Renato Zero [reˈnaːto ˈd͡zɛːro] (* 30. September 1950 in Rom als Renato Fiacchini) ist ein italienischer Sänger, Cantautore, Komponist und Schauspieler. Der nonkonformistische und exzentrische Künstler gilt als Hauptvertreter des italienischen Glam Rock und konnte besonders durch die betonte Mehrdeutigkeit seiner Auftritte, seines Kleidungsstils und seiner Liedinhalte den Rang eines „Phänomens“ in der italienischen Musikszene erreichen. Mit 15 Nummer-eins-Alben und fünf Nummer-eins-Hits gelangen ihm bis heute auch große Verkaufserfolge.
Schon in jungen Jahren war Fiacchini ein regelmäßiger Besucher des Piper-Clubs in seiner Heimatstadt Rom, wo er auch die Bekanntschaft der Bertè-Schwestern (Loredana Bertè und Mia Martini) machte. Zusammen mit ihnen trat er fortan in Fernsehshows der RAI als Tänzer auf, ein Job, zu dem ihnen Don Lurio verholfen hatte. 1969 hatte er eine Statistenrolle in Fellinis Satyricon und spielte in der italienischen Version des Musicals Hair sowie der Rockoper Orfeo 9 (als Musical wie als Film) mit. Sein Debüt als Sänger machte Renato Zero 1973 mit dem Album No! Mamma, no!, der Durchbruch gelang ihm mit dem vierten Album Zerofobia (1977).
Ab 1979 veröffentlichte Zero seine Alben unter seinem eigenen Label Zerolandia, beginnend mit dem Album EroZero. Außerdem kam der Film Ciao Nì heraus, in dem Zero seine erste und einzige Film-Hauptrolle spielte. Nach fünf Nummer-eins-Alben und zwei Nummer-eins-Hits ging Zeros Popularität Ende der 80er-Jahre zurück, doch schon 1991 kehrte er durch seine Teilnahme am Sanremo-Festival mit dem Lied Spalle al muro von Mariella Nava wieder ins Rampenlicht zurück. Eine weitere Festivalteilnahme erfolgte schon 1993 (mit Ave Maria). Dem folgte eine stilistische Neuausrichtung und die Gründung des neuen Labels Fonopoli. Ende der 90er-Jahre erreichte er mit Amore dopo amore, dem meistverkauften Album des Jahres 1998, und der anschließenden Tournee einen neuen Höhepunkt des Erfolgs. 2000 moderierte er auf Rai 1 die Sendung Tutti gli Zeri del mondo, in der er mit einer Vielzahl von Musikerkollegen auftrat; daraus ging das gleichnamige Album hervor. Die Sendung erwies sich jedoch nur als mäßiger Erfolg.
Mit La curva dell’angelo, das in Zusammenarbeit mit u. a. Ennio Morricone entstanden war, kehrte Zero 2001 wieder an die Spitze der Albumcharts zurück. Auch das Album Cattura von 2003 erwies sich als großer Erfolg, und aus der anschließenden Tournee ging 2004 das Livealbum Figli del sogno hervor. Das nächste Studioalbum war Il dono (2005), nach einer weiteren erfolgreichen Tournee, die 2007 mit dem Telegatto als Beste Tournee des Jahres ausgezeichnet wurde, erschien 2006 das Best-of-Album Renatissimo!. 2009 kam Presente heraus, dem ZeroNoveTour presente nachfolgte, das sowohl das Studioalbum als auch Liveaufnahmen und eine DVD enthielt und 2010 mit Diamant ausgezeichnet wurde. Auch das zweigeteilte Album Amo bewies 2013 erneut Zeros anhaltenden Erfolg. 2015 wurde in Rom eine Ausstellung über Zero abgehalten.