The O’Jays ist eine US-amerikanische Gesangsband, die in den 1970er Jahren zu den bedeutendsten Vertretern des Philly Soul gehörte. Ihre größten Hits Back Stabbers (1972), Love Train (1973), For the Love of Money (1974), I Love Music (1975) und Use ta Be My Girl (1978) erreichten die Top 10 der US-Charts und erhielten Gold-Auszeichnungen.
Das Gesangsensemble wurde 1958 von Walter Williams und Eddie LeVert als „The Triumphs“ gegründet. Kurz danach schlossen sich Billy Powell, Bill Isles und Bobby Massey an. Nach ihrer Umbenennung 1959 in „The Mascots“ trat die Formation erstmals in Cleveland auf, wo der DJ Eddie O’Jay auf sie aufmerksam wurde und ihnen einen neuen Namen, „The O’Jays“, gab. Unter seiner Leitung nahm die Band 1961 bei Wayco Records ihre erste Single Miracles auf. Sie floppte und die O'Jays wechselten zunächst zu King Records, bis sie 1963 bei Imperial unterschrieben.
1965 hatten The O’Jays mit Lipstick Traces erstmals einen mittleren Hit, der nur knapp die Top 50 der Popcharts verfehlte und es immerhin auf Platz 28 der R&B-Charts brachte. Dennoch musste sich die Gruppe zunächst als Backgroundchor für damalige Stars wie Nat King Cole oder The Ronettes ihren Lebensunterhalt verdienen. Noch im gleichen Jahr kehrte Isles den O’Jays den Rücken. Daraufhin wechselten sie erneut das Label und unterschrieben 1968 schließlich bei Bell Records, ihr Produzent wurde George Kerr.
Die Erfolge der folgenden Veröffentlichungen waren trotzdem noch immer nicht die erwünschten, allerdings erregten sie Aufmerksamkeit bei den Produzenten und Komponisten Kenny Gamble und Leon Huff, die sich nun der O’Jays annahmen. Nach zwei Singleveröffentlichungen auf Neptune Records, einem Sublabel von Chess, mussten sie durch den Tod von Leonard Chess und den Verkauf des Chess-Labels jedoch schon wieder wechseln. Auch Massey verließ infolgedessen 1972 die Band, die schließlich bei Philadelphia International Records, dem eigenen Label von Gamble und Huff, unterschrieb.
Im Herbst desselben Jahres setzte schließlich die Erfolgswelle ein. Die Single Back Stabbers (über die Gefährlichkeit hinterlistiger Personen) vom Mai 1972 erreichte als Crossover Platz 3 der US-Popcharts sowie Platz 1 der R&B-Charts und wurde so zum ersten großen Hit der Gruppe. Bis Ende 1975 folgten weitere Hits in den US-Popcharts wie Love Train (Platz 1), Put Your Hands Together (Platz 10), For the Love of Money (Platz 9), Give the People What They Want (Platz 45), Let Me Make Love to You (Platz 75) und I Love Music (Platz 5). Auch einige ihrer Alben platzierten sich hoch in den Charts. 1977 starb Powell an Krebs, worauf The O’Jays Ersatz in Sam Strain fanden. Auch 1978 und 1979 waren gute Jahre für die Gruppe mit Livin’ for the Weekend (Platz 20) und Use ta Be My Girl (Platz 4). Erst 1980 verebbte die Erfolgswelle, bis die Gruppe um 1982 zunächst endgültig aus den Charts verschwand.
Auf dem 1985er Album Love Fever versuchte die Band nun an Trends anzuknüpfen, indem sie Elemente aus dem Hip Hop einsetzten. Der Erfolg blieb trotzdem aus. 1990 erhielten The O’Jays einen American Music Award und gingen mit Regina Belle auf Tournee. Nach einem kleinen Besetzungswechsel (Strain stieg 1991 aus und wurde durch Nathaniel Best ersetzt) brachten sie sogar noch zwei Alben, Emotianally Yours (1991) und Heartbreaker (1994) in die Top 100 der US-Charts. 1997 stieß Eric Nolan Grant zur Band und ersetzte Nate Best. 2005 wurden The O’Jays in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.