb ihr Werk als „eine Abhandlung über Vielfalt und Geschmack, gesponnen von einer Stimme von beweglicher Anmut, mit Kenntnis der Jazz-Flexion und -Phrasierung“. Sie war als „Song-Stylistin“ bekannt.

Leben

Nancy Wilson begann ihre Karriere in den 1950er Jahren als Sängerin in Jazzclubs in der Umgebung von Columbus (Ohio). Ihre ersten Schallplatten nahm sie Ende des Jahrzehnts auf. Sie unterschrieb außerdem einen Vertrag bei der renommierten Plattenfirma Capitol Records und veröffentlichte hier 1960 ihr Debüt Like in Love. Wilson blieb bis 1980 bei Capitol unter Vertrag. In den 1960er Jahren wurde sie zu einer der populärsten Jazzsängerinnen und erhielt sogar eine eigene Fernsehshow, wo sie über die Grenzen des Jazz hinaus auch Popsongs sang, die ihre Beliebtheit nur noch größer werden ließen. 1964 wurde sie für ihre Interpretation von (You Don’t Know) How Glad I Am mit einem Grammy für die beste Gesangsleistung im Rhythm and Blues-Bereich ausgezeichnet. Sie trat mit Nat King Cole und Sarah Vaughan in Konzerten auf. Für ihre Nancy Wilson Show erhielt sie einen Emmy Award und war auch häufig Gast in anderen Shows. Sie trat außerdem regelmäßig in Las Vegas auf.

Ab Mitte der 1970er nahm sie mehrere Platten im Disco-Stil auf, darunter die kleineren Hits in den R&B-Charts, I’m Gonna Let Ya (1978) und Life, Love And Harmony (1979). Noch auf der letzten LP für Capitol, Take My Love (1980), sind Disco-Stücke enthalten.

Als die Popularität von Personalityshows abnahm, kehrte sie in den 1980er Jahren zurück zum Jazz und arbeitete mit Musikern wie Hank Jones, Art Farmer oder Henry Johnson. Mit Ramsey Lewis spielte sie gleich drei Alben ein: The Two of Us (1984), Simple Pleasures (2002) und Meant to Be (2003). Für ihr letztes Studio-Album zu Lebzeiten Turned to Blue (2006) erhielt sie 2007, wie bereits 2005 für R.S.V.P. (Rare Songs, Very Personal), den Grammy für das beste Vokalalbum im Jazz.

2004 erhielt sie das Jazz Masters Fellowship der staatlichen NEA-Stiftung.

Wilson moderierte von 1996 bis 2005 die NPR-Show Jazz Profiles. In der Serie wurden Legenden des Jazz und ihre Musik in Interviews, Kommentaren und Berichten vorgestellt. Nancy Wilson und das Programm erhielten für die Produktion den George Foster Peabody Award im Jahr 2001. Ab 2011 trat sie nicht mehr auf.

Nancy Wilson starb im Dezember 2018 nach langer Krankheit zu Hause in Pioneertown in Kalifornien, einer Wüstengemeinde nahe dem Joshua-Tree-Nationalpark.

Quelle: Wikipedia