Skeeter Davis (* 30. Dezember 1931 als Mary Frances Penick in Dry Ridge, Kentucky; † 19. September 2004 in Nashville, Tennessee) war eine US-amerikanische Country- und Popmusik-Sängerin.
Mary Frances Penick war das älteste von sieben Kindern der Eheleute William und Sarah Penick. Ihren Spitznamen Skeeter (Moskito) erhielt sie bereits in der Kindheit, weil sie sehr lebhaft war.
Zu Beginn ihrer Karriere sang sie im Duett mit ihrer Freundin Betty Jack Davis. Obwohl sie nicht verwandt waren, nannten sie sich Davis Sisters, und Penick nannte sich Skeeter Davis. Sie kamen beim Label RCA Records unter und hatten mit Chet Atkins einen sehr erfolgreichen Produzenten. Nach ihrem ersten großen Erfolg starb Betty Jack Davis am 23. August 1953 bei einem Autounfall; Skeeter Davis wurde dabei schwer verletzt. Sie führte danach das Duo noch einige Zeit mit der Schwester Georgie Davis fort, begann dann aber eine Solokarriere.
Sie zog nach Nashville und setzte die Zusammenarbeit mit RCA und Chet Atkins und auch mit Anita Kerr fort. 1955 ging sie mit dem „Caravan of Stars“ des Labels (unter anderem mit Elvis Presley und Eddy Arnold) auf Tour und begann mit eigenen Aufnahmen. Anfänglich war sie vor allem im Country-Bereich und hier auch in den Charts erfolgreich. Ihr erster Solohit war 1958 das Lied Lost to a Geisha Girl, der als Entgegnung auf den Hit Geisha Girl von Hank Locklin konzipiert war. Mit Set Him Free und Homebreaker folgten zwei Songs, an denen sie selbst mitgeschrieben hatte, was aber die Ausnahme blieb. 1959 wurde sie Mitglied der Grand Ole Opry. 1960 heiratete sie den Fernsehmoderator der Sendung Nashville Now, Ralph Emery. Die Ehe hielt vier Jahre.
Im Jahr ihrer Hochzeit hatte sie mit (I Can’t Help You) I’m Falling Too einen ersten Crossover-Hit in den Country- und in den Popcharts. Das Lied war erneut ein Antwortsong auf ein Lied von Hank Locklin, den Top-10-Hit Please Help Me, I’m Falling aus demselben Jahr. Ihr zweiter Pophit war My Last Date (With You), das eine Version des Instrumentals Last Date von Floyd Cramer mit hinzugefügtem Text war. Danach folgten wieder mehrere reine Country-Hits.
Ihren größten Erfolg hatte Skeeter Davis 1963 mit dem von Arthur Kent und Sylvia Dee geschriebenen Millionseller The End of the World. Sie erreichte damit sowohl in den Country-, als auch in den Popcharts Platz 2, in den Adult-Contemporary-Charts Platz 1 und auch in den R&B-Charts kam das Lied auf Platz 4. Damit war es das erfolgreichste "Crossover"-Lied in den vier wichtigsten US-Singlecharts. Es war auch das einzige Lied, mit dem sie sich in den britischen Charts platzieren konnte.
Im selben Jahr hatte sie mit I’m Saving My Love und I Can’t Stay Mad at You noch zwei weitere Hits. Letzterer war vom Erfolgsduo Gerry Goffin und Carole King geschrieben worden und eher ein Rock-and-Roll- als ein Pop-Country-Song. Es war ihr zweiter Top-10-Hit und das einzige Lied, das besser in den Pop- als in den Country-Charts platziert war. Mit He Says the Same Things to Me und Gonna Get Along Without You Now, einer Coverversion eines Teresa-Brewer-Hits, hatte sie noch zwei weitere Top-50-Erfolge in den Popcharts.
Mitte der 1960er Jahre wandelte sich mit der British Invasion der Musikgeschmack, und Skeeter Davis hatte es immer schwerer, in die Popcharts zu kommen, obwohl sie musikalisch nicht festgelegt war und beispielsweise 1967 ein Buddy-Holly-Coveralbum aufnahm. Vor allem trat sie aber in der Grand Ole Opry in Nashville auf und machte Aufnahmen mit Country-Musikern wie Bobby Bare, Porter Wagoner, Don Bowman und George Hamilton IV. Außerdem wurden ab 1966 Felton Jarvis und ab 1969 Ronny Light ihre Stammproduzenten. Bis in die Mitte der 1970er kam sie mit ihren Liedern regelmäßig in die Country-Charts und brachte es dort auf insgesamt 41 Chartplatzierungen. Ab 1973 durfte sie einige Zeit nicht mehr in der Grand Ole Opry auftreten, nachdem sie die Polizei von Nashville öffentlich kritisiert hatte. Ein Jahr später endete die Zusammenarbeit mit dem Label RCA. Ihre letzte Chartsingle I Love Us erschien 1976 bei Mercury Records.
Danach zog sie sich für längere Zeit aus dem Musikgeschäft zurück. 1983 heiratete sie Joey Spampinato, den Bassisten der Rockband NRBQ. Danach veröffentlichte sie wieder zwei eigene Alben und 1985 zusammen mit der Band ihres Mannes das Album She Sings, They Play. Ihr letztes Album mit dem Titel You Were Made for Me zusammen mit dem norwegischen Country-Sänger Teddy Nelson erschien 1990. Drei Jahre später veröffentlichte sie ihre Autobiografie Bus Fare to Kentucky und trug später zu einem Weihnachtsbuch für Kinder bei. Nach dem Ende ihrer zweiten Ehe Mitte der 1990er wandte sie sich der Religion zu und engagierte sich gegen Alkohol- und Tabakkonsum. Sie trat auch mit religiösen Liedern und Gospelsongs unter anderem auch wieder in der Grand Ole Opry auf. Skeeter Davis starb am 19. September 2004 an den Folgen einer Brustkrebserkrankung.