[[Datei:Robert Loggia.jpg|miniatur|hochkant|226px|Robert Loggia]]
'''Robert Loggia''' (* 3. Januar 1930 in Staten Island, New York City als ''Salvatore Loggia'') ist ein US-amerikanischer Schauspieler italienischer Abstammung.
== Biografie ==
Der Italo-Amerikaner entschied sich zum Leidwesen seines Vaters, der sich für seinen Sohn lieber eine Laufbahn als Journalist gewünscht hätte, Anfang der 1950er Jahre für die Schauspielerei und für den Besuch des legendären, von Lee Strasberg geleiteten, ''Actors Studio'' in seiner Heimatstadt New York City. Danach war Loggia zunächst am Broadway als Bühnenschauspieler tätig.
1956 hatte er seine erste Filmrolle in Robert Wises Boxerdrama ''Die Hölle ist in mir'' mit Paul Newman. Unmittelbar darauf erhielt er erste Rollen im Fernsehen und bei Filmproduktionen als Cop, denen im Laufe der Jahre zahlreiche weitere Polizistenrollen folgten. So spielte er seine erste Hauptrolle 1958 in ''Cop Hater'' als ''Detective Steve Carelli'', eine bekannten Figur der berühmten Romanserie von Ed McBain um die Polizisten des 87. New Yorker Polizeireviers. Anfang der 1960er Jahre war er in einer Disney-Fernsehserie der unsterbliche Gesetzesmann ''Elfego Baca''.
Ab 1966 spielte er in der Serie ''T.H.E. Cat'' die Hauptrolle eines ehemaligen Zirkusartisten und Einbrechers, der die Seiten wechselt und nun Verbrechen mit den erlernten Mitteln bekämpft. Für den hartgesotten und bedrohlich wirkenden Schauspieler war der Wechsel auf die jeweils andere Seite des Gesetzes in zahllosen Western und Kriminalfilmen naheliegend. Dabei wirkte Loggia nach Ansicht mancher Kritiker jedoch bisweilen auch „hölzern und nicht überzeugend“, wie etwa der Filmkritiker Leonard Maltin schrieb.
Anfang der 1980er Jahre begann Loggia jedoch mit zunehmendem Erfolg bei Kritik und Publikum, sich als sensibler, vielseitiger Charakterdarsteller zu etablieren, so in Taylor Hackfords Drama ''Ein Offizier und Gentleman'' (1982) als Vater von Richard Gere. In Brian De Palmas ''Scarface'' (1983) gab er einen besonders gewissenlosen Verbrecher ab, während er in Blake Edwards' ''S.O.B. – Hollywoods letzter Heuler'' (1981) und in mehreren ''Pink Panther''-Filmen auch sein komödiantisches Talent unter Beweis stellte.
Der Aufstieg an die Spitze seiner Zunft gelang Loggia schließlich als Mafioso in John Hustons ''Die Ehre der Prizzis'' und mit seiner für einen Oscar nominierten Nebenrolle als Privatdetektiv in dem Psychothriller ''Das Messer'' (beide 1985). In Blake Edwards' ''That's Life – So ist das Leben'' (1986) trat er neben Jack Lemmon und Julie Andrews als ein dem Alkohol verfallener Priester auf, und in dem Komödien-Hit ''Big'' (1988) tanzte er als Spielwarenhersteller mit dem auf märchenhafte Weise zum Erwachsenen gewordenen Jungen Josh (Tom Hanks) ausgelassen auf einem übergroßen Klavier.
Zwischen 1976 und 1981 übernahm Robert Loggia die Regie bei einigen Folgen der Fernsehserien ''Quincy'', ''Hart aber herzlich'' und ''Magnum''. Nach seinem Auftritt in der Miniserie ''Günstlinge der Hölle'' als FBI-Agent ''Nick Mancuso'' entstand 1988 das Spin-off ''Mancuso, FBI'', das jedoch nach der ersten Staffel 1989 wieder eingestellt wurde. 1992 war er in ''Bloody Marie – Eine Frau mit Biß'' wieder ein Mafioso, der von einem Vampir (Anne Parillaud) gerichtet wird.
1996 spielte Loggia einen General in dem Blockbuster ''Independence Day''. 1997 war er in David Lynchs rätselhaftem Film ''Lost Highway'' zu sehen. 1999 trat er in einem Werbespot für Orangensaft auf, der aufgrund seiner surrealen Machart Kultstatus erlangte. 2004 hatte er mehrere Auftritte in der Serie ''Die Sopranos''. Loggia ist nach wie vor ein vielbeschäftigter Charakterdarsteller im amerikanischen Film und im Fernsehen.
Robert Loggia ist seit 1982 in zweiter Ehe mit Audrey O’Brien verheiratet und hat vier Kinder.