The “5” Royales waren eine US-amerikanische R&B-Band, die in den 1950ern eine Reihe von Hits hatten. Einige ihrer Stücke wurden jedoch vor allem in den Versionen anderer Musiker bekannt, etwa Dedicated to the One I Love (The Shirelles, The Mamas and the Papas), Tell the Truth (Ray Charles) und Think (James Brown).
Die Royales kombinierten Gospel, Jump Blues und Doo Wop, womit sie zu Wegbereitern des Soul wurden. James Brown formte seine erste Band nach dem Vorbild der Royales, und Eric Clapton ebenso wie Steve Cropper zählen Lowman Pauling, den Gitarristen und Songschreiber der Royales, zu ihren Vorbildern.
1942 wurde in Winston-Salem, North Carolina, das Gospel-Quintett The Royal Sons gegründet. 1951 erhielten sie einen Plattenvertrag bei Apollo Records, jedoch als R&B-Band im Stile der Dominoes oder der Orioles. Für die Plattenaufnahmen änderten sie ihren Namen in The Royals. Zu dieser Zeit bestand die Gruppe aus Lowman Pauling (Gesang, Gitarre, Songwriting), Johnny Tanner (Leadsänger), Jimmy Moore, Johnny Holmes, Obadiah „Scoop“ Carter und Otto „Jeff“ Jeffries.
Da es bereits andere Gruppen mit dem gleichen Namen gab, nannten sie sich schließlich The “5” Royales. Die Anführungszeichen deuten an, dass es sich in Wirklichkeit um ein Sextett handelte, auch wenn Johnny Holmes aus religiöser Überzeugung nicht an den R&B-Aufnahmen beteiligt war. Die Gruppe machte zunächst auch noch Gospel-Aufnahmen unter dem ursprünglichen Namen The Royal Sons. Als sich jedoch die R&B-Aufnahmen zu Hits entwickelten, gab es nur noch The “5” Royales.
Bis Februar 1954 hatten die Royales mehrere Top-Ten-Hits in den R&B-Charts, davon zwei auf Platz 1: Baby Don’t Do It und Help Me Somebody. Mitte 1954 wechselte die Gruppe zu King Records. Mittlerweile gehörte auch Johnny Tanners Bruder Eugene dazu. Doch der Erfolg ließ nach. Erst 1957 gelang den Royales mit Thirty Second Lover wieder ein R&B-Top-Ten-Erfolg, und im gleichen Jahr schaffte es Think sogar in die Pop-Charts (Platz 66).
1960 endete die Zusammenarbeit mit King Records. Trotz weiterer Aufnahmen bei anderen Labels blieben die Royales ohne weitere Erfolge und lösten sich Mitte der 1960er auf.
2011 veröffentlichte Steve Cropper mit vielen bekannten Musikern – darunter Steve Winwood, B. B. King, Lucinda Williams, Bettye LaVette, Shemekia Copeland u. a. – das Tributealbum Dedicated ausschließlich mit Titeln der Royales.