Pearl Jam ist eine US-amerikanische Grungeband, die Anfang der 1990er-Jahre unter anderem zusammen mit Nirvana den Grunge populär machte. Sie ist die einzige der großen Seattle-Bands des Grunge, die seitdem kontinuierlich besteht und Alben produziert. Ende 2016 wurde sie in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
Die ersten musikalischen Versuche unternahmen Stone Gossard und Jeff Ament in der Band Green River. Green River sollten sich jedoch schon bald auflösen. Aus der einen Hälfte der Mitglieder sollten Mudhoney entstehen, aus der anderen (Stone Gossard und Jeff Ament) Mother Love Bone. Noch vor der Veröffentlichung der zwei Studio-Alben Apple und Shine starb der Mother-Love-Bone-Sänger Andrew Wood an einer Überdosis Heroin. Unter dem Eindruck seines Todes veröffentlichte der damalige Mitbewohner von Wood, Chris Cornell (Soundgarden und Audioslave), das Album Temple of the Dog zusammen mit den späteren Pearl-Jam-Musikern.
Nach einer Trauerphase entschlossen sich Stone Gossard und Jeff Ament, weiterhin Musik zu machen, und jammten zusammen mit dem Gitarristen Mike McCready, den Gossard schon seit einiger Zeit kannte und dann auf einer Party wiedertraf. In der Folge entstand ein Demotape, auf dem Matt Cameron (damals Soundgarden, seit 1998 bei Pearl Jam) als Schlagzeuger aushalf. Dieses Demotape landete durch Jack Irons (früher Red Hot Chili Peppers) bei dessen Freund Eddie Vedder, der damals in San Diego lebte.
Vedder war in der Musikszene von San Diego kein Unbekannter. Er hatte bereits in mehreren Bands gespielt, unter anderem bei Bad Radio.
Angeblich hörte er sich das Tape bei seiner Nachtschicht in einer Tankstelle an, ging am darauffolgenden Morgen zum Surfen an den Strand und schrieb danach die Texte zu den Instrumentals auf dem Tape, besang es und schickte es zurück nach Seattle. Später sollten diese unter den Namen Alive, Once (auf Ten) und Footsteps (B-Seite der Single Jeremy) bekannt werden. Eddie Vedder bezeichnete die Songs später als „3-Song-Minioper“. Von der Stimme und der Energie waren Stone Gossard, Jeff Ament und Mike McCready so begeistert, dass sie Eddie Vedder sofort nach Seattle einluden. Während des Fluges nach Seattle schrieb Eddie Vedder den Text zu einem weiteren Song, Black.
Die Band probte in der darauf folgenden Zeit viel, und es entstand eine beachtliche Menge an Songs. In dieser Zeit wurde auch das Temple-of-the-Dog-Album fertiggestellt, auf dem Eddie Vedder die Co-Vocals auf der Single Hunger Strike und den Backgroundgesang auf Pushing Forward back übernahm.
Zunächst nannte sich die Band Mookie Blaylock, nach dem NBA-Aufbauspieler der New Jersey Nets und Atlanta Hawks mit der Rückennummer 10 (Ten, dem Titel des Debütalbums). Der endgültige Bandname entstand, nach Aussage Vedders in frühen Interviews, als Reminiszenz an seine indianische Urgroßmutter Pearl, die es verstand, Marmelade (Jam) mit halluzinogener Wirkung zuzubereiten. Diese Geschichte darf jedoch stark angezweifelt werden. Die Urgroßmutter Pearl gab es zwar, jedoch konnten noch keine indianischen Vorfahren in Vedders Familie nachgewiesen werden. Am plausibelsten ist es wohl, diese mysteriöse Geschichte einfach als kleine Anekdote zu sehen, die sich Vedder als Rechtfertigung für den Bandnamen überlegt hatte, um den neugierigen Reportern eine Story zu liefern.
Da Jeff Ament und Stone Gossard durch ihre Zeit mit Mother Love Bone noch Kontakte zu Sony hatten, sollte schon bald das erste Album Ten entstehen. Um vollständig zu sein, benötigte die Band jedoch noch einen Schlagzeuger, da Jack Irons damals aufgrund seines Engagements bei der Band Eleven absagte. Dieser wurde mit Dave Krusen gefunden, der jedoch nach dem Ende der Aufnahmen zu Ten seinerseits durch Matt Chamberlain abgelöst wurde.
Zuerst verkaufte sich Ten schleppend, doch im Zuge des kommerziellen Erfolges von Nirvanas Nevermind und mit dem steigenden Hunger nach Seattle-Bands stieg der Verkauf rasch an. Bis heute wurde Ten alleine in den USA mehr als zehn Millionen Mal verkauft.
Umfangreiches Touren und der weltweite Grunge-Boom gingen einher mit steigender Popularität der Band. Die beiden Singles Alive und Even Flow waren sehr erfolgreich, der größte Hit der Band wurde aber die dritte Single Jeremy. Es wurden fast eine Million Exemplare verkauft und 1993 gewann das Video zum Song vier MTV Video Music Awards, darunter den Preis für das beste Video des Jahres. Damit waren Pearl Jam die erfolgreichste Band bei dieser Verleihung.
Da die Band – vor allem Eddie Vedder – mit dem völlig unerwarteten Ausmaß ihres Erfolges und dem Leben im Rampenlicht nicht fertigwurde, fasste sie daraufhin den Entschluss, keine weiteren Musikvideos mehr zu veröffentlichen. Jeremy sollte sechs Jahre lang das letzte Video der Band bleiben.
Bald ging die Band, abermals mit einem neuen Drummer (dem Texaner Dave Abbruzzese) und dem Produzenten Brendan O’Brien, ins Studio, um den Nachfolger zu Ten einzuspielen. Das Album Vs. verkaufte sich in der Woche der Veröffentlichung über 950.000 Mal und stellte damit einen Rekord auf, der mehrere Jahre hielt. Diese Tatsache brach der Band fast das Genick. Besonders Eddie Vedder hatte mit dem riesigen kommerziellen Erfolg zu kämpfen. Als Folge versuchte die Band, aus dem Rampenlicht zu rücken, was jedoch nur teilweise gelang.
Nur ein Jahr später, 1994, wurde das nächste Album veröffentlicht: Vitalogy. Dieses zeigte, dass sich die Band in eine deutlich andere Richtung entwickelte, als die ersten beiden Alben andeuteten. Während diese noch eine Ansammlung von großteils Mainstream-tauglichen Songs waren, fiel Vitalogy viel dunkler, rauer und auch abwechslungsreicher aus. Dies zeigte eindringlich, dass die Band fähig war, sich musikalisch weiterzuentwickeln, und verschaffte ihr viel Respekt. Auch kommerziell war Vitalogy durchaus erfolgreich: es verkaufte sich über 5 Millionen Mal.
Nach dem Selbstmord von Kurt Cobain im April 1994 war Pearl Jam endgültig die meistbeachtete und erfolgreichste Grungeband der Welt und begegnete diesem Umstand auf ihre Weise: Sie zog sich komplett aus der Öffentlichkeit zurück, gab keine Interviews mehr und verwickelte sich in einen jahrelangen Rechtsstreit mit dem amerikanischen Konzertkarten-Monopolisten Ticketmaster. Pearl Jam warf dem Konzern vor, seine marktbeherrschende Position zu missbrauchen und die Karten durch extrem hohe Aufschläge zu fast unerschwinglichen Preisen zu verkaufen. Pearl Jam verlor den Prozess, konnte aber immerhin den Erfolg verbuchen, dass Ticketmaster in Zukunft die Servicegebühren getrennt vom eigentlichen Ticketpreis angeben musste und dadurch die Preisgestaltung für die Konzertbesucher transparent war.
In den folgenden Jahren versuchte Pearl Jam, mehrere Tourneen mit unabhängigen Konzertveranstaltern zu organisieren, was aber fast unmöglich war, weil Ticketmaster Exklusivverträge mit einem Großteil der geeigneten Veranstaltungsorte hatte.
Bereits während der Aufnahmen zu Vitalogy verließ Drummer Dave Abbruzzese die Band, weil sich seine Vorstellungen immer weiter von denen der anderen Mitglieder entfernten. Ersetzt wurde er von Ex-Red Hot Chili Peppers-Drummer Jack Irons, der bereits im Jahre 1990 zwischen Eddie und Stone vermittelt hatte und so einen großen Anteil an der Gründung der Band hatte. Jack Irons spielte ein Stück (Stupid Mop) auf der Vitalogy-Platte ein und ging mit auf die nachfolgende Tour. Schon seit ihrer Gründung spielte die Band immer wieder Stücke des Rock-Altmeisters Neil Young auf ihren Konzerten und vor allem Eddie Vedder pflegte eine gute Freundschaft mit ihm. So kam es im Jahre 1995 fast als logische Konsequenz zu einer Zusammenarbeit im Studio. Young hatte einige Songs geschrieben und Pearl Jam fungierte als Begleitband. Das Resultat war das Album Mirror Ball, das allerdings unter dem Namen Neil Youngs veröffentlicht wurde, da beide verschiedene Plattenfirmen hatten. In den gleichen Aufnahmesessions entstanden zusätzlich die von Eddie Vedder geschriebenen Songs I Got Shit (das auf dem Cover als I Got Id aufgeführt ist) und Long Road. Die Single, auf der Neil Young an der Gitarre und der Orgel zu hören ist, erschien im Jahr 1995 als Output von Pearl Jam unter dem Namen Merkinball.
Die Single Who You Are läutete im Sommer 1996 die Veröffentlichung von No Code ein. Vergessen waren die Bemühungen um Abgrenzung, die Band präsentierte sich experimentell, ungewöhnliche Instrumente hielten ihren Einstand. Pearl Jam präsentierten ein buntes musikalisches Kaleidoskop, und Vedder unterstellte in einem Interview dem Album sogar Heilkraft. Bezeichnenderweise fand die Platte beim Publikum wenig Anklang: Obwohl eine ihrer besten Arbeiten, geriet ihre musikalische Bestandsaufnahme zum Publikumsflop, nicht zuletzt durch ihre eigene Vermarktungsphilosophie hervorgerufen: Keine Videos, wenig Promotion-Rummel. Unter den Fans hat das Album allerdings bis heute einen ganz besonderen Status und wird häufig als das beste Pearl-Jam-Album bezeichnet.
Den Sommer 1997 verbrachte die Band wieder im Studio und brütete über dem Nachfolger: Yield hatte bereits wenige Monate nach seinem Erscheinen am 3. Februar 1998 dreimal so viel an Einnahmen eingespielt wie der deutlich ruhigere Vorgänger: Musikalisch ging es rauer zur Sache, die Gitarren durften wieder ordentlich zum Einsatz kommen. Erstmals seit 1992 ließ die Band mit Do the evolution auch wieder ein Video drehen, dessen Zeichentrick-Clip einen eindringlichen Appell an die Menschheit enthielt: Take care, death is not the answer ...
Als Ersatz für den bei der Sommertour 1998 ausgestiegenen Drummer Irons wurde Matt Cameron (Ex-Soundgarden) verpflichtet, dessen Schaffen bereits auf dem Live-Album Live on Two Legs dokumentiert wird. Seinen ersten Studio-Beitrag leistete er auf der ursprünglich als Weihnachts-Fanclub-Single gedachten Cover-Version von Last Kiss von Wayne Cochran, die später auch offiziell als Benefizsingle zur Kosovo-Krise erschien und bis heute den größten Single-Erfolg der Band darstellt.
Mit Binaural präsentierten Pearl Jam im Mai 2000 eine lockere, ausgesprochen poppige Platte, die in der Stärke an Ten erinnerte. Die Singles Nothing as It Seems, Light Years und Thin Air kündeten eindrucksvoll vom Songwriting der Bandmitglieder, der Sound geriet mittels eines besonderen Aufnahmeverfahrens, bei dem zwei Mikrofone in einen Kunstkopf integriert werden, zu einem besonderen Hörerlebnis.
Auf der folgenden Europatournee wurde jedes Konzert aufgezeichnet und als Bootleg veröffentlicht, so dass den Fans der Kauf von teuren Amateurbootlegs erspart blieb. Nebeneffekt: Pearl Jam schaffte es, mit fünf Alben gleichzeitig in den Charts zu stehen. Die Tournee glich zunächst einem Triumphzug, man füllte die größten Hallen und spielte bei den großen Festivals als Headliner. Doch am Ende stand am 30. Juni 2000 eine der größten Katastrophen der Rockgeschichte: Beim Roskilde-Festival in Dänemark kam es zu einem Massensturz, bedingt durch die große Euphorie und verursacht durch den durchnässten Boden. Dabei wurden neun Fans zu Tode gequetscht, der Rest der Tour wurde abgesagt.
Im Herbst spielten Pearl Jam wieder in den USA, und auch diese Tour wurde ein Riesenerfolg. Ein Jahr später erschien, als Dokument dieser Tour, die DVD Touring Band 2000, ein Zusammenschnitt mit den besten Songs der Tour.
Riot Act, am 12. November 2002 veröffentlicht, arbeitete den bluesigen Ansatz ihrer Musik wieder mehr heraus; das sperrige Material geizte mit Schlüsselreizen, und die Qualität offenbarte sich erst nach mehrfachem Hören. Die Kritiken waren überwiegend positiv.
Die anschließende Tour durch Australien, Japan und die USA zementierte dann allerdings Pearl Jams Ruf als eine der damals besten Livebands. Wieder wurden sämtliche Konzerte zu einem günstigen Preis vom Fanclub angeboten. Im Anschluss an die Tour wurde das erste von zwei Konzerten aus dem Madison Square Garden in New York unter dem Namen Live at the Garden als DVD veröffentlicht.
Ende 2003 erschien die umfangreiche Raritätensammlung Lost Dogs und ein Jahr später, im November 2004, das erste Greatest Hits-Album unter dem Titel Rearviewmirror (1991–2003). Damit erfüllten Pearl Jam ihren Vertrag mit dem Sony-Label. Anfang 2004 erhielten sie eine Golden Globe-Nominierung für ihren Beitrag zum Big-Fish-Soundtrack, Man of the Hour. Kurz vor der US-Präsidentschaftswahl 2004 war Pearl Jam einer der Initiatoren der Vote-for-Change-Tour (Bruce Springsteen, R.E.M., Dixie Chicks u. v. a.), deren Ziel es war, möglichst viele Menschen zu motivieren, zur Wahl zu gehen und gegen George W. Bush zu stimmen.
Vier Jahre nach dem Studioalbum Riot Act erschien ein wieder etwas „rockigerer“ Longplayer 2006. Das Pearl Jam betitelte Album wurde über das jüngst fusionierte Majorlabel Sony/BMG bei J Records veröffentlicht. Eine große Welttournee führte die Band nach sechs Jahren im August und September 2006 und Juni 2007 wieder nach Europa.
Pearl Jam veröffentlichte 2006 das Musikvideo Life Wasted als erste Band einer großen Plattenfirma unter der Creative Commons Lizenz.
Im September 2007 veröffentlichte Vedder die musikalische Untermalung des unter der Regie von Sean Penn entstandenen Films Into the Wild.
Anlässlich des nahenden 20-jährigen Bandbestehens im Jahre 2011 begann die Band am 24. März 2009 mit der Wiederveröffentlichung des gesamten Back-Kataloges. Den Anfang machte an diesem Tag das Debütalbum Ten. In verschiedenen Ausführungen konnte nun das Album mit einer Vielzahl an Extras, Bonusmaterial und einer Neuabmischung durch Brendan O’Brien erworben werden.
Als ersten Vorgeschmack des Albums Backspacer spielten Pearl Jam den Song Got Some am 1. Juli 2009 in der Pilotsendung der The Tonight Show with Conan O’Brien. Es folgte die erste Single-Auskopplung The Fixer, bevor das Album im September 2009 erschien. Es verkaufte sich international sehr gut und erreicht als erstes Pearl-Jam-Album nach mehreren Jahren wieder die Spitze der US-Charts. Jedoch wurde der Vertrag mit J Records im Anschluss nicht verlängert. Zukünftige Veröffentlichungen sollten in den Vereinigten Staaten über den Fanclub, iTunes, diverse Supermärkte und Independent-Läden, sowie im Rest der Welt über die Universal Music Group vertrieben werden.
2011 erschien mit Pearl Jam Twenty ein eigener Pearl-Jam-Film, für den Regisseur Cameron Crowe Filmmaterial von über 700 Stunden Spielzeit sichtete. Dieser sollte das Schaffen der Band in den vergangenen beiden Dekaden zeigen und vor allem einiges an Tour-Material mit aufnehmen, das in den letzten Jahren entstanden war.
Im Jahr 2012 ging die Band auf Europa-Tour. Neben Konzerten in England, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Schweden, Norwegen und Dänemark fanden im Juli 2012 auch zwei Konzerte in Berlin statt. 2013 trat die Band vornehmlich in Südamerika auf. Am 15. Oktober 2013 erschien mit Lightning Bolt ein neues Album. Dazu wurde bereits im Juli die Single Mind Your Manners auf die Homepage gestellt. Zwei weitere Songs des Albums, nämlich Lightning Bolt und Future Days wurden am 19. Juli 2013 erstmals im Wrigley Field in Chicago aufgeführt.
Im Dezember 2016 wurde Pearl Jam mit der Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame geehrt. Die offizielle Veranstaltung hierzu fand am 7. April 2017 statt. Bei dieser Gelegenheit spielte die Band den Song Alive nicht mit Matt Cameron, sondern mit Dave Krusen an den Drums. Im März 2018 veröffentlichten die Musiker dann die Single Can't Deny Me, den ersten neuen Song seit 2013, und kündigten für 2019 ein neues Studioalbum namens Gigaton an. Später wurde der Veröffentlichungstermin auf den März 2020 verschoben. Die erste Single Dance of the Clairvoyants erschien im Januar 2020 und wartete mit einem für Pearl Jam ungewohnten, tanzbaren Sound auf.
Pearl Jam setzt sich für verschiedene soziale und politische Themen ein. Dazu gehört insbesondere die Aufklärung über die Crohn-Krankheit, unter der Gitarrist Mike McCready leidet, Kritik am US-Monopolisten Ticketmaster sowie Umwelt- und Tierschutz. Dabei tritt Vedder als Sprecher der Band auf. Publiziert werden diese Themen auf der Internetseite der Band, wo auch weiterführende Links angegeben sind.
Die Band ist Mitglied bei einer Reihe von Pro-Choice-Organisationen, beispielsweise Choice USA und Voters for Choice. 1992 veröffentlichte das Magazin Spin einen Artikel, in dem Vedder seine Ansichten über die Abtreibung detailliert erläutert. Bei einem MTV-Unplugged-Konzert im selben Jahr stand Vedder während des Songs Porch auf einem Hocker und schrieb als Geste des Protests "Pro-Choice!" auf seinen Arm.
Vedder befürwortete außerdem die Entlassung der West Memphis 3. Einer der drei mutmaßlichen Kindermörder trug einen Teil zum Lied Army Reserve vom Album Pearl Jam bei.
Als Mitglieder von Rock the Vote und Vote for Change hat die Band die Registrierung und Teilnahme an Kongresswahlen in den Vereinigten Staaten unterstützt. Kurz vor der US-Präsidentschaftswahl 2004 war Pearl Jam einer der Initiatoren der Vote-For-Change-Tour, an der auch Bruce Springsteen, R.E.M., Dixie Chicks und andere beteiligt waren. Deren Ziel war es, möglichst viele Menschen zu motivieren, zur Wahl zu gehen und gegen George W. Bush zu stimmen. Vedder unterstützte den Präsidentschaftskandidaten Ralph Nader im Jahr 2000. Ferner spielte Pearl Jam einige Konzerte auf der Vote-for-Change-Tournee im Oktober 2004, um den Kandidaten John Kerry für das Präsidentenamt zu unterstützen. In einem Beitrag über die Künstler bei der Vote-for-Change-Tournee in der Musikzeitschrift Rolling Stone erklärte Vedder, dass er Nader 2000 als unabhängigen Kandidaten unterstützte, es aber aufgrund schwieriger Zeiten an der Zeit für eine neue Regierung sei.
Vedder kommentiert für gewöhnlich zwischen den Liedern politische Themen, um unter anderem die Außenwirtschaft der USA zu kritisieren. In mehreren seiner Lieder übte er öffentlich Kritik an der Bush-Regierung, beispielsweise Bu$hleaguer und World Wide Suicide. Auf dem Lollapalooza-Festival 2007 sprach sich Vedder gegen das Einleiten von Abwasser in den Michigansee durch BP Amoco aus; dabei wurde die Band von den Kriegsveteranen Tomas Young und Ben Harper bei den Liedern No More und Rockin in the Free World musikalisch begleitet. Am Ende des Liedes Daughter zur Musik von Another brick in the Wall von Pink Floyd singt Vedder: „George Bush leave this world alone / George Bush find another home.“ Der Sponsor AT&T beschnitt das Lied im Webcast. Später entschuldigte sich AT&T und machte den Vertragspartner Davie Brown Entertainment für den Schnittfehler verantwortlich. Der gesamte Webcast soll nun über Fanseiten abrufbar werden.
Pearl Jam trat auf zahlreichen Benefizkonzerten auf. Beispielsweise bildete die Band 2001 den Höhepunkt auf einem Konzert im Kampf gegen den Welthunger in Seattle, welches von den Vereinten Nationen initiiert wurde. Die Band gab auf ihrer Tour 2005 ein zusätzliches Konzert zur Unterstützung der Opfer des Hurrikans Katrina; die Erlöse gingen an das amerikanische Rote Kreuz, das Habitat for Humanity und die Jazz Foundation of America.
Drei der Bandmitglieder (Eddie Vedder, Jeff Ament und Stone Gossard) spielen in Cameron Crowes Film „Singles“ aus dem Jahre 1992, für den auch zwei Titel zum Soundtrack beigesteuert wurden, als Mitglieder der Filmband „Citizen Dick“ mit.
Schlagzeuger Matt Cameron (seit 1998) war zeitgleich Mitglied in zwei berühmten Grungebands zugleich: Als sich seine alte Band Soundgarden 2010 nach 13 Jahren wiedervereinigte, war auch Cameron mit von der Partie, stieg aber bei Pearl Jam nicht aus, sondern stand bis zum Ende von Soundgarden, bedingt durch den Tod Chris Cornells, beiden Gruppen zur Verfügung.