Noir Désir war eine französische Rockband, die sich in den 1980er-Jahren in Bordeaux formierte und im November 2010 auflöste. Sie bestand aus dem Sänger Bertrand Cantat, Serge Teyssot-Gay an der Gitarre, Denis Barthe am Schlagzeug und Frédéric Vidalenc (1996 ersetzt durch Jean-Paul Roy) am Bass. Die Karriere der Gruppe umfasste mehr als 20 Jahre und hatte ihren Höhepunkt in den 1990er-Jahren. Die Musik und die Texte der Band bringen häufig ihre Ablehnung des Faschismus und des Kapitalismus sowie ihre kritische Haltung gegenüber der Globalisierung zum Ausdruck.
Bertrand Cantat und Serge Teyssot-Gay, die beide im Jahre 1980 in dieselbe Schulklasse auf dem Gymnasium gingen, entschieden sich, zusammen Musik zu machen; Denis Barthe schloss sich einige Monate später an. Noir Désirs zweites Album (1990 veröffentlicht) führte Punkrock-Elemente in ihren Stil ein. Dies setzte sich auch im nächsten Album Tostaky fort, das auch ein erfolgreiches Lied mit demselben Titel enthielt. Die Gruppe wurde eine der populärsten französischen Rockgruppen und setzte ihren Erfolg mit dem Album 666.667 Club und dem Remixalbum One Trip One Noise fort. Ihr letztes Album Des visages des figures enthält auch den Song Le vent nous portera, der zusammen mit dem ebenfalls französischsprachigen Sänger Manu Chao als Gitarristen aufgenommen wurde.
Bei einem Besuch in Litauen im Juli 2003 schlug Bertrand Cantat während eines gewaltsamen Streits so stark auf seine Freundin Marie Trintignant ein, dass sie nach kurzem Koma an den Folgen der ihr zugefügten Verletzungen starb. Dafür wurde er am 29. März 2004 durch ein Gericht in Vilnius wegen Totschlags zu acht Jahren Haft verurteilt.
Im September 2005 veröffentlichte die Gruppe das ursprünglich bereits für 2003 geplante Album Noir Désir en public mit musikalischen Highlights ihrer letzten Tour im Jahr 2002, sowie ein Doppel-DVD-Set Noir Désir en images mit Videos ihrer Liveauftritte. Dem Sänger Cantat wurde durch eine Ausnahmegenehmigung die Mitarbeit an dem Material ermöglicht. Am 16. Oktober 2007 wurde Cantat wegen guter Führung unter Auflagen aus der Haft entlassen. Nach der Freilassung von Cantat hatte die Band mit dem Label Barclay einen Vertrag über drei neue Studioalben unterzeichnet.
Im November 2008 wurden auf der Website der Gruppe zwei neue Titel (Gagnants – Perdants und Le temps des Cerises) zum kostenfreien Download bereitgestellt. Diese stammten vom nächsten Album Gagnants – Perdants, welches Anfang 2009 veröffentlicht werden sollte, die Veröffentlichung verzögerte sich allerdings. Es handelte sich hierbei um das erste künstlerische Lebenszeichen der Gruppe seit der Entlassung von Bertrand Cantat aus dem Gefängnis.
Im November 2010 kündigte Serge Teyssot-Gay allerdings wegen persönlicher und musikalischer Differenzen mit Bertrand Cantat seinen Ausstieg an, woraufhin die verbliebenen drei Bandmitglieder die Auflösung der Gruppe bekanntgaben.