Sufjan Stevens (* 1. Juli 1975 in Detroit, Michigan) ist ein US-amerikanischer Singer-Songwriter und Multiinstrumentalist. Unter anderem spielt er Gitarre, Banjo, Klavier, Orgel, Bass, Oboe, Saxophon, Querflöte, Akkordeon und Schlagzeug. Zurzeit lebt er in New York.
Seine Musik ist im Folk- und Independent-Genre anzusiedeln. Stevens kreierte für die beiden US-Bundesstaaten Michigan und Illinois jeweils ein eigenes Album (Greetings from Michigan und Come On Feel the Illinoise!). Unklarheit herrscht über den Wahrheitswert der weitverbreiteten Meldung, dass er auch für die restlichen Staaten der USA eigene Alben aufnehmen werde. Es finden sich sowohl bestätigende als auch dementierende Interviewaussagen, oft in einem selbstironischen Zusammenhang.
Während sich sein Erstling A Sun Came noch überwiegend in den Bereichen Folk, Indie- und Gitarrenrock bewegte, experimentierte er auf dem Instrumental-Album Enjoy Your Rabbit mit elektronischen Klängen und Elementen Neuer Musik. Mit den folgenden Alben fand Stevens zu einem eigenwilligen Stil, der Folk- und Rock-Elemente mit komplex arrangierten Orchestrierungen, mehrstimmigen Chören und der vertrackten Rhythmik des Art Rock verbindet.
Im Jahr 2005 erhielt Sufjan Stevens den New Pantheon Award (auch Shortlist Music Prize) für sein Album Illinois und konnte sich dabei gegen nominierte Interpreten wie Arcade Fire, Kings of Leon, Antony & The Johnsons, Bloc Party und The Decemberists durchsetzen.
Die Songs Chicago und No Man’s Land von den Alben Come On Feel the Illinoise! und The Avalanche wurden im Jahr 2006 für den Independent-Film Little Miss Sunshine verwendet. Außerdem wurde sein Song For the Widows in Paradise, For the Fatherless in Ypsilanti für die Fernsehserie O.C., California bei der Beerdigung Johnnys verwendet. Weiterhin ist sein Song John Wayne Gacy, Jr. in der 3. Staffel der Serie Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis zu hören.
The perpetual self, or „What would Saul Alinsky do“ vom Album The Avalanche erlangte im Jahr 2010 Berühmtheit als Titel für den Trailer des Films Babies. Unter den Bezeichnungen s/s/s und Sisyphus produzierte Sufjan Stevens gemeinsam mit Son Lux und Serengeti 2012 die EP Beak & Claw und 2014 das Album Sisyphus.
Das siebte Studioalbum Carrie & Lowell, welches 2015 erschien, erhielt hervorragende Kritiken und wurde von vielen Kritikern als Sufjans beste Arbeit bezeichnet. Unter anderem wurde es als eines der besten Alben des Jahres angesehen.
Für den Titel Mystery of Love aus dem Film Call Me by Your Name war Stevens 2018 für den Oscar nominiert. Ende Juni 2018 wurde Stevens ein Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.
2020 nahm Stevens mit seinem Stiefvater Lowell Brams das Album Aporia auf, das von New-Age-Synthesizern geprägt ist und sich in der Nähe einer hauntologischen Klangästhetik bewegt.