Stanley Marvin Clarke (* 30. Juni 1951 in Philadelphia, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Bassist sowie Grammy-Preisträger aus dem Bereich der Fusion- und Jazzmusik. Im Fusionbereich gilt er als einer der beiden bedeutendsten Bassisten der 1970er-Jahre (neben Jaco Pastorius). Außerdem trat er seit Anfang der 1990er-Jahre vermehrt als Filmkomponist auf.

Leben

Nach seinem Studium an der Philadelphia Academy of Music zog Clarke 1971 nach New York City, wo er unter anderem mit Art Blakey, Gil Evans, Joe Farrell, Stan Getz, Dexter Gordon, Joe Henderson, Al Di Meola, Pharoah Sanders und Horace Silver zusammenarbeitete. In dieser Zeit trat er der von Chick Corea geleiteten Fusion-Band Return to Forever bei, die eine der erfolgreichsten Jazzrock-Formationen dieser Zeit wurde. Außerdem produzierte er eine Reihe von Soloalben, von denen School Days zusammen mit Jaco Pastorius’ Debütalbum zu den besten Bass-Alben der Jazzrock-Ära gezählt wird.

Im Jahr 1987 gründete er mit der Jazz-Sängerin Deborah Holland und dem ehemaligen The-Police-Schlagzeuger Stewart Copeland die Band Animal Logic. Nach zwei Studio-Alben und einigen Singles gingen die Musiker Ende 1991 wieder getrennte Wege. 2005 gründete Clarke das Acoustic Fusion Supergroup TRIO! mit Béla Fleck und Jean-Luc Ponty. Außerdem beschäftigt er sich als Produzent von Filmmusik. Im Jahr 2011 erhielt Clarke den Grammy für das beste zeitgenössische Jazzalbum (Best Contemporary Jazz Album), The Stanley Clarke Band (2010).

Spielweise

Clarkes Bassspiel ist gekennzeichnet von einer ausgereiften Slaptechnik und außerordentlicher Virtuosität. Die Slaptechnik, deren Erfindung Larry Graham zugeschrieben wird, besteht im kräftigen Anschlagen der Saiten mit der Daumenseite durch Drehung aus dem Handgelenk. Das kombiniert er oft rhythmisch mit Zupfen der höheren Saiten. Clarke trug Anfang der 1970er-Jahre entscheidend zur Entwicklung und Verbreitung dieser Technik im Jazzrock bei. Clarke ist der erste einflussreiche Musiker, der häufig einen Piccolobass verwendete, einen um eine Oktave höher gestimmten, viersaitigen E-Bass. Auch wenn er durch sein E-Bass-Spiel bekannt geworden ist, ist sein virtuoses Spiel auf dem Kontrabass (das Hauptinstrument seiner späteren Laufbahn) schon früh dokumentiert (Moon Germs mit dem Joe Farrell Quartet von 1971).

Soloalben

Weitere Alben

  • 1973 – Children of Forever
  • 1985 – Find Out
  • 1986 – Hideaway
  • 1988 – If This Bass Could Only Talk
  • 1991 – Live, 1976–1977
  • 1992 – Passenger 57 (Soundtrack)
  • 1992 – The Collection
  • 1995 – At the Movies
  • 1997 – Bass-ic Collection
  • 1999 – Hot Fun – Best (1974–93, Zounds, alle Titel digital remastert)

Mit George Duke

Weitere Alben

  • 1993: Live in Montreux, 1988

Kollaborationsalben

Weitere Alben

  • 1971 – Moon Germs (mit Joe Farrell, Herbie Hancock, Jack DeJohnette)
  • 1971 – Black Unity (mit Pharoah Sanders, Hannibal Marvin Peterson, Cecil McBee und anderen; aufgenommen am 24. November 1971 New York)
  • 1972 – Prelude (mit Eumir Deodato, Billy Cobham, John Tropea)
  • 1972 – Return to Forever (mit Chick Corea, Joe Farrell, Flora Purim, Airto Moreira)
  • 1973 – Stanley Cowel Trio Illusion Suite (Stanley Cowell, Stanley Clarke, Jimmy Hops)
  • 1973 – Deodato 2 (mit Eumir Deodato, Billy Cobham, John Tropea)
  • 1980 – Fuse One (mit Fuse One – Joe Farrell, Ronnie Foster, John McLaughlin und andere)
  • 1981 – Silk (mit Fuse One – Eric Gale, Stanley Turrentine, George Benson, Ronnie Foster, Tom Browne u. a.)
  • 1987 – Implosions (mit Randy Brecker, McCoy Tyner, Frank Morgan, Peter Erskine, Roger Kellaway und Ernie Watts)
  • 1987 – Shieldstone (mit Bill Shields, John Abercrombie, Jack DeJohnette, Freddie Hubbard, Airto Moreira)
  • 1989 – Manhattan Project (mit Lenny White, Michel Petrucciani, Wayne Shorter)
  • 1994 – Live at The Greek (mit Larry Carlton, Billy Cobham, Deron Johnson und Najee)
  • 1995 – Dance of Fire (mit Aziza Mustafa Zadeh, Al Di Meola)
  • 2000 – McCoy Tyner with Stanley Clarke and Al Foster (mit McCoy Tyner und Al Foster)
  • 2001 – Jazz Straight Up (mit Patrice Rushen, Leon Ndugu Chancler)
  • 2008 – Thunder (als SMV: Stanley Clarke, Marcus Miller, Victor Wooten)

Mit Chick Corea und Lenny White

  • Echoes of an Era (mit Chaka Khan)
  • Echoes of an Era Live (mit Nancy Wilson)
  • The Griffith Park Band Live
  • The Griffith Park Collection

Animal Logic

  • 1989 – Animal Logic
  • 1991 – Animal Logic II

New Barbarians

  • Buried Alive (mit Keith Richards)
Quelle: Wikipedia