Tommy Hunt (* 18. Juni 1933 in Pittsburgh) ist ein Rhythm-and-Blues-Sänger, der vor allem als Mitglied der Flamingos bekannt wurde.
1953 war Charles James Hunt, seit seiner Schulzeit wurde er Tommy genannt, Gründungsmitglied der Five Echoes und schloss sich Ende 1956 den Flamingos an. 1959 war er an I Only Have Eyes For You, dem größten Hit der Flamingos, beteiligt und spielte mit ihnen in dem Alan-Freed-Film Go, Johnny, Go mit. 1960 verließ Hunt die Band wegen persönlicher Differenzen und begann eine Solo-Karriere.
Im gleichen Jahr bekam er einen Plattenvertrag bei Florence Greenbergs Scepter Records und nahm die Single Human auf, die Ende des Jahres Platz 5 der R&B-Charts belegte. Ende 1962 kam Hunts Debütalbum I Just Don't Know What To Do With Myself auf den Markt, dessen Titeltrack Dusty Springfield später zum Hit machte.
Während der 1960er Jahre trat Hunt in New Yorker Clubs auf und spielte unter anderem mit Jackie Wilson, Marvin Gaye, Ray Charles, Diana Ross and the Supremes, Chuck Berry oder Sam and Dave. Ende 1969 sang Hunt für die US-Army in Deutschland und ließ sich bald danach in England nieder. Das allmähliche Verschwinden der Soulszene Anfang der 1980er Jahre dezimierte auch Hunts Auftritte beträchtlich. Er zog nach Amsterdam, um dort mit verschiedenen Kabarett-Ensembles zu arbeiten. 1997 ging Hunt zurück nach England und arbeitete an seinem Comeback als Soul- und Rhythm&Blues-Sänger.
Im Rahmen eines Northern Soul Specials in Hamburg trat Tommy Hunt im September 2010 erstmals wieder in Deutschland auf. Seitdem ist er vermehrt in Europa (vornehmlich England) live zu sehen. Tommy Hunts Autobiographie "Only Human" ist 2008 erschienen.