Clyde Vernon Sonny Landreth III (* 1. Februar 1951 in Canton, Mississippi) ist ein US-amerikanischer Bluesmusiker, Gitarrist und Singer-Songwriter. Er gilt als einer der herausragenden Protagonisten der Slide-Gitarre, wobei er mit den Jahren eine sehr eigenwillige Technik entwickelt hat und sein Stil unter anderem deutlich von Zydeco und Cajun-Musik beeinflusst ist. Neben der Arbeit an seinen bislang 14 Solo-Alben hat er an zahlreichen Aufnahmen anderer Musiker aus den Vereinigten Staaten und Europa mitgewirkt und gilt allgemein als Musician's Musician, also als Musiker, der von Kollegen gern für ihre eigenen Produktionen engagiert wird. So spielte er unter anderem mit John Hiatt, Tanita Tikaram, Stephan Eicher, Bonnie Raitt, Allen Toussaint, Mark Knopfler, Peter Maffay, Buddy Guy, Jimmy Buffett, Dolly Parton, John Mayall oder Kenny Loggins. In Europa wurde er vor allem durch seine Arbeit mit John Hiatt bekannt. Zudem wurden eine Reihe seiner Songs von Kollegen wie Zachary Richard, John Mayall, Tom Principato, The Neville Brothers, Grace Darling oder The Flying Burrito Brothers gecovert. Eric Clapton bezeichnete ihn als "den vermutlich meist unterschätzten Musiker auf dem Planeten - und wahrscheinlich einen der fortgeschrittensten.".
Landreth lebt mit seiner Familie in Breaux Bridge, Louisiana.
Landreth musikalische Wurzeln liegen im Jazz und Rhythm and Blues des Mississippi Delta, wo er als Sohn eines Versicherungsvertreters und einer Hausfrau geboren wurde, sowie des Zydeco und der Cajun-Music von Southern Louisianna, wo er ab seinem siebten Lebensjahr in Lafayette aufwuchs. Hinzu kamen der Rock and Roll der späten 1950er Jahre, der in vielen Radiostationen gespielt wurde und der früh sein Interesse weckte. Bereits mit zehn Jahren begann er Trompete zu spielen und verschaffte sich auf diese Weise ein weiteres klassisches Fundament. Alles das wirkte mehr oder weniger zur gleichen Zeit auf ihn ein und beeinflusste seine musikalische Entwicklung nachhaltig. Mit 14 Jahren bekam er schließlich seine erste eigene Gitarre. Nach eigener Aussage spielen die Phrasierungstechniken des Trompetenspiels nach wie vor eine Rolle bei der Art und Weise, wie er Gitarre spielt und seine Soli arrangiert. Eine ähnliche Herangehensweise fand er z. B. bei Kollegen Robben Ford, der seine musikalische Laufbahn mit dem Saxophon begann, bevor er Gitarre spielen lernte.
Mit einer Lap-Steel-Gitarre unternahm Landreth erste Versuche, bevor er das Slide-Gitarrenspiel auf einer „normalen“ Gitarre für sich entdeckte. Er versuchte, den Ring- und Mittelfinger für den Bottleneck zu nutzen, stellte jedoch schnell fest, dass sein kleiner Finger dafür am geeignetsten war. Gleichzeitig griff er mit den anderen Fingern Akkorde und einzelne Töne hinter dem Bottleneck und entwickelte so eine bis dahin ungewöhnliche Kombination aus Slide- und Grifftechnik. Dabei spielte es auch eine Rolle, dass hierdurch bei offenen Dur-Stimmungen Moll-Akkorde leichter gespielt werden konnten. Als seine wesentlichen Einflüsse nannte er die Gitarristen Chet Atkins und Robert Johnson.
Er entwickelte sich im Lauf der Jahre zu einem gefragten Sideman und war der erste weiße Musiker in Clifton Chenier’s Red Hot Louisiana Band im Jahr 1979. Er spielte mit vielen Größen der Szene und erhielt durch sie Rückhalt für sein weiteres Fortkommen. Eric Clapton, Robben Ford, Mark Knopfler oder Vince Gill stehen beispielhaft für Kollegen, die ihm mit Rat und Tat zur Seite standen, und die alle mehr oder weniger den gleichen musikalischen Background aufwiesen, was die Zusammenarbeit und Produktivität entsprechend förderte. Mit dem Erscheinen seines dritten Albums Outward Bound stellte sich auch der eigene Erfolg ein und Landreth erarbeitete sich mit seinen außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten eine breite Zuhörerschaft und Fangemeinde. Auch seine Entwicklung als Songwriter und Sänger spielten hierbei eine Rolle.
Bislang hat Landreth elf Alben veröffentlicht, die letzten beiden und ein Re-Release auf seinem eigenen Plattenlabel Landfall Records. Er ist regelmäßig auf Tournee und hat 2004, 2007, 2010, und 2013 bei Eric Clapton's Crossroads Guitar Festival teilgenommen. Die Veröffentlichung eines zwölften Albums ist für den März 2015 angekündigt.
Seit dem Album Outward Bound spielte Landreth alle Aufnahmen mit seiner Band The Goners, die zuvor Bayou Rhythm Band hieß, ein, zu denen der Bassist David Ranson, ein Jugendfreund von Landreth, und der Schlagzeuger Kenneth Blevins gehören. Ihr Renommee erwarb sich die Band erstmals durch eine Tour mit John Hiatt 1988. Seither hat John Hiatt drei Alben mit dem Trio um Sonny Landreth eingespielt: Slow Turning (1989), The Tiki Bar Is Open (2001) und Beneath This Gruff Exterior (2003). Im Gegenzug revanchierte sich John Hiatt mit Gastauftritten auf den Landreth-Alben Outward Bound und Levee Town.
In Anlehnung an seine Spieltechnik der Slide-Gitarre sowie seinen musikalischen Schwerpunkt, den Zydeco, erhielt Landreth den Beinamen „The King of Slydeco“.
Auszug von Gast-Engagements als Sideman/Session-Musiker