Ralf Moeller (* 12. Januar 1959 als Ralf Rudolf Möller in Recklinghausen) ist ein deutsch-amerikanischer Schauspieler, ehemaliger Bodybuilder und Mr. Universum. International bekannt wurde er insbesondere durch seine Nebenrolle in dem 2000 erschienenen Monumentalfilm Gladiator an der Seite des Oscarpreisträgers Russell Crowe.
Möller wurde am 12. Januar 1959 in Recklinghausen als Sohn von Ursula und Helmut Moeller geboren. Seit seinem siebten Lebensjahr war er Schwimmer. Er absolvierte eine Ausbildung als Schwimmmeister und Schwimmlehrer in seiner Heimatstadt Recklinghausen. Zwei Jahre widmete er sich dem Boxen, ehe er Mitte der 1970er Jahre zum Bodybuilding wechselte. Moeller leistete seinen Wehrdienst von 1979 bis 1981 beim Pipelinepionierbataillon 840 in Wuppertal und trainierte in dieser Zeit im Bundesleistungszentrum Leverkusen in den Disziplinen Kugelstoßen und Diskus unter Trainer Peter Ogiolda. Die Bundeswehrzeit beendete er als Obergefreiter der Reserve.
Im Alter von 17 Jahren entdeckte er seine Leidenschaft fürs Bodybuilding und wurde 1984 Deutscher Meister in dieser Disziplin. 1986 wurde er zum Mr. Universum gekürt (Weltmeistertitel). Bei der von der IFBB durchgeführten Mr.-Universe-Wahl wurden 1986 erstmals Doping-Tests vom IOC durchgeführt (Manfred Donike). Moeller war somit der erste Mr. Universe, der nach den Regeln des IOC getestet wurde und den Titel gewann. 1988 folgten die Mr.-Olympia-Wahlen. Bis heute ist Moeller mit seiner Größe von 1,96 m einer der größten Bodybuilding-Champions der Welt. 1988, bei der Mr.-Olympia-Wahl, wog er ca. 131 kg.
Im Juni 1989 beendete Moeller seine Bodybuildingzeit, um sich seiner Schauspielkarriere zu widmen.
Das erste Mal war Ralf Moeller 1988 im Tatort: Gebrochene Blüten mit Götz George und Eberhard Feik zu sehen. Ein Jahr darauf 1989 spielte er mit in Cyborg und 1992 an der Seite von Dolph Lundgren und Jean-Claude Van Damme in Universal Soldier von Roland Emmerich. Ein Jahr später spielte er den Bösewicht Brakus als Gegenspieler zu Phillip Rhee und Eric Roberts in Best of the Best 2 – Der Unbesiegbare. Nach Cyborg und Universal Soldier war dies sein dritter Auftritt in einem US-amerikanischen Film und die zweite tragende Nebenrolle.
Zu seinen größten und weltweit populärsten Filmrollen zählen bis heute die in Ridley Scotts Gladiator (2000), in dem er an der Seite von Oscar-Gewinner Russell Crowe den Gladiator Hagen spielte, sowie seine Rolle in The Scorpion King von 2002. Seit der Nebenrolle in Gladiator wird Moeller in der deutschen Presse oft mit dem Namen „der Gladiator“ geschmückt. Neben diesen beiden Filmen spielte er die Hauptrolle in The Viking Sagas und in Conan der Abenteurer. Die Serie lief von 1997 bis 1998.
Ralf Moeller fuhr fort mit seiner Schauspielkarriere im Film El padrino (2004), einer Fortsetzung von The Bad Pack, in der er den Spezialagenten Kurt Mayers spielte. 2005 spielte er neben Rosanna Arquette den Bruno in My Suicidal Sweetheart. Im Film Bierfest (2006) – unter anderem mit Donald Sutherland und Jürgen Prochnow – hatte Moeller die Rolle des Hammacher inne. Im selben Jahr 2006 war er in Ozzie, der Koalabär zu sehen, in dem auch Schauspieler wie Joan Collins mitwirkten, sowie in Seed in der Rolle des Warden Arnold Calgrove. 2007 folgte Pathfinder – Fährte des Kriegers und in Postal spielte Ralf Moeller Officer John. In den folgenden Jahren wirkte er in Alone in the Dark II mit (2008), Dejection (2009) bis er 2010 sowohl in The Sword and the Sorcerer II, als auch in The Tourist agierte. Er wurde zudem mit den Teen Choice Awards als bester Actiondarsteller ausgezeichnet. 2014 spielte Ralf Moeller in Love, Hate & Security.
Neben diesen US-Filmen hatte Moeller auch viele (Gast-)Rollen in deutschen Produktionen. Im für RTL produzierten Fernsehfilm Der Superbulle und die Halbstarken (2000, fast 4 Mio. Zuschauer) spielte er die Hauptrolle. Auch in Hai-Alarm auf Mallorca (2003) war er in der Hauptrolle zu sehen. Hai-Alarm gilt als einer der erfolgreichsten RTL-Eigenproduktionen über viele Jahre hinweg (fast 7 Mio. Zuschauer). Neben einer Gastrolle (Ferox) in Held der Gladiatoren (2003) spielte Moeller im selben Jahr noch König Thorklit in Die Nibelungen. 2008 sah man ihn in Far Cry, einer deutsch-kanadischen Produktion, bei der auch Til Schweiger mitspielte und in Time of the Comet als Freiherr von Keittel. Auch in den Fernsehserien Die Küstenwache und Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei hatte er Auftritte.
Ralf Moeller war auch in Musikvideos wie dem zum Song von Bon Jovi „Say it isn’t so“ (2000) zusammen mit Claudia Schiffer, Emilio Estevez und Arnold Schwarzenegger zu sehen. Auch im Video zu „Maria (I Like It Loud)“ der deutschen Technoband Scooter spielte er mit. Außerdem wirkte er als Sprecher beim deutschen Techno-Trance-Musikprojekt E Nomine mit („Schwarze Sonne“ und „Der Turm“).
Moeller zog 1992 mit seiner Frau Annette, die er 1984 kennengelernt hatte, von Deutschland nach Los Angeles. Er hat zwei Töchter. Seit Anfang 2013 lebt er getrennt von seiner Frau.
Seit April 2014 besitzt Moeller neben der deutschen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Er ist mit Arnold Schwarzenegger befreundet.
Im September 2006 startete Ralf Moeller gemeinsam mit Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) die Initiative „Starke Typen“, mit der Kindern in sozialen Brennpunkten eine positive Lebenseinstellung vermittelt werden soll. Vor dem Hintergrund seines Mitwirkens bei der Verfilmung des von der BPJM indizierten Computerspiels Postal geriet sein Engagement als Vorbild für Jugendliche vor dem Hintergrund der zu dieser Zeit geführten Debatte um Computerspiele mit Gewaltdarstellungen jedoch in die Kritik. Seit März 2007 wird die Aktion unter dem Motto „Starke Typen … lernen fürs Leben“, gesponsert vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall, mit acht weiteren Veranstaltungen an Brennpunktschulen weitergeführt. Wegen dieses Engagements wurde er von Kinderlachen mit dem Kind-Award ausgezeichnet.
Im Mai 2008 besuchte er als erster deutscher Schauspieler eine Woche lang deutsche Soldaten in Afghanistan und übergab bei dieser Gelegenheit gesponserte Fitnessgeräte zur Truppenbetreuung im Wert von 30.000 €.
Weiterhin unterstützt Ralf Moeller die Organisation „skate-aid“ von Titus Dittmann als Botschafter und aktiver Unterstützer. Skate-aid fördert nationale und internationale humanitäre Kinder- und Jugendprojekte und wurde mit dem „Laureus Medien Preis“ für ihre Arbeit in Afghanistan und Afrika, darunter in Uganda, Tansania, Kenia und Südafrika, ausgezeichnet.
Am 14. Januar 2010 verlieh ihm Ministerpräsident Jürgen Rüttgers den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.
Im August 2017 veröffentlichte Ralf Moeller gemeinsam mit der Hilfsorganisation Weißer Ring einen Video-Clip unter dem Titel „Sei stark, hol´ dir Hilfe“. Im Video macht er auf das Thema Gewalt gegen Männer aufmerksam und ermutigt männliche Opfer dazu, sich nach einer Straftat professionelle Hilfe zu holen.