'''Thomas Mitchell''' (* 11. Juli 1892 in Elizabeth, New Jersey; † 17. Dezember 1962 in Beverly Hills, Los Angeles) war ein US-amerikanischer Charakterschauspieler, der seit den 1930er Jahren in vielen Hollywood-Klassikern markante Nebenrollen spielte.
== Leben ==
Wie sein Bruder und sein Vater wurde Mitchell zunächst Reporter (sein Neffe ist der Politiker James P. Mitchell, wechselte aber bereits 1913 ins Schauspielfach und trat vereinzelt in Stummfilmen auf. In den zwanziger Jahren spielte er Hauptrollen auf dem Broadway. Der Durchbruch in Hollywood gelang ihm 1937 durch Frank Capras ''In den Fesseln von Shangri-La'' (''Lost Horizon'').
In den folgenden Jahren spielte Mitchell große Nebenrollen in zahlreichen anerkannten Klassikern. 1939 war eines seiner erfolgreichsten Jahre; Klassiker waren darunter etwa der Western ''Ringo'' (''Stagecoach''), der James Stewart-Film ''Mr. Smith geht nach Washington'' (''Mr. Smith Goes to Washington''), der durch Charles Laughtons Darstellung weltberühmte ''Glöckner von Notre Dame'' (''The Hunchback of Notre Dame''), der Streifen ''S.O.S. Feuer an Bord'' (''Only Angels Have Wings'') mit Cary Grant und nicht zuletzt ''Vom Winde verweht'' (''Gone With the Wind''), in dem er Scarlett O'Haras Vater darstellte.
Für Ringo erhielt Mitchell 1940 den Oscar als bester Nebendarsteller. Zwei Jahre vorher wurde er in der gleichen Kategorie für … dann kam der Orkan (''The Hurricane'') nominiert. Darüber hinaus gewann er als erster Schauspieler überhaupt auch noch den Tony Award und den Emmy dazu. Er blieb über die ganzen 1940er-Jahre auch durch diese Ehrungen ein sehr beschäftigter Darsteller, besonders seine Wandlungsfähigkeit wurde anerkannt. Ab den 1950ern wirkte er zudem regelmäßig im damals neuen Medium Fernsehen mit.
1949 spielte Mitchell den etwas schusseligen Onkel Billy im Weihnachtsklassiker ''Ist das Leben nicht schön?'' (''It's a Wonderful Life'') mit Jimmy Stewart. In Fred Zinnemanns Western ''Zwölf Uhr mittags'' spielte er gar eine kleine Hauptrolle an der Seite von Gary Cooper und Grace Kelly. Ein weiterer bekannter und zugleich sein letzter von rund 100 Filmen war ''Die unteren Zehntausend'' (''Pocketful of Miracles'') aus dem Jahr 1961 mit Bette Davis und Glenn Ford.
Mitchell arbeitete gelegentlich für kleinere Filme als Drehbuchautor und Regisseur. Er starb im Alter von 70 Jahren an Krebs. Er hinterließ seine zweite Ehefrau, mit der er seit 1941 verheiratet war.