Roy Edward Ayers (* 10. September 1940 in Los Angeles) ist ein US-amerikanischer Vibraphonist, Sänger, Komponist und Arrangeur. Ayers zählt zu den wichtigsten Vertretern des Jazzfunk.
Durch seine Eltern, der Vater spielte Posaune und die Mutter Klavier, wurde Ayers an die Musik herangeführt. Der Legende nach soll Ayers sein erstes Vibraphon von dem legendären Jazz-Vibraphonisten Lionel Hampton im Alter von fünf Jahren geschenkt bekommen haben.
Ayers wurde in den 1960er Jahren als Jazzmusiker, insbesondere für seine Soul-Jazz-Stücke bekannt. In den 1970ern konzentrierte er sich jedoch vermehrt auf Funk und arbeitete nun auch als Sänger und Komponist. Aus dieser Zeit stammen sein vielleicht größter Hit Everybody Loves The Sunshine und der Soundtrack zum Blaxploitation-Film Coffy mit Pam Grier.
Bis in die 1980er Jahre tourte und produzierte er zusammen mit dem nigerianischen Musiker Fela Kuti, mit dem er auch die Plattenfirma Uno Melodic Records gründete. Seine Musik wurde seitdem insbesondere von Hip-Hop-Musikern gesampelt und war gerade in England sehr erfolgreich und in der sogenannten Acid Jazz-Szene populär.
Ende der 1990er wurden Produzenten der Nu Jazz-Szene nicht müde, Roy Ayers als wichtige Inspiration zu nennen. Insbesondere der einflussreiche britische DJ-Guru Gilles Peterson rückte Ayers' Musik damals wieder ins Bewusstsein, in dem er seine alten Stücke häufiger in seiner Sendung „Worldwide“ im BBC-Radio spielte. Nicht zuletzt deshalb erschien 2001 ein Roy-Ayers-Album mit bisher unveröffentlichten Aufnahmen von 1976 bis 1981 („Virgin Ubiquity: Unreleased Recordings 1976–1981“), die daraufhin als Grundlage für viele Remixe dienten und Ayers' Musik zu neuerlicher Beliebtheit im Bereich der elektronischen Tanzmusik verhalf.
Roy Ayers ist bis heute aktiver Musiker (letztes Album „Mahogany Vibe“ von 2004) und tritt immer noch live auf. Auf einer Europa-Tournee hatte er im Jahr 2010 mehrere Live-Auftritte in Deutschland und Frankreich.