The Rattles sind eine deutsche Beat- und Rockband, die in den 1960er- und frühen 1970er-Jahren in Deutschland zu den erfolgreichsten ihres Genres gehörte.
Im Dezember 1960 wurden die Rattles in Hamburg von Achim Reichel und Herbert Hildebrandt gegründet. Am 3. Februar 1963 gewann die Band einen Wettbewerb im Hamburger Star-Club und wurde daraufhin die erste deutsche Band mit einem Engagement in diesem Club. Im Herbst desselben Jahres nahmen sie ihre erste Single auf. Danach ging die Gruppe für fünf Wochen auf England-Tour mit Bo Diddley, Little Richard und den noch unbekannten Rolling Stones. 1966 standen sie mit den Beatles zusammen auf der Bühne und spielten im Vorprogramm der Bravo-Beatles-Blitztournee in München, Essen und Hamburg, mit großem Zuspruch.
Es erschienen Rattles-Schallplatten, die in England regionalen Erfolg hatten, und so wurden sie phasenweise in Liverpool als die „deutschen Beatles“ gefeiert.
Insgesamt hatte die Gruppe ein Dutzend Hits, dazu gehörten Titel, wie La La La (1965), Come On and Sing (1966) und Cauliflower (1967). 1965 nahmen sie darüber hinaus mit Johnny Hallyday Titel auf (Laß die Leute doch reden, It’s Monkeytime), die auf der LP/CD Johnny Hallyday meets The Rattles erschienen.
1970 hatten die Rattles mit The Witch einen internationalen Hit. Das Lied war zuerst als B-Seite der 1969 erschienenen Single Geraldine erschienen. Im Juni 1970 kam The Witch in den USA als A-Seite bis auf Platz 79 und im Oktober in Großbritannien bis auf Platz 8. Die Rattles-Besetzung zu diesem Zeitpunkt: Kurt "Zappo" Lüngen (Bass), Rainer Degner (Gitarre), Peet Becker (Schlagzeug) und Henner Hoier (Gesang), der von den Rivets zu den Rattles gewechselt war. Aufgrund des Erfolges nahmen die Rattles in neuer Besetzung mit Edna Bejarano als Sängerin eine neue Version von The Witch auf. Diese Version kam im Oktober 1970 bis auf Platz 4 der bundesdeutschen Charts. Komponiert hatte das Stück Herbert Hildebrandt. Henner Hoier, der das Original gesungen hatte, verließ die Band ein Jahr später und gründete mit Les Humphries die Les Humphries Singers. Zu dieser Zeit hatte Achim Reichel die Gruppe längst verlassen. Nach seiner Bundeswehrzeit gründete er 1967 mit den Ex-Rattles Dicky Tarrach und Frank Dostal sowie Helmut Franke und Les Humphries die Gruppe Wonderland. Die „neuen“ 1970er-Rattles mit Edna Bejarano, Frank Mille, Borny Bornhold und Zappo Lüngen hatten mit der Originalformation nur noch insofern zu tun, als Herbert Hildebrandt weiterhin der Komponist und Produzent der Gruppe war. Weitere Singles, wie You Can’t Have Sunshine Every Day und Devil’s on the Loose (beide 1971) waren nur noch kleinere Hits in der Bundesrepublik Deutschland.
1977 lösten sich die Rattles nach einigen weiteren Umbesetzungen auf. Doch seit 1988 spielen sie mit Gründungsmitglied Hildebrandt wieder regelmäßig auf Festen und Veranstaltungen. Am 26. September 2005 feierten die Rattles ihr fünfundvierzigjähriges Bestehen mit einem Konzert im „Hamburger Landhaus Walter“ und der DVD Beat Made in Germany, die die komplette Band-Geschichte erzählt.
2007 veröffentlichten die Rattles das erste Studioalbum seit fünfzehn Jahren, Say Yeah! Die Platte enthält 15 neue Songs und wurde in der Rattles-Heimatstadt Hamburg aufgenommen. Die neuen Lieder entsprechen dem alten Stil, der die Rattles vor vielen Jahren so bekannt gemacht hatte.
2010, zum 50-jährigen Bühnenjubiläum, unterschrieb die Band beim Hamburger Musiklabel Edel Records und veröffentlichte ein neues Studio-Album, Rattles 50, mit 14 neuen Titeln in einem neuen, modernen Sound. Zeitgleich erschienen neu arrangierte und aufgenommene Greatest Hits.
RSH-Gold