Simin Tander (* 19. Oktober 1980 in Köln) ist eine deutsche Jazzmusikerin (Gesang, Komposition).
Tander ist die Tochter eines afghanischen Journalisten und einer deutschen Lehrerin. Ihr Vater starb, als sie ein kleines Kind war. Sie wuchs in Köln auf. Ihre ältere Schwester Mina Tander ist Schauspielerin. Als Simin Tander Abitur machte, war sie einem Plattenvertrag als Popsängerin sehr nahe. Sie schlug diesen aus. Während ihrer Gesangsausbildung bei einer Opernsängerin wurde ihr bewusst, dass ihr Herz eher für die gesangliche Improvisation als für die Klassik schlägt. Sie nahm Klavierunterricht und gründete ihre erste eigene Band. Ab 2002 studierte sie auf dem Konservatorium ArtEZ in den Niederlanden Jazzgesang. Dort schloss sie 2008 mit einem Master of Music ab. In den darauf folgenden Jahren spielte sie in den Niederlanden mit dem Trompeter Eric Vloeimans und mit Bo van de Graafs I Compani (sie war an den Alben Fellini, Garbo und Extended 2013 beteiligt). In Deutschland war sie auf Soundtracks von Tatort und zwei Episoden des ZDF-Films Der Kriminalist zu hören.
Sie leitet ihr Quartett, zu dem Jeroen van Vliet (Gewinner des Boy-Edgar-Preis 2014), Etienne Nillesen und Cord Heineking gehören. Mit ihnen hat sie zwei Alben veröffentlicht und auf internationalen Bühnen, wie dem North Sea Jazz Festival, dem Bohemia Jazz Festival (Tschechien), dem Catania Jazz Festival (Italien), dem Madrid Jazz Festival (Spanien), dem OCT LOFT Festival (China), dem Hong Kong Jazz Festival oder dem Jarasum Jazzfestival (Südkorea) gespielt. Simin wurde außerdem mehrere Male vom UN Women Komitee Deutschland für internationale Veranstaltungen eingeladen und interpretierte im Juni 2015 in Berlin während der Peking 20 Konferenz den UN-Women-Song One Woman.
Seit 2014 arbeitet sie mit zwei Norwegern, dem Pianisten Tord Gustavsen und dem Schlagzeuger Jarle Vespestad zusammen, mit denen sie 2015 das Album What Was Said aufgenommen hat. Daneben war sie in weiteren Projekten, wie das 2015 auf dem TFF Rudolstadt mit der Ruth ausgezeichnete Ensemble Eurasians Unity unter der Leitung von Caroline Thon oder in Heiner Schmitz’ Sins & Blessings zu hören. Seit 2012 ist sie des Weiteren als Dozentin für Jazzgesang am Institut für Musik Osnabrück tätig.