Radio 24 ist der grösste Privatradiosender der Schweiz. Die Sendestudios befinden sich in Zürich. Seit 2018 ist CH Media, ein Joint Venture der NZZ-Regionalmedien und der AZ Medien, Inhaberin von Radio 24. CH Media nahm den Betrieb am 1. Oktober 2018 auf. Zuvor gehörte das Radio den AZ Medien.
| Radio 24 | |
| Allgemeine Informationen | |
| Empfang | analog terrestrisch & Kabel, DAB+, Streaming |
| Sendegebiet | Schweiz |
| Eigentümer | CH Media |
| Geschäftsführer | Florian Wanner |
| Programmchef | Giulia Cresta |
| Sendestart |
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| Rechtsform | privatrechtlich |
| Reichweite | 258'460 Hörer (2. Halbjahr 2019, Mo–So, D-CH, 15+) |
| Homepage | www.radio24.ch |
| Liste der Hörfunksender | |
Gegründet wurde Radio 24 von Roger Schawinski.
Als der Sender im November 1979 seinen Betrieb aufnahm, wurde vom italienischen Pizzo Groppera aus rund 130 km Distanz mit dem damals stärksten privat betriebenen UKW-Sender der Welt bis in den Raum Zürich hinein gesendet; das Gesetz sah damals den Betrieb privater Radiostationen in der Schweiz nicht vor. Das Sendestudio befand sich in einem Einfamilienhaus in Cernobbio, in der Provinz Como, Italien.
Die Schweizer Behörden versuchten mit allen Mitteln, den italienischen Staat zur Schliessung des – nach italienischem Recht legalen – «Piratensenders» zu bewegen. Im Grossraum Zürich entstand quer durch alle sozialen Schichten eine eigentliche Volksbewegung, die sich für ein freies Radio in der Schweiz einsetzte. Als Zeichen der Solidarität knüpften viele Hörer einen weissen Stoffstreifen an die Autoantenne. Wiederholt kam es zu Massendemonstrationen für Radio 24 in Zürich. Radio 24 startete in den Weihnachtstagen 1979 eine Unterschriftensammlung für die Petition, dass Radio 24 vom Bundesrat nicht mehr bekämpft werden sollte; innert nur fünf Tagen wurden 212'000 Unterschriften gesammelt.
Nachdem der Sender mehrere Male durch die italienische Polizei geschlossen worden war, das letzte Mal am 22. Januar 1982, wurde die Redaktion schliesslich nach Zürich verlegt und eine Rundfunkkonzession eingeholt. Viele der damaligen Moderatoren sind auch heute noch bekannte Namen, beispielsweise Röbi Koller, Frank Baumann, Peter Baumann (heute Verleger), Markus Gilli (heute Programmleiter des Schweizer Lokalfernsehens TeleZüri, ab Mai 2020 Oliver Steffen), Ursi Spaltenstein, Dani Wyler, Christian Heeb, der Journalist Michael Lang und natürlich Roger Schawinski, 2004–2006 Chef von Sat.1.
Nach der Legalisierung von privaten Radiostationen im Jahre 1983 in der Schweiz siedelte Radio 24 ganz nach Zürich über und sendet seither vom Zürcher Hausberg Uetliberg. Die Sendeanlage auf dem Pizzo Groppera verkaufte Roger Schawinski dem Schweizer Medienunternehmer Jürg Marquard (PopRocky, Cosmopolitan), der während rund einem Monat unter dem Namen SoundRadio ein werbefinanziertes Popprogramm in die Schweiz ausstrahlte.
Von 1999 bis 2005 war der ehemalige Moderator, Redaktor und Moderationsleiter von Radio 24 Peter Brun für die Programmleitung verantwortlich. In seine Amtszeit fällt Roger Schawinskis profitabler Verkauf des in die Jahre gekommenen Senders an das Zürcher Medienunternehmen Tamedia von 2001. In den Folgejahren entwickelte sich Radio 24 zum erfolgreichsten Privatradio der Schweiz. 2005 wechselte Peter Brun als Kommunikationschef Schweiz zum Schweizer Reisekonzern Kuoni.
Im April 2005 wurde Markus Mager zum neuen Programmleiter ernannt. Magers vorherige Stationen umfassten Positionen bei Tele24 als Produzent und TeleZüri als stellvertretender Programmleiter und Nachrichtenchef. Seine Radiolaufbahn hatte Anfang der 1990er Jahre beim ehemaligen Konkurrenten Radio Z (seit 2003 NRJ Zürich) begonnen. Magers erklärtes Ziel war die Pflege der altbewährten Stärken des Senders, nämlich der Bereiche Information und Service.
Von April 2008 bis Ende 2013 übernahm Karin Müller die Programmleitung von Radio 24. Ihre Erfahrungen als langjährige Bereichsleiterin und Mitglied der Programmleitung von DRS 3, Programmleiterin von Radio Pilatus und selbständige Kommunikationsberaterin führten zur einschlägigen Professionalisierung und Modernisierung von Radio 24. So führte sie beispielsweise die Moderations- und Redaktionsräumlichkeiten zu einem Radio-Newsroom zusammen. Mit der Einführung des Slogans «Die bescht Musik» wurde das Musikprogramm komplett überarbeitet und an die Bedürfnisse der Hörerschaft angepasst. Im Rahmen dieser Erneuerung produzierte Müller im Sommer 2010 bei GrooveWorks in Los Angeles ein eigens für den Sender komponiertes und komplett von Musikern eingespieltes Layout. Ebenfalls im Sommer 2010 absolvierte Radio 24 den vom neuen Radio- und Fernsehgesetz vorgesehenen Qualitäts-Audit und schnitt dabei mit Bestnoten ab. Insbesondere das tief verankerte Feedback- und Qualitätssicherungsprinzip, das Karin Müller ab 2008 implementiert hatte, fand dabei grossen Anklang. Karin Müller verliess Ende 2013 den Sender.
Seit Mai 2014 amtete Marc Jäggi als Programmleiter. Er stiess von Radio 1 zu Radio 24. Marc Jäggi war bereits von 1999 bis 2007 in verschiedenen Funktionen bei Radio 24 tätig gewesen, zuletzt seit 2005 als Moderationsleiter und Mitglied der Programmleitung. Marc Jäggi verliess Mitte Februar 2016 den Sender, um wieder zurück zu Radio 1 zu gehen.
Seit Anfang Februar 2016 ist Florian Wanner Geschäftsführer von Radio 24.
Zwischen 2010 und 2012 entwickelte sich das Programm der meistgehörten Privatradiostation der Schweiz stetig weiter. Dabei passten sich die internen Produktionsabläufe jeweils den Hörerbedürfnissen an. So wurde etwa im Sommer 2011 ein «Frühredaktor» eingestellt. Bereits um 3 Uhr morgens beginnt der Radio-24-Frühredaktor mit den Vorbereitungen für die Radio-24-Morgensendung «Ufsteller – d Morgeshow vo Züri», die um 5 Uhr startet. Um 4.20 Uhr findet mit der vollständig anwesenden Morgencrew die erste Redaktionssitzung statt, um die optimale Berichterstattung und Unterhaltung für die über 320'000 Hörer zu planen und umzusetzen.
Seit dem Sommer 2011 ist Radio 24 zudem auch digital über DAB+ in der ganzen Deutschschweiz zu empfangen. Digital Audio Broadcasting (DAB) ist ein digitaler Übertragungsstandard für terrestrischen Empfang von Digitalradio. Neben der technischen Weiterentwicklung und dem Ausbau der Morgensendung wurden auch die Musikredaktion und der Bereich On Air Promotion verstärkt und ausgebaut.
Auf den 1. Juli 2018 gab Radio 24 die Konzession zurück, um «mehr inhaltliche Freiheiten» zu haben und «Potentiale bei der Zusammenarbeit mit anderen Sendern» nutzen zu können.
Roger Schawinski bündelte seine Unternehmen, darunter Radio 24, TeleZüri und seinen Anteil an Tele24 (zuerst 50, dann 62,5 %), in der Belcom Holding AG. 1999 übernahm die Schweizer Grossbank CS First Boston 40 Prozent. 2001 verkauften Schawinski und die CS First Boston die Belcom Holding AG (ohne Tele24) für 92 Millionen Franken an das Medienunternehmen Tamedia. Das defizitäre Tele24 wurde in der Folge Ende 2001 eingestellt.
Ende 2011 verkaufte Tamedia AG das Radio an die BT Holding von Peter Wanner.
Im April 2018 übernahmen die AZ Medien Radio 24.
Im Sommer 2018 ging Radio 24 an CH Media, einen Joint Venture der AZ Medien und der NZZ-Mediengruppe.
Im Jahr 2004 hörten etwa 260'000 Menschen Radio 24, was die Station mit knapp drei Prozent Marktanteil zum Marktführer im Sendegebiet von Zürich machte. Die Hörerzahl stieg im Folgejahr auf rund 265'000 Hörer an. Der Marktanteil ging jedoch bereits im zweiten Halbjahr deutlich zurück auf 2,7 Prozent. Dies war der tiefste Wert seit 2001.
2006 konnte Radio 24 mit 267'400 Hörern den Marktanteil wieder leicht steigern. Radio 24 war wiederum der Branchenleader im Schweizer Privatradiomarkt. Bereits 2007 sanken die Hörerzahlen jedoch auf 256'100. Der Marktanteil erreichte mit 2,5 Prozent den tiefsten Wert seit Einführung der Radiocontrol-Messmethode.
Durch die ab 2008 einsetzende Professionalisierung unter Programmleiterin Karin Müller und das gleichzeitig wachsende Sendegebiet durch die Neukonzessionierung konnte Radio 24 seine Hörerzahlen in den letzten Jahren massiv ausbauen. Als klare Nummer 1 unter den Schweizer Privatradios verzeichnete Radio 24 Mitte 2010 täglich rund 300'000 Hörer bei einem Marktanteil von über drei Prozent. Insbesondere überholte Radio 24 dabei in den Konzessionsgebieten Stadt und Agglomeration Zürich auch den öffentlich-rechtlichen Sender DRS 3 deutlich.
Dank der anhaltenden Weiterentwicklung des Radio-24-Programms und der digitalen Verbreitung über DAB+ konnte Karin Müller dieses Wachstum beibehalten. Ende 2011 hörten unter der Woche fast 330'000 Personen in der ganzen Deutschschweiz Radio 24. Auch der Marktanteil konnte auf 3,5 Prozent erhöht werden.
Das Signal wird vom Uetliberg auf 102,8 MHz gesendet und besitzt heute (2011) neun weitere Frequenzen im Bezirk Zürich, im Bezirk Affoltern, bei Feusisberg, bei Uster, bei Eglisau, bei Neuhausen am Rheinfall, bei Winterthur, bei Glarus und bei Mollis. Seit 1. August 2011 ist Radio 24 zudem digital im DAB+-Verfahren empfangbar.
Im Rahmen des neuen Radio- und TV-Gesetzes (RTVG) wurden die Sendegebiete der bisherigen Sender im Raum Zürich deckungsgleich. Im September 2009 wurde die neue Radio-24-Konzession rechtskräftig.
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