Roy Wood (* 8. November 1946 in Birmingham; sein angeblicher Geburtsname Ulysses Adrian Wood wird gemeinhin angezweifelt) ist ein britischer Songschreiber, Sänger, Gitarrist und Multiinstrumentalist. In den 1960er- und 1970er-Jahren war er (Mit)Gründer von The Move, dem Electric Light Orchestra (ELO) und Wizzard. Mit seinen diversen Bands sowie solo hatte er über 20 Singles in den britischen Charts, darunter befanden sich mehrere Nr.-1-Hits. Multiinstrumentalist Wood spielt Gitarre, Sitar, Bass, Cello, Saxofon, Klarinette, Posaune, Tuba, Horn, Flöte, Oboe, Fagott, Schlagzeug, Perkussion, Dudelsack, Vibrafon und Keyboards.

Leben

Erste Bands

Wood begann in den frühen 1960er-Jahren in Birmingham bei der Formation Gerry Levine and the Avengers. Danach spielte er bei der Band Mike Sheridan and the Nightriders, die nach seinem Weggang Jeff Lynne (Woods späteren kongenialen musikalischen Partner) an Bord holte und sich in The Idle Race umbenannte.

The Move

Als musikalischer Kopf formte Wood 1965 die Gruppe The Move, die schnell über Birminghams Grenzen hinaus bekannt wurde. Ab Ende 1966 landete die Band Hits wie Flowers in the Rain, Fire Brigade und Blackberry Way und machte durch ihre (für die damalige Zeit) spektakulären Bühnenshows Furore. Obwohl eigentlich Carl Wayne der Sänger der Band war, übernahm Wood ab 1968 (Fire Brigade) den Leadgesang bei den meisten Singles. Für seine Frontrolle legte er sich ein wildes Image inklusive Indianermaskierung zu. Als Wayne schließlich die Band verließ, wurde er Anfang 1970 durch Jeff Lynne ersetzt, der sich auch als Songschreiber betätigte und zusammen mit Wood bald ehrgeizigere Pläne hegte, als sie innerhalb des Move-Kontextes möglich waren.

Electric Light Orchestra

Noch während der Move-Zeit gründete Wood mit Move-Schlagzeuger Bev Bevan und Jeff Lynne 1971 das Electric Light Orchestra, das dort weitermachen wollte, wo die Beatles mit I am the Walrus aufgehört hatten. Die Band gehörte zu den Vorreitern der Verbindung von Rockmusik mit anderen Stilrichtungen wie klassischer Musik oder Big-Band-Sound. Mit der Integration von Streichern und Bläsern verbreiterte ELO die instrumentelle Basis einer Rockgruppe. Die von Lynne geschriebene Single 10538 Overture erreichte 1972 Position 9 in den englischen Charts. Meinungsverschiedenheiten bezüglich der musikalischen Ziele führten jedoch bald zum Ende der Partnerschaft.

Wizzard

Im August 1972 verließ Wood das Electric Light Orchestra und gründete sogleich die Gruppe Wizzard, die ebenfalls mit Cellisten und Bläsern besetzt war. Auch mit Wizzard gelangen ihm mehrere Singlehits, 1973 mit See My Baby Jive und Angel Fingers sogar zwei Charttopper. Die im selben Jahr veröffentlichte Weihnachts-Single I Wish It Could Be Christmas Everyday erreichte Platz 4 und wurde zu einem regelmäßig gespielten Evergreen. Nach einer anfangs häufig zum Einsatz kommenden Phil-Spector-ähnlichen „Wall of Sound“ erwies die Band später dem Rock 'n' Roll der 1950er-Jahre die Ehre. 1976 löste sie sich auf.

Solo

Ab 1973 veröffentlichte Wood auch mehrere Solo-Alben, auf denen er sein Können als Songschreiber, Arrangeur, Multiinstrumentalist und Produzent demonstrierte. Seine Experimentierfreude deckte sich jedoch nicht immer mit dem allgemeinen Publikumsgeschmack, und der kommerzielle Erfolg ließ ab Mitte der 1970er-Jahre stark nach (der letzte Hit war 1975 die Solo-Single Oh What A Shame). Dennoch ist Wood mit Bandprojekten wie Wizzo, The Helicopters und Roy Wood's Army sowohl im Studio wie auch auf der Bühne weiterhin unermüdlich in Erscheinung getreten.

The Move

  • The Move (1968)
  • Something Else from The Move (Live-EP, 1968)
  • Shazam (1970)
  • Looking On (1970, mit Lynne)
  • Message from the Country (1971, mit Lynne)

Electric Light Orchestra

  • The Electric Light Orchestra (1971, mit Lynne)
  • ELO 2 (1973, mit Lynne, Wood spielte Cello und Bass bei "In Old England Town" und "From the Sun to the World")

Wizzard

  • Wizzard Brew (1973)
  • Eddie and the Falcons (1974)
  • Main Street (1976, veröffentlicht 2000)

Solo

  • Boulders (1973)
  • Mustard (1975)
  • On The Road Again (1979)
  • Starting up (1986)

Wizzo Band

  • Super Active Wizzo (1977)

Zusammenstellungen

  • You Can Dance The Rock 'n' Roll (1989, Kompilation)
  • Exotix Mixture: Best of Singles A's and B's (1999, Kompilation, z. T. bisher unveröffentlichtes Material)
  • Outstanding Performer (2003, Kompilation)
  • The Wizzard (2006, Kompilation, z. T. bisher unveröffentlichtes Material)
  • Look thru' the eyes of Roy Wood (2007, Kompilation, z. T. bisher unveröffentlichtes Material)

Als Produzent

  • 2014: Security Alert - The Official Bootleg (Livealbum der Climax Blues Band)
Quelle: Wikipedia