Anja Franziska Plaschg (* 5. April 1990 in Gnas), bekannt unter dem Künstlernamen Soap&Skin, ist eine österreichische Musikerin, Sängerin, Komponistin, Produzentin und Schauspielerin.

Leben

Anja Plaschg wuchs im kleinen südösterreichischen Ort Poppendorf auf, wo ihre Eltern eine Schweinemast betrieben. Sie spielt seit ihrem sechsten Lebensjahr Klavier. Mit 14 Jahren lernte sie Geige und wandte sich parallel der elektronischen Musik zu. In Graz besuchte sie die HTBLVA Ortweinschule für Grafik und brach diese im Alter von 16 ab, um nach Wien zu ziehen. Dort begann sie ein Kunststudium an der Akademie der bildenden Künste Wien in der Meisterklasse von Daniel Richter und brach dieses mit 18 Jahren wieder ab.

Am 21. Juli 2013 kam ihre Tochter Frida zur Welt.

Musikalische Laufbahn

Maßgebliche Einflüsse auf ihre Musik hatten Xiu Xiu, Cat Power, Björk, Nico, Aphex Twin, aber auch Komponisten wie Sergej Rachmaninow oder Arvo Pärt.

2008 veröffentlichte sie ihre erste EP inklusive eines Remix von Fennesz. Bereits nach einigen Konzertauftritten galt Plaschg schnell als „Wunderkind“. Das erste vollständige Album von Soap&Skin erschien unter dem Titel Lovetune for Vacuum im März 2009. Musikkritiker und Medien sahen in ihr frühzeitig die „größte Hoffnungsträgerin der österreichischen Popmusik“.

Das Album konnte sich in Österreich, Deutschland, Belgien und Frankreich in den Charts platzieren. Für Lovetune for Vacuum wurde sie mit dem European Border Breakers Award 2010 der Europäischen Kommission ausgezeichnet. Bei den Amadeus Austrian Music Awards 2009 gewann sie in der Kategorie „Alternative/Rock“.

Es folgten Auftritte mit John Cale und Patti Smith.

Der Tod ihres Vaters 2009 war ein bestimmendes Element ihres Albums Narrow, das am 10. Februar 2012 veröffentlicht wurde. Mit dieser Veröffentlichung erreichte sie erstmals Platz 1 der österreichischen Albumcharts und wie beim Vorgänger internationale Verkaufserfolge.

2011 kreierte sie den Sound für die Ausstellung Massanfertigung des Modedesigners Petar Petrov in der Kunsthalle Wien. Am 3. Oktober 2015 war sie eine der Interpreten beim Solidaritätskonzert für Asylsuchende Voices for Refugees vor über 150.000 Menschen am Wiener Heldenplatz.

Unter der Leitung von André de Ridder interpretierte Plaschg zusammen mit Anna Calvi und Laeticia Sadier das Album Blackstar von David Bowie in der Elbphilharmonie in Hamburg, am Holland Festival in Amsterdam sowie in der Kathedrale von Saint-Denis in Paris. Am 26. Oktober 2018 erschien ihr drittes in Eigenregie produziertes Studioalbum From Gas to Solid / you are my friend. An dem darauf erschienenen Stück Surrounded hat sie laut eigenen Aussagen 12 Jahre gearbeitet. Es gilt als ihr hellstes und wärmstes Album.

Im Februar 2019 zog Plaschg ihre Teilnahme am Amadeus Austrian Music Award zurück, da sie in der ersten Kategorie Album des Jahres gemeinsam mit dem österreichischen Sänger und Musiker Andreas Gabalier nominiert worden war. Sie begründete ihre Absage mit ihrer Kritik an Gabalier, „der sein reaktionäres, nationalistisches, chauvinistisches und sexistisches Lebenskonzept zu kommerzialisieren weiß und hier Anklang findet“.

Film (Schauspiel)

2011 spielte Plaschg in Stillleben, dem Debütfilm des Regisseurs Sebastian Meise, erstmals in einem Kinofilm.

Im Oktober 2016 erschien der Film Die Geträumten von Ruth Beckermann, in dem sie neben Laurence Rupp eine der beiden Hauptrollen spielt.

Film (Musik)

Mr. Gaunt PT 1000 wurde 2008 für den Abspann des Kinofilms In 3 Tagen bist du tot 2 verwendet.

Zu der am 1. Dezember 2017 erschienenen Netflix-Serie Dark trug sie die Titelmusik bei. Der Titelsong Goodbye wurde bereits zuvor in der 4. Staffel der US-amerikanischen Fernsehserie Breaking Bad verwendet.

2016 schrieb Plaschg die Filmmusik zu dem schweizerisch-italienisch-französischen Fantasyfilm Sicilian Ghost Story, der seine Premiere am 18. Mai 2017 im Rahmen der Critics' Week der Filmfestspiele von Cannes feierte. Sie wurde mit dem Titelsong Italy für den größten italienischen Filmpreis David di Donatello in der Kategorie „best original song“ nominiert.

Theater

2008 interpretierte sie unter der Regie von Oliver Sturm in dem Theaterstück Nico – Sphinx aus Eis von Werner Fritsch zuerst in den Berliner Sophiensaelen, dann im Brut im Wiener Künstlerhaus die deutsche Sängerin Nico.

Für das Thalia Theater Hamburg, das Schauspielhaus Zürich, das Hessische Staatstheater Wiesbaden sowie dem Pfalzbau in Ludwigshafen komponierte sie in der Spielzeit 2014/15 die Musik zu die Tragödie von Romeo und Julia.

2015 komponierte sie am Wiener Burgtheater erneut unter der Regie von Jette Steckel die Musik zu Antigone.

Filmmusik

  • 2011: War Games - At The End Of The Day
  • 2017: Sicilian Ghost Story
Quelle: Wikipedia