The Fat Boys (vormals The Disco Three) waren eine US-amerikanische Hip-Hop-Formation aus Brooklyn (New York, NY) aus den 1980er-Jahren.

Geschichte

Die Bandmitglieder Robinson, Morales und Wimbley kannten sich schon in frühester Jugend, da sie zusammen in Brooklyn aufwuchsen. Zunächst traten sie unter dem Namen The Disco Three auf. Robinson, „The Human Beatbox“ genannt, war einer der Pioniere auf dem Gebiet des Beatboxings. 1983 nahmen sie an einem unter anderem von Coca-Cola veranstalteten Band-Wettbewerb teil und gewannen – nicht zuletzt durch das damals noch recht unbekannte „menschliche Schlagzeug“ – aus einem Teilnehmerfeld von 500 Bands den ersten Preis, der mit einem Plattenvertrag dotiert war.

Nach der Debüt-Single Reality änderten sie 1984 ihren Bandnamen in The Fat Boys, der angeblich durch Charles Stettler, den damaligen Manager der Gruppe, geprägt wurde. Dieser hatte sich über die Essgewohnheiten des Trios während einer Tour durch Europa amüsiert. Zudem brachte der Name sehr gut zum Ausdruck, dass die drei Bandmitglieder stark übergewichtig waren. Unter ihrem neuen Namen arbeitete die Gruppe mit Kurtis Blow zusammen, der für sie komponierte und produzierte. Ihr Debütalbum The Fat Boys brachte sie auf Platz 48 der Billboard-Albumcharts. Im selben Jahr spielten sie ihre ersten Filmrollen in Cry of the City. In den nächsten beiden Jahren veröffentlichten die Fat Boys zwei weitere Alben, die sich ebenfalls in den Billboard Charts platzieren konnten. Es folgten weitere kleine Rollen im Filmgeschäft, darunter ein Auftritt in der Fernsehserie Miami Vice.

Anders als viele andere Bands des Genre versuchten die Fat Boys nie, sich als Gangster zu positionieren oder auf die Beleidigungen anderer Gruppen mit eigenen einzugehen. Ein großer Teil ihrer Texte beschäftigt sich mit Essen, Partys sowie mit dem weiblichen Geschlecht. Damit nehmen die Fat Boys eine Ausnahmestellung in Rap und Hip Hop ein, denn nur wenige andere Künstler positionierten sich so freundlich und friedfertig.

Bei dem 1987er Album Crushin’ arbeiteten die Fat Boys mit den Beach Boys zusammen. Der gemeinsame Titel Wipeout, eine Coverversion des 1963er Hits der Surf-Rock-Band The Surfaris, erreichte Platz zwölf in den Billboard Hot 100 sowie Rang 2 in Großbritannien. Das Album konnte sich auf Platz 8 der Billboard 200 platzieren und wurde das erfolgreichste der Band. Im selben Jahr spielten sie ihre ersten Hauptrollen in der Komödie Das Chaoten-Team. Für diesen Film nahmen sie eine eigene Version des Beatles-Titels Baby You’re a Rich Man auf.

Aus dem anschließenden Album wurde The Twist (Yo, Twist) ausgekoppelt, eine neue Version des Liedes The Twist, die zusammen mit dem Originalinterpreten Chubby Checker aufgenommen wurde. Mit diesem belegten sie in Deutschland und der Schweiz Platz eins. Zudem traten die Fat Boys zusammen mit Chubby Checker neben zahlreichen anderen Weltstars der Musikszene auf einem Festival anlässlich Nelson Mandelas siebzigsten Geburtstags im Wembley-Stadion auf.

1989 geriet die Karriere der Band ins Stocken. Ihr sechstes Album binnen sechs Jahren konnte sich gerade noch auf Platz 175 der Charts behaupten. Mark Morales verließ daraufhin die Band, um als Solokünstler und Produzent zu arbeiten. Das verbliebene Duo trennte sich von dem Manager Stettler, wechselte die Plattenfirma und nahm noch ein letztes Album, Mack Daddy auf. Als auch dieses floppte, war das Ende der Fat Boys besiegelt. 1992 wirkte Wimbley auf dem Soloalbum von Morales als Gastmusiker mit. Eine Wiedervereinigung des Trios wurde in der Folgezeit von den ehemaligen Bandmitgliedern nicht ausgeschlossen. Im Dezember 1995 starb Darren Robinson in New York an einem Herzinfarkt. Er war erst 28 Jahre alt, wog zum Zeitpunkt seines Todes allerdings über 200 Kilogramm.

Quelle: Wikipedia