Pino Daniele (* 19. März 1955 in Neapel; † 4. Januar 2015 in Rom) war ein neapolitanischer Sänger, Musiker und Songtexter.
Als Sohn eines Hafenarbeiters aus einfachen Verhältnissen stammend, brachte sich der Autodidakt Pino Daniele das Gitarrenspiel selbst bei.
Schon seine erste Veröffentlichung Terra mia war eine gelungene Verschmelzung aus Blues und Elementen der traditionellen neapolitanischen Volksmusik. Dieser Linie der Fusion von regionaler Folklore, Blues und anderen musikalischen Stilen, wie Rock und Jazz sowie den musikalischen Strukturen anderer Ethnien, blieb er im Laufe seiner weiteren Karriere stets treu. Dabei beschritt er auch unkonventionelle Wege, fand jedoch immer zu einem eingängigen Sound. Folglich wurden seine Werke nicht nur von Kritikern und Kennern gewürdigt, sondern verkauften sich auch national wie international überaus erfolgreich. Alleine sein 1995 veröffentlichtes Album Non calpestare i fiori nel deserto erreichte eine Auflage von 800.000 Exemplaren.
Die oft sozialkritischen, zuweilen aber auch persönlich-melancholischen Texte trug er sowohl in neapolitanischem Dialekt wie auch in italienischer und englischer Sprache vor.
Im Laufe seiner langen Karriere kam es zu zahlreichen gemeinsamen Projekten mit anderen namhaften italienischen und internationalen Künstlern. Zum Beispiel trat er 1995 live mit Eros Ramazzotti und Pat Metheny auf, wirkte 1983 auf Richie Havens' Album Common Ground, auf Al Di Meolas Album The Infinite Desire und auf Apasionado von Gato Barbieri mit. Später arbeitete er unter anderem mit Chick Corea und den Simple Minds zusammen und trat bei dem Konzert Pavarotti & Friends for the children of Liberia auf. Ein weiteres Benefizkonzert gab Daniele 2011 zusammen mit Eric Clapton im Stadion von Cava de’ Tirreni. Bei allen Erfolgen, Kooperationen und von ihm beschrittenen neuen Wegen blieb er seinen neapolitanischen Wurzeln persönlich wie musikalisch stets verbunden. Er starb nach einem Herzinfarkt.