Ernst Mosch (* 7. November 1925 in Zwodau, Tschechoslowakei; † 15. Mai 1999 in Germaringen) war ein deutscher Musiker, Komponist, Arrangeur und Dirigent. Er war Gründer und musikalischer Leiter der Original Egerländer Musikanten. In der traditionellen Volksmusik-Szene gilt er als König der Blasmusik. Mosch war zwar nicht der erste, der die Egerländer Musik in der Welt berühmt machte, er ist jedoch wohl der Erfolgreichste.
Ernst Mosch war das erste Kind des Bergmanns Andreas und von Albine Mosch. Seine Mutter war in einer Kammgarn-Spinnerei beschäftigt. Andreas Mosch verunfallte 1932 bei einem Grubenunglück, wodurch er zum Invaliden wurde. Infolgedessen handelte er mit Milch und Brot in Zwodau, während sein Sohn Ernst das Ausfahren der Ware übernahm.
Im Alter von acht Jahren spielte Ernst in dem damals bekannten Falkenauer Jugendblasorchester der privaten Jugendmusikschule von Hans Dotzauer Flügelhorn. Obwohl der Beruf des Musikers in dieser Region keine Seltenheit war, waren seine Eltern skeptisch, als Ernst ebenfalls diesen Berufswunsch äußerte. Daher arbeitete Mosch nach seiner Volksschulzeit zunächst in einer Flugzeugfabrik als Mechaniker. Da ihm diese Arbeit jedoch nicht gefiel, wechselte er kurzfristig in die Malerabteilung. Auch dort kündigte er jedoch nach einiger Zeit, da ihm die Erfüllung fehlte.
Noch immer hatte er den Wunsch, Musiker zu werden, und bewarb sich deshalb 1940 an der Städtischen Musikschule in Oelsnitz/Vogtland. Er wurde aufgenommen und erlernte dort zusätzlich zum Flügelhorn und der Geige heimlich das Instrument, das später zu seinem Liebling werden sollte: die Posaune.
1943 wurde Mosch zum Kriegsdienst eingezogen und kam als Panzergrenadier nach Allenstein. Bei einem Konzert eines Musikkorps empfahl Moschs Kompaniechef den 18-jährigen als Musiker. Dieser stellte sich mit seiner Posaune vor und wurde 8 Wochen später zur Militärmusik abkommandiert. Da Ostpreußen während Moschs erstem Heimaturlaub 1945 von der russischen Armee eingenommen wurde, stationierte man ihn anschließend in Breslau. Bei einem Gefecht wurde Mosch am Unterarm getroffen und litt seit dieser Zeit an einem nach unten hängenden Daumen, der in seiner späteren Karriere fälschlicherweise als Dirigiertechnik Moschs angesehen wurde.
Bei seiner Rückkehr nach Falkenau lernte er die "landverschickte", aus Herne stammende Lydia kennen, die er 1945 zur Frau nahm. Aus der Ehe entstammen die Töchter Karin, Ellen und Brigitte. Infolge der Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg floh Mosch im gleichen Jahr nach Bayern und verdiente sein Geld in amerikanischen Clubs mit Jazz. 1946 spielte er Posaune in der Band von Peter Hiller und Tenorhorn in der Original Kapelle Egerland unter Leitung von Rudi Kugler. Kurz darauf gründete Mosch zusammen mit Fred Bertelmann und Horst Reipsch eine eigene Kapelle, die sie REMO-Band nannten. Zunächst trat die Band für GIs in Landsberg/Lech auf. Die Gruppe war relativ erfolgreich, doch bereits 1948 wechselte Mosch zum Tanzorchester Charly Zech nach Hamburg und 1950 schließlich nach München zur Band von Alois Schnurrer. Dort versuchte sich Mosch neben der Posaune auch als Sänger. 1951 suchte Erwin Lehn einen 1. Posaunisten, und Mosch erhielt die Stelle nach erfolgreichem Vorspiel. Mit dem Orchester Erwin Lehn spielt Mosch pro Jahr 10 feste Veranstaltungen für den Süddeutschen Rundfunk sowie zusätzliche Konzerte in ganz Europa (darunter: Monte Carlo, Brüssel, Venedig, Amsterdam und Paris).
Auf dem Bundespresseball 1955 in Bad Neuenahr spielte das Tanzorchester Erwin Lehn. Da diese Bälle extrem lange dauerten, entlasteten sich die Musiker gegenseitig, indem sie abwechselnd in kleineren Besetzungen, unter anderem auch einer Blaskapelle, spielten. Die Blaskapellenbesetzung wurde dann von Ernst Mosch geleitet, der zu dieser Zeit stellvertretender Orchesterchef war. In dieser Besetzung waren schon seine späteren Weggefährten Franz Bummerl und Gerald Weinkopf vertreten. Die Blasmusik-Besetzung war ein großer Erfolg auf dem Ball, da sie eine Abwechslung zum normalen Programm darstellte.
Ernst Mosch organisierte daraufhin ein Orchester mit fester Blasmusikbesetzung. 1956 nahmen die 12 Blasmusiker 5 Titel beim Südfunk in Stuttgart auf, welche am 21. April 1956 ausgestrahlt wurden. Dazu gehörten unter anderem die Fuchsgraben-Polka und der Walzer Rauschende Birken. Bei der Namenssuche einigte man sich auf Die Egerländer Musikanten, da die meisten der Musiker aus Böhmen stammten. Bereits im Dezember des gleichen Jahres schloss Mosch einen Vertrag mit der Plattenfirma Telefunken für weitere Aufnahmen. Die Besetzung wurde auf 18 Musiker erweitert. Mosch, der davor noch selbst Tenorhorn spielte, setzte seine Prioritäten von nun an auf das Dirigieren und den Gesang.
Aufgrund zahlreicher Nachahmer benannte sich das Orchester 1958 in Original Egerländer Musikanten um. Man trat nun fast jedes Wochenende auf, obwohl Mosch und viele seiner Musiker noch beim Südfunk-Tanzorchester unter der Leitung von Erwin Lehn engagiert waren. Er verließ dieses jedoch gemeinsam mit Franz Bummerl 1966. Als erstes deutsches Orchester trat Mosch mit den Original Egerländer Musikanten am 21. Mai 1966 in der Carnegie Hall in New York auf.
Die typische Live-Besetzung der frühen 1960er Jahre war: Machwitz, Hoffbauer, Dautel – Ernszt, Bummerl, Uitz – Schirra – Anton Halmai, Matthias Hess – Krause, Penzialek, Grosz – Nest, Hering sen. – Tagscherer.
Die Mitglieder des Orchesters mit der längsten Zugehörigkeit waren Fritz Dautel (36 Jahre), Franz Bummerl (35 Jahre), Manfred Hoffbauer und Ernst Machwitz (jeweils 32 Jahre), Josef Lauter (29 Jahre), Ewald Komar (27 Jahre), Lubomir Rezanina (26 Jahre), Karl Kraft, Hans Bodenmüller und Hans Wolf (Trompete) (jeweils 24 Jahre), Freek Mestrini, Josef Pemmerl und Herman Engelbertinck (jeweils 22 Jahre).
Nach der USA-Tournee 1966 und namentlich in 1969 ff. kamen viele Neuzugänge und nachmals langjährige Musiker in das Orchester, leider musste kurze Zeit später jedoch auch der frühe Tod zweier beliebter Musiker betrauert werden, der des Flügelhornisten und Konzertmeisters Georg „Fischi“ Ernszt 1968, und der des Schlagzeugers Ferry Tagscherer 1973.
Nach einer Egerländer Pilotproduktion von 1971 („Sonntagskonzert“), realisierte 1972 Ernst Mosch mit den Original Egerländer Musikanten ein erfolgreiches Experiment: Gerald Weinkopf arrangierte Operetten von Robert Stolz, Walter Kollo, Paul Lincke und Franz Lehár in einem modernen Glenn-Miller-Satz (Saxophone und Klarinettenführung), die auf Tonträger aufgenommen wurden. 1982/1983 eine weitere Produktion mit Melodien von Nico Dostal und Ralph Benatzky. Der Miller-Satz wurde von so hervorragenden Solisten wie Fritz Dautel, Manfred Hoffbauer, Ernst Machwitz oder Lothar Kloeren gespielt. In vielen Melodiebögen waren die Arrangements auch von einem dreistimmigen Posaunensatz geprägt, der von ebenfalls hervorragenden Musikern wie Bobby Burgess, Erwin Wolf und später Enrique Crespo, Jiggs Whigham, Bart van Lier oder Otto Bredl gespielt wurde.
Am Samstag, den 28. April 1973 erhielt Ernst Mosch im Rahmen eines Konzertes im Circus Krone in München seine erste Platin-Schallplatte für mehr als 10 Millionen verkaufte Schallplatten. Es folgte eine Tournee mit 110 Konzerten und 70 Festzeltauftritten mit insgesamt 430.000 Besuchern.
1973 rief Ernst Mosch zusammen mit Frank Pleyer die Original Straßenmusikanten im Stil kleinerer Blasmusikbesetzungen seiner alten Heimat ins Leben. Die Besetzung sah wie folgt aus: 2 Flügelhörner, Tenorhorn, Bariton, Saxophon, Gitarre, Tuba und Akkordeon. Frank Pleyer fungierte als Komponist und schrieb für die Original Straßenmusikanten unter anderem „Pfeffer und Salz“. Mit den Straßenmusikanten absolvierte Ernst Mosch einige Fernsehauftritte. Live-Konzerte blieben dem Publikum jedoch verwehrt.
Frank Pleyer schrieb zusammen mit Ernst Mosch von 1973 bis 1979 viele erfolgreiche konzertante Kompositionen, auch für die reguläre Egerländer-Besetzung, die besonders charakteristisch und anspruchsvoll waren. Schon 1956–1960 hatte Frank Pleyer Titel für Ernst Mosch geschrieben, wie z. B. „Schätzlein“, „Fesche Madeln“ oder „Mondschein-Polka“. Als Pilot-Titel für das Revival der Zusammenarbeit mit Frank Pleyer kann seine anspruchsvolle, chromatisch gefärbte Bravour-Polka „Sehnsucht-Polka“ auf der Produktion „Moldauklänge“ von 1972 angesehen werden. Es folgten in den Jahren nach 1972 z. B. die Konzertwalzer „Der Weg zurück“, „Stunden der Liebe“, „Herzenswunsch“, oder die Märsche „Rot-weiß-rot“, „Rekruten“, „Redoutenmarsch“. Am bekanntesten aus der Feder Mosch/Pleyer dieser Zeit sind die Polkas „Pfeffer und Salz“ und „So ein schöner Tag“.
1976 feierten die Original Egerländer Musikanten ihr 20-jähriges Bestehen mit einer großen Tournee, welche 40 Konzerte im Frühjahr und 50 Auftritte im Herbst beinhaltete.
1977 legte Ernst Mosch eine Pause ein. Damit wollte er verhindern, dass sich die Egerländer kaputt spielten. Er nutzte die folgende Zeit vor allen Dingen für seine Familie. Mosch ließ sich außerdem in Germaringen nieder, wo auch sein 1979 mit Elmar Wolf gegründeter Musikverlag bis heute seinen Sitz hat.
1977/1978 konnte Ernst Mosch den in Prag lebenden Schlagzeuger Antonin Votava für Studioaufnahmen gewinnen. Die erste Produktion mit dem besonderen Konzertbecken Votavas war das Album und der Titel „Tschingsda und Bumsda“. Votava konnte vor der Wende nur einzelne weitere Aufnahmen begleiten (1977 bis 1980), bis er 1992 ständiges Mitglied des Orchesters wurde. Antonin Votava war mit Ernst Mosch befreundet und organisierte maßgeblich auch das Treffen Ernst Moschs 1981 mit Vejvoda, Vacek und Valdauf in Prag mit.
1978 produzierte Ernst Mosch mit erweiterter Besetzung ein Album mit Konzertmärschen der K.u.k.-Zeit. Bei dieser Produktion, bei der Rolf Schneebiegl einige Stücke arrangierte, kamen auch einige Neuzugänge vom SWF-Tanzorchester zu den Original Egerländer Musikanten, die danach lange Jahre zu den führenden Musikern zählten, namentlich Ferenc Aszodi, Heinz Herrmannsdörfer, Gerd Husemann und Herrmann Mutschler.
In den 1990er Jahren fand ein umgreifender Generationswechsel bei den Egerländer Musikanten statt. Für langjährige Musiker wie zum Beispiel Franz Bummerl oder Horst Reipsch mussten altersbedingt kompetente Nachfolger gefunden werden. Ernst Mosch fand solche in Musikern von ähnlichen Orchestern/Marktbegleitern. Die heutigen Egerländer unter Ernst Hutter sind diese neue Generation, die Ernst Mosch in das Orchester hervorragend integrierte. Ernst Hutter selbst kam 1985 als 1. und Solotenorhornist zu den Original Egerländer Musikanten.
Im Klarinettensatz experimentierte Ernst Mosch mit vielen Musikern u. a. aus Tschechien, unter denen vor allem der Satzführer Milos Bydzoswski sen. und der Es-Klarinettist Jaroslav Marek herausgestellt werden müssen.
Nach vier Jahren Bühnenabstinenz feierten die Original Egerländer Musikanten 1981 ihr Comeback. Aus Anlass des 25. Jubiläums strahlte das ZDF eine Sondersendung unter dem Titel „Herz, Schmerz und dies und das…“ am 9. September 1981 um 20:15 Uhr aus, die von Gert Haucke besprochen war. Für eine weitere ZDF-Sondersendung reiste Ernst Mosch am 22. Mai 1981 mit Elmar Wolf, einem Fotografen und einem Kamerateam in die Tschechoslowakei. Dort besucht er seine Heimatstadt Falkenau (tschechisch Sokolov), wo er unter anderem sein Geburtshaus nach 36 Jahren wiedersah. Tags darauf traf er die böhmischen Komponisten Antonin Votava, Jaromír Vejvoda, Karel Valdauf und Karel Vacek im Prager Brauhaus „U Fleků“.
Moschs Schallplatte„Seine größten Erfolge“ zum 25-jährigen Bestehen hielt sich drei Monate auf Platz 1 der deutschen Charts. Er schob sich damit u. a. vor Phil Collins, Queen, ABBA, Iron Maiden, AC/DC und Pink Floyd. Das Jubiläum wurde am 2. Juni außerdem mit einer Floßfahrt auf der Isar gefeiert. Seit seiner Zeit als Musiker bei Erwin Lehn hatte Mosch keine Posaune mehr gespielt. Hier machte er zur Freude der Fans und seiner Musiker eine Ausnahme und jazzte „Oh when the saints go marching in“. Auf Vorschlag des Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth bekam Ernst Mosch für seine Verdienste um die Volksmusik das Verdienstkreuz am Bande verliehen. Am 5. September 1981 wurde Mosch die Hermann-Löns-Medaille in Gold verliehen, die als höchste Auszeichnung für die Verdienste um die Volksmusik gilt. Ende September desselben Jahres begann die große Jubiläums-Tournee durch ganz Deutschland.
Im Jahr 1986 formierte er in Gedenken an seine Zeit bei Erwin Lehn aus den Original Egerländer Musikanten eine Big Band. Zur gleichen Zeit fanden zum 30. Jubiläum 30 Konzerte in Deutschland und den Niederlanden statt. Dabei trat Helga Reichel erstmals live mit auf.
1988 nahm er mit den Bläsern der Prager Philharmonie und des Prager Staatstheaters, sowie seinen vier ersten Flügelhornisten Franz Bummerl, Freek Mestrini, Ferenc Aszodi und Lubomir Rezanina eine Produktion mit 16 Polkas und Walzern auf. 1990 folgte ein Tonträger mit dem Rundfunk-Blasorchester Leipzig und dem Egerländer Flügelhorn- und Tenorhornsatz.
Bei der Tournee zum 35-jährigen Bestehen 1991 spielte Mosch zum ersten Mal in den Neuen Ländern. Im selben Jahr widmete ihm das ZDF eine Sondersendung mit dem Titel „Mein größtes Fest der Blasmusik“.
1995 wurden Ernst Mosch und die Original Egerländer Musikanten aus Anlass ihres 40. Jubiläums von Marianne und Michael zu deren Sendung „Lustige Musikanten“ nach Frankenmuth bei Detroit eingeladen. Nach der Rückkehr erkrankte Ernst Mosch, sodass die Herbsttournee aufs Frühjahr verschoben werden musste. Diese fand dann vom 16. März bis zum 28. April 1996 statt und umfasst 30 Konzerte in Deutschland, Österreich und Südtirol. Das bei dieser Tournee aufspielende Orchester war zahlenmäßig die stärkste je live aufgetretene Besetzung der Original Egerländer Musikanten.
Trotz schlechten Gesundheitszustands entschloss sich Mosch 1998 dazu, ein letztes Mal auf Tour zu gehen. Vom 6. März bis zum 27. April 1998 waren Ernst Mosch und seine Original Egerländer Musikanten auf ihrer Abschiedstournee durch ganz Deutschland ein letztes Mal live zu sehen. Der Klang bei der Tournee 1998 gilt nach allgemeiner Überzeugung als der ausgefeilteste und technisch beste Live-Mosch-Sound aller je durchgeführten Tourneen.
Am 15. Mai 1999 starb Ernst Mosch in Germaringen. Er hatte über 1000 Konzerte gespielt, in 42 Ländern mehr als 40 Millionen Tonträger verkauft und sechs Goldene und Platin-Schallplatten gewonnen.
Ernst Mosch war es immer verwehrt, in seiner Heimat, dem Egerland, mit den Egerländer Musikanten zu musizieren. Erst im Jahre 2010 gab das Orchester (nun unter der Leitung von Ernst Hutter) in Eger (tschechisch Cheb) sein erstes Konzert.
Mosch setzte im Orchester leicht variierende Besetzungen ein. Sie lassen sich in folgende Epochen unterteilen:
1956–1966 | 1966–1977 | 1978–1988 | 1989–1998 | |
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Flöte | 1 | 1 | 1 | |
Es-Klarinette | 1 | |||
B-Klarinette | 3 | 3 | 6 | 5 |
Flügelhorn | 3 | 5 | 6 | 6 |
Trompete | 1 | 1–2 | 1–2 | 2 |
Tenorhorn | 1 | 2 | 3 | 3 |
Bariton | 1 | 2 | 2 | 2 |
Waldhorn | 2 (ab 1973) | 2 | 2 (bis 1996) | |
Posaune | 3 | 3 | 3 | 3 |
Bassposaune | 1 | 1 | ||
Tuba | 2 | 2 | 2 | 2 |
Schlagzeug | 1 | 1–2 | 2 | 1 |
Sonstige / Anmerkungen |
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Vereinzelt wurden einzelne zusätzliche Instrumente/Effekte auch bei den regulären Egerländer Einspielungen eingesetzt:
Ernst Mosch war stets vom Streben nach ständiger Verbesserung geprägt. Daher veränderte er immer wieder leicht Besetzung und Klang, so dass sich folgende Epochen der Studio-Einspielungen unterscheiden können:
Ab 1973 rief Mosch noch ein Zweitorchester mit kleinerer Besetzung ins Leben, die Original Straßenmusikanten hieß. Besetzung: 1 Gitarre, 1 Akkordeon, 2 Flügelhörner, 1 Tenor-Saxophon (1973 und 1986 zusätzlich 2 B-Klarinetten), 1 Tenorhorn, 1 Bariton, 1 F-Tuba und Schlagzeug. 1987 produzierte Ernst Mosch das Straßenmusikanten-Album „Bleib im Herzen jung“ mit kleiner Bläserbesetzung ohne Akkordeon und Arrangements von Karel Valdauf: 1 Es-Klarinette, 1 B-Klarinette, 3 Flügelhörner, 1 Trompete, 2 Tenorhörner, 1 Bariton, 2 Waldhörner, Tuba, Schlagzeug.
Ca. 60 % der Egerländer Titel sind Gesangstitel. In der Regel ist nur das Trio zusätzlich vokal, der A-Teil ist nur in Werken von 1961 bis 1964 (z. B. „Eine stille Stunde“, „Liebespärchen“, „Der Abendstern“, „Ohne Liebe geht es nicht“) oder den Titeln mit Texten von Henry Pytelka-van den Berghe aus der Phase 1981–1984, besungen.
Anfangs ließ Ernst Mosch Trio und Trio-Reprise besingen – dies blieb einzig bei „Egerland-Heimatland“ immer so – ab 1961 wurde die Trio-Reprise stets instrumental gespielt, bis zum 16. Takt, und meist im Tutti.
Die Texte der Lieder thematisierten meist die Bereiche Heimat, Liebesglück oder die egerländer Musik an sich. Ernst Mosch arbeitete mit mehreren Textautoren zusammen, insbesondere: In den Anfangsjahren fast ausschließlich Gerald Weinkopf (bis 1972) und seltener auch Walter Völk und Jules Verard, 1968–1981 Franz Josef Ulmer, 1968–1974 Kurt Hertha, 1975 Walter Leissle, 1975–1981 Franto Linharek, 1975–1981 Fini Huber-Busch, 1980–1981 Robert Jung, 1981–1984 Henry Pytelka-van den Berghe, 1985 Gisela Zimber, 1992 drei Texte von Jürgen Rust. Ab 1986 wurden fast alle Texte von Ernst Mosch und Helga Reichel selbst erstellt.
Es enthielt hauptsächlich böhmische Unterhaltungsmusik, ca. 60 % Polkas, ca. 35 % Walzer, ca. 5 % Märsche und ferner < 1 % Foxtrott, alle in dem für Ernst Mosch typischen Klang. Die Länge der Titel liegt meist bei 2–3,5 Minuten. Das mit Abstand zeitintensivste Stück ist das Polka-Rondo „Solistenparade“ von 1990 mit über 11 Minuten, das jedoch nur als Probestimme in kleinerer Besetzung, nicht auf einem Album produziert wurde. Die Notensammlung Ernst Mosch Welterfolge mit über 350 Stücken veröffentlicht das Egerländer Repertoire für Blasmusikkapellen.
Als die zwölf erfolgreichsten Titel der Original Egerländer Musikanten können folgende Titel angesehen werden (in Klammern das Jahr der ersten Produktion):
Ernst Mosch war ein Vorreiter in der professionellen Interpretation anspruchsvoller böhmischer Kompositionen und symphonischen Polkas, namentlich von Jaroslav Skabrada. Diese Bravour/Konzert-Titel können als an der Grenze zur Ernsten Musik (E-Musik) angesehen werden. Sie zeichnen sich durch a) besonders anspruchsvolle Melodie/Stimmenführung (z. B. Helenen-Polka), b) durch ein das reguläre Kadenzschema bei weitem übersteigendes Harmoniespektrum (z. B. Trio Rekruten-Marsch), oder beides (Skabrada) aus. Als Einspielungen dieser Art können folgende Titel angesehen werden (chronologisch, in Klammern das Jahr der ersten Produktion). Epizentren solchen Schaffens sind 1967/1968, 1976–1978, und kurz nach 1990 auszumachen.
Es gibt wohl an die 400 verschiedene Tonträger von Ernst Mosch. Dies sind etwa 220 LPs, davon rund die Hälfte Sonderauflagen oder Export-Versionen, 100 Singles, 6 Schellackplatten und viele CDs.
Die meistverkauften LPs von Ernst Mosch sind zumeist attraktive Kompilationen erfolgreicher Titel:
Die jeweils neu produzierten LP/CD-Tonträger der Original Egerländer Musikanten mit neuen Titeln böhmischer Musik wurden von den Fans jedes Jahr mit Spannung erwartet und sind wie folgt (keine Sonderauflagen und keine Produktionen ohne neue Titel genannt):
Neben diesen böhmischen Produktionen und den 10 Alben seiner Original Strassenmusikanten produzierte Ernst Mosch immer wieder Spezialtitel/-alben – namentlich 1959–1961 und 1969–1973 – und bewies damit seine Vielseitigkeit durch Interpretationen außerhalb der Kernkompetenz böhmische Musik:
Goldene Schallplatte
Platin-Schallplatte
3× Goldene Schallplatte
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Im September 1989 spaltete sich eine Musikergruppe um den Posaunisten Elmar Wolf von Ernst Mosch und seine(n) Original Egerländer Musikanten ab, die damals den Stamm von Elmar Wolf und die Neuen Egerländer bildeten. Elmar Wolf veröffentlichte 1999, zusammen mit dem Moderator des Bayerischen Rundfunks Georg Ried, eine Bildbiografie über Ernst Mosch und sein Orchester.
Ernst Mosch starb am 15. Mai 1999 in seinem Wohnhaus in Germaringen an den Folgen von Diabetes. Er wurde auf dem Friedhof Kirchhof St. Georg zu Untergermaringen/Ostallgäu beigesetzt. Seine Töchter Brigitte und Ellen Mosch führen den Musikverlag ihres Vaters weiter.
Nach seinem Tod traten Moschs Egerländer zunächst ohne Dirigenten auf. Der Tenorhornist Ernst Hutter übernahm dann die Leitung der nunmehrigen Egerländer Musikanten. 1985 hatte ihn Mosch für sein Orchester engagiert. Hutter spielte Tenorhorn und ist auf zahlreichen Produktionen auch als Solist zu hören. 1987 wurde er zusätzlich ins Südfunk-Tanzorchester als Posaunist berufen. In der SWR Big Band besetzt er noch heute die Stelle als Leadposaunist, die Ernst Mosch in den 1950/1960er-Jahren innehatte. Inzwischen heißt das Orchester Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten. Im Orchester spielen die ehemaligen Musiker von Ernst Mosch. Das Gesangsduo bilden Katharina Praher und Nick Loris. Mit der Besetzung von 16 Musikern ist Ernst Hutter zur Anfangsformation von Ernst Mosch zurückgekehrt. Am 18. September 2006 traten Ernst Hutter & Die Egerländer Musikanten – 40 Jahre nach Ernst Mosch – wieder in der Carnegie Hall in New York auf.