Nucleus war eine von Ian Carr gegründete britische Rockjazz-Band, die von 1969 bis 1989 bestand.
Die Band ist eine der ersten und erfolgreichsten Rockjazz-Gruppen Großbritanniens. Das im September 1969 gegründete Ensemble spielte zunächst in einer Combo-Besetzung, wurde aber seit der dritten Platte im Studio gelegentlich bis zum Big Band-Format ausgedehnt. Mit einer erweiterten Besetzung präsentierte Carr 1973 in der Queen Elizabeth Hall die Uraufführung seiner zyklischen Komposition „Labyrinth“. Auf der letzten „regulären“ Platte der Gruppe ist die Besetzung um ein Streichorchester erweitert.
Nucleus führte vornehmlich Kompositionen von Carr auf; auf den ersten Platten finden sich aber vor allem Kompositionen weiterer Gründungsmitglieder, beispielsweise von Karl Jenkins, Jeff Clyne oder Chris Spedding, die sich durch einen sehr dichten Sound auszeichnen. Nach eigenen Angaben hat Carr mit Nucleus ein „umfassendes pluralistisches Konzept“ verfolgt, in dem neben improvisierten Passagen auskomponierte, neben tonalen freie Teile standen, die in einem „ausgewogenen Verhältnis von Spannung und Entspannung“ angeordnet waren.
Die Band war regelmäßig in Europa in Tour, wo sie auf Festivals wie dem Montreux Jazz Festival, aber auch in Jazzclubs und anderen Spielstätten auftrat; sie spielte aber auch auf dem Newport Jazz Festival.
Im August 2005 fand ein Teil früherer Mitglieder unter Leitung von Geoff Castle noch einmal für ein Konzert zusammen.