The Magnetic Fields (benannt nach dem Buch Les Champs magnétiques von André Breton) sind eine 1990 von Sänger und Songwriter Stephin Merritt gegründete US-amerikanische Popband aus Boston. Obwohl ihr Musikstil so unterschiedlich ist wie Merritts Songwriting, wird die Band meistens den Musikrichtungen Synth Pop und Indie-Rock, ferner auch Alternative, Lo-Fi oder Noise-Pop zugeordnet.

Zu Beginn ihrer Karriere war ihre Musik besonders durch die Benutzung von Synthesizern durch Merritt und Gesang von Susan Anway gekennzeichnet, bald darauf sang Merritt auch selbst. Später wurde die Band traditioneller und besteht seitdem aus Merritt, Claudia Gonson, Sam Davol, John Woo und wird gelegentlich durch Gesang von Shirley Simms unterstützt. Die Band ist sehr geprägt durch Merritts Texte, die oft von Liebe handeln; manchmal ironisch, bitter und humorvoll. Ihr bekanntestes Werk ist das 1999 veröffentlichte, dreiteilige Konzeptalbum 69 Love Songs, gefolgt von den Alben i (2004), Distortion (2008) and Realism (2010).

Geschichte

Die Band begann als ein Studio-Projekt von Stephin Merritt (* 1965) unter dem Namen „Buffalo Rome“, wobei er alle Instrumente spielte. Zusammen mit Claudia Gonson, mit der er schon zu Schulzeiten in seiner Band 'The Zinnias’ spielte, stellten sie eine Live-Band in Boston zusammen, wo die beiden lebten. Ihren ersten Live-Auftritt hatten sie 1991 in Cambridge (Massachusetts) vor einem kleinen Publikum, das eigentlich die Band Magnetophone (Spin-off von Galaxie 500) erwartete.

Das 1999 veröffentlichte, dreiteilige Album 69 Love Songs zeigte der Öffentlichkeit Merritts Fähigkeiten in Sachen Songwriting und das musikalische Talent der Band durch den Einsatz von zahlreichen Instrumenten wie Ukulele, Banjo, Akkordeon, Cello, Mandoline, Flöte, Xylophon und Marxophon, zusätzlich zu dem üblichen Einsatz von Synthesizern, Gitarren und Effekten. Unterstützt wurden sie von Sängern wie Shirley Simms, Dudley Klute, LD Beghtol und Claudia Gonson, die sowohl als Haupt-, wie auch als Hintergrundsänger dabei waren. Außerdem involviert waren Daniel Handler (alias Lemony Snicket) am Akkordeon auf „Asleep and Dreaming“, Ida Pearle mit der Violine auf „Luckiest Guy on the Lower East Side“ und Christopher Ewen (von Future Bible Heroes) am Theremin auf „Blue You“.

Dirk von Lowtzow (Tocotronic) hält 69 Love Songs für „eins der besten Popwerke aller Zeiten“, es gehört zu seinen „absoluten Lieblingsalben“.
Sowohl der Rolling Stone als auch der New Musical Express nahmen das knapp dreistündige Magnum Opus der Band in ihre Auswahl der 500 besten Alben aller Zeiten (Platz 465 bzw. 210) auf.

Die Alben i (2004) und Distortion (2008) ähneln der Album-Struktur von 69 Love Songs; Die Songtitel auf i beginnen mit dem Buchstaben (bzw. dem Pronomen) 'i', während Distortion eine experimentelle Kombination von Noise-Musik mit dem typischen und unkonventionellen Musikstil der Gruppe waren.

Das Album Realism wurde im Januar 2010 veröffentlicht und stellt das letzte Werk von The Magnetic Fields dar, das ohne den Einsatz von Synthesizern herausgebracht wurde. Das im März 2012 erschienene Album Love at the Bottom of the Sea wurde dementsprechend wieder durch Synthesizer charakterisiert.

2017 erschien mit dem Album 50 Song Memoir ein geistiger Nachfolger zu 69 Love Songs. Das fünfteilige Konzeptalbum umfasst 50 Songs, wobei jeder ein Lebensjahr von Merritt behandelt.

Mitglieder

Die feste Besetzung der Band bilden Merritt, Sam Davol, Claudia Gonson, Shirley Simms und John Woo. Weitere Musiker, die temporär als Sessionmusiker zu den Magnetic Fields gehörten, sind Dudley Klute (Gesang), Randy Walker (Gesang), Ida Pearle (Violine), Pinky Weitzman (Violine), Phylene Amuso (Bass), Nell Beram (Gitarre) und LD Beghtol (Gesang, Harmonium) sowie Daniel Handler (Akkordeon, Keyboard), Chris Ewen (Theremin), Johny Blood (Flügelhorn, Tuba, Gesang), Brad Gordon (Posaune, Trompete) und Thomas Bartlett (Tasteninstrumente).

Quelle: Wikipedia