[[Datei:Tommy Lee Jones Cannes.jpg|miniatur|Tommy Lee Jones in Cannes 2005]]
'''Tommy Lee Jones''' (* 15. September 1946 in San Saba, Texas) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Filmregisseur sowie Golden-Globe- und Oscar-Preisträger.
== Leben ==
Jones kam 1946 als Sohn des Ölarbeiters Clyde Jones und der Polizistin Lucille Marie (geborene Scott) im texanischen San Saba zur Welt. Jones hatte eine indianische Großmutter (Cherokee) und jobbte als Jugendlicher mit seinem Vater in den Ölfeldern. Sein Vater verließ die Familie, um in den Ölfeldern Libyens zu arbeiten. Jones schaffte es über Football-Stipendien in die Eliteschule St. Mark’s School of Texas in Dallas, eine Jungenschule, die auf das Hochschulstudium vorbereitet, und ging dann an die Harvard-Universität, wo er Anglistik studierte und 1969 cum laude abschloss. In Harvard hat er zudem erfolgreich American Football gespielt (1966–1968) und hatte die Option, als Profi-Spieler zu den Dallas Cowboys zu gehen. Mit seinem damaligen Zimmergenossen, dem Demokraten Al Gore, ist Jones seit seiner Studienzeit befreundet und hat im August 2000 dessen Präsidentschaftskampagne unterstützt.
Jones’ erste Frau war Katherine (Kate) Lardner, Enkelin von Ring Lardner, mit der er sieben Jahre verheiratet war. 1981 heiratete er die Fotografin Kimberlea Gayle Cloughley, von der er sich 1996 scheiden ließ. Mit ihr hat er zwei Kinder. Seit März 2001 ist er mit der Kameraassistentin Dawn Maria Laurel verheiratet. Jones ist in verschiedenen karitativen Projekten aktiv und lebt fern von Hollywood in San Antonio, Texas. In der Umgebung bewirtschaftet er zwei Ranches, auf denen Rinder und Polo-Ponys gezüchtet werden.
== Schauspielkarriere ==
Erste Erfahrungen mit der Schauspielerei machte Jones in der Schule. Während seines Studiums wirkte er unter anderem in Shakespeare-Aufführungen mit. Nach seinem Abschluss in Harvard ging er 1969 nach New York City, wo er ein paar Jahre lang für Theater und Fernsehen spielte. Sein Broadwaydebüt gab er mit ''A Patriot For Me'' (1969) von John Osborne. Eine erste kleine Filmrolle hatte Jones in ''Love Story'' (1970), die sein Harvard-Mitbewohner Erich Segal verfasst hatte. Jones spielte den Mitbewohner des Hauptdarstellers Ryan O’Neal und kommentiert in zwei Szenen dessen Liebesleben. 1975 zog Jones nach Los Angeles und spielte eine Nebenrolle in der Pilotsendung der Serie ''Charlie's Angels''. Seine erste Hauptrolle war 1976 der flüchtende Gefängnisinsasse in ''Vergewaltigt hinter Gittern''.
1983 bekam Jones einen Emmy für seine Darstellung eines Mörders in der Todeszelle ''The Executioner’s Song'', womit sein Bekanntheitsgrad stieg und er sich als Hollywood-Schauspieler etablierte. Bekannt wurde Jones vor allem als Darsteller in Actionfilmen. Er ist einer der wenigen Schauspieler, die eine eigenständige Fortsetzung erhielten, obwohl er im ersten Film lediglich eine Nebenrolle hatte: In ''Auf der Jagd'' nimmt er die Oscar-gekrönte Rolle des Deputy US Marshal Sam Gerard aus ''Auf der Flucht'' wieder auf. Seine Gage für Hollywood-Produktionen soll zu Spitzenzeiten bei 20 Millionen US-Dollar gelegen haben ''(Men in Black II)''.
Sein Regiedebüt gab Jones 1995 mit dem Fernsehfilm ''The Good Old Boys'' von Elmer Kelton, in dem er auch die Hauptrolle spielte (Nominierungen für den Cable Ace Award und den Preis der Actor’s Guild). 2005 führte er bei ''The Three Burials of Melquiades Estrada'', einem zeitgenössischen Western, in dem er ebenfalls eine Hauptrolle spielte, zum zweiten Mal Regie. Jones produzierte den Film zusammen mit Luc Besson, Michael Fitzgerald und Chris Menges und wurde für die Rolle des Pete Perkins bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet.
Jones wird hauptsächlich von Schauspielkollege Ronald Nitschke synchronisiert.
== Auszeichnungen ==
[[Datei:TommyLeeJones07TIFF.jpg|miniatur|hochkant|Tommy Lee Jones beim Toronto International Film Festival 2007]]
;Oscar
* 1992 nominiert als ''Bester Nebendarsteller'' für ''JFK – Tatort Dallas''
* 1994 ''Bester Nebendarsteller'' für ''Auf der Flucht''
* 2008 nominiert als ''Bester Hauptdarsteller'' für ''Im Tal von Elah''
* 2013 nominiert als ''Bester Nebendarsteller'' für ''Lincoln''
;British Academy Film Award
* 1992 nominiert als ''Bester Nebendarsteller'' für ''JFK – Tatort Dallas''
* 1994 nominiert als ''Bester Nebendarsteller'' für ''Auf der Flucht''
;Golden Globe Award
* 1981 nominiert als ''Bester Hauptdarsteller (Komödie/Musical)'' für ''Nashville Lady''
* 1994 ''Bester Nebendarsteller'' für ''Auf der Flucht''
* 2013 nominiert als ''Bester Nebendarsteller'' für ''Lincoln''
;Weitere
* 1983 ''Bester Hauptdarsteller'' in einer Fernsehserie für ''Das Lied des Henkers''
* Emmy Award, 1989 nominiert als ''Bester Hauptdarsteller'' in einer Fernsehserie für ''Lonesome Dove''
* Internationale Filmfestspiele von Cannes 2005, ''Bester Darsteller'' für ''The Three Burials of Meliquiades Estrada''