Sigi Maron (* 14. Mai 1944 in Wien als Siegfried Maron; † 18. Juli 2016 in Baden bei Wien) war ein sozialkritischer, österreichischer Liedermacher.
Maron wuchs mit sechs Geschwistern in Gneixendorf (damals:) bei Krems an der Donau auf. Seit er 1956 an Kinderlähmung erkrankte, war er auf einen Rollstuhl angewiesen. Der Arzt empfahl ein Musikinstrument. Er bekam eine Gitarre, um das Greifen mit der linken Hand zu trainieren und hat sich so wie er selbst sagt "die linke Hand wieder erobert." Seit 1997 war er aus gesundheitlichen Gründen nur noch sehr selten live zu sehen. Ende 2014 teilte er mit, dass er keine Konzerte mehr geben werde.
In seinen Liedern verwendete er den Wiener Dialekt und scheute dabei auch vor derben Kraftausdrücken nicht zurück. Inhaltlich befasste sich Maron als Atheist und Kommunist zumeist mit politischen und sozialkritischen Themen wie der Arbeitslosigkeit, dem Bau des Atomkraftwerks Zwentendorf, den Rüstungsausgaben oder dem Organhandel, die er unter „Scheisskapitalismus“ subsumierte. Seine Kündigung durch eine große Plattenfirma, bei der er lange als EDV-Spezialist gearbeitet hatte, im Rahmen einer Rationalisierungsmaßnahme, ordnete er in diesen Kontext ein. Bekannt wurde er im Umfeld der Besetzung der Arena in Wien 1976 mit seinen Alben Schön is’ das Leb’n (1976) und Laut & Leise (1978). Er trat bei zahlreichen Demonstrationen auf, wie etwa der großen Friedensdemonstration in Wien am 15. Mai 1982.
Im ORF war er lange unerwünscht. Auftritte und Songs von Maron zu senden, war drei Jahrzehnte lang allen Redaktionen verboten. Ein Star, dessen Konzerte im Hauptabendprogramm ausgesendet wurden und dessen Platten bei Amiga in hohen Auflagen verlegt wurden, war er in der DDR.
Mit seiner Single Geh no net fort war er 1985 zehn Wochen lang in den österreichischen Charts, die beste Platzierung des Liedes war Platz 5. Nach 14-jähriger krankheitsbedingter Pause veröffentlichte er im Oktober 2010 das Doppelalbum Es gibt kan Gott. Nach zwei Livealben, darunter das im Ö1-Radiokulturhaus mitgeschnittene Es is net ollas ans, veröffentlichte er im Frühjahr 2014 das Album Dynamit und Edelschrott. Im Herbst 2014 ging er auf Abschiedstour.
1998 und 2003 kandidierte Maron für die Kommunistische Partei Österreichs erfolglos für den Niederösterreichischen Landtag. 2004 war er einer der Juroren des Protestsongcontests.
Sein nach Meinung der linken Tageszeitung junge Welt bekanntestes Lied, die Ballade von ana hoatn Wochn, stattete er mit dem „manifestartigen Refrain“ aus, der auch als „Schwäbischer Gruß“ geläufig ist: mit Leckts mi aum Oasch. Er sprach, wie er einmal sagte, „höflich, vornehm und dezent, wie ich es immer tu, allerdings unter Einschluss eines gewissen ordinären Wortschatzes“.