Turntablerocker sind ein deutsches DJ- und Clubmusik-Produzenten-Duo, bestehend aus Michael “Michi” Beck von der Rap-Band Die Fantastischen Vier und Thomas “Thomilla” Burchia. Als eine der ersten DJs und Produzenten haben sie Hip-Hop als Partymusik in der deutschen Clubkultur etabliert.
Die aus Stuttgart stammenden Musiker lernten sich erstmals 1994 in einem Plattenladen kennen, in dem Thomilla arbeitete. Zu jener Zeit waren „Die Fantastischen Vier“ schon längst eine feste Größe im deutschen Hip-Hop. Thomilla machte sich bereits den Namen als Produzent für deutsche Sprechgesangsartisten und als DJ der Stuttgarter Band „Die Krähen“. Es kam nicht selten vor, dass Michi Beck beim Plattenkauf Thomilla auch neue Songs vorspielte und seine Meinung einholte. Durch die häufigen Begegnungen im Laden und den künstlerischen Gedankenaustausch merkten die zwei binnen kurzem, dass sie ähnliche musikalische Vorlieben hatten. Auf Einladung von Thomilla stieß Michi Beck bald zum DJ-Team im „Red Dog“, Stuttgart, wo die beiden bis zur Schließung des Clubs 1997 an etlichen gemeinsamen Mittwochabenden auflegten. Dies gab den Anstoß für die weitere Zusammenarbeit.
Erst durch die gemeinsame Studioarbeit in den Jahren 1996 und 1997 kristallisierte sich die Entscheidung heraus, in Zukunft als DJ-Team gemeinsam auftreten zu wollen. Innerhalb dieser Zeit entstand „Hausmarke - Weltweit“, das Soloalbum von Michi Beck, welches von Thomilla produziert wurde. Eine der damals veröffentlichten Singles, „Turntablerocker - Beweg Deinen Popo“, lieferte schließlich die Idee für den Namen des DJ-Duos. Im Jahre 1998 folgten eine Live-Tour und zahlreiche DJ-Gigs unter dem Namen „Turntablerocker“. Die beiden Musiker entschieden sich die konventionelle Aufteilung in DJ und Frontmann aufzuheben, was wohl darauf zurückzuführen war, dass Michi Beck das Rappen und Entertainen ohne seine drei Kollegen von den Fantas nicht so viel Spaß machte. Ab nun fingen sie an gemeinschaftlich Tracks zu komponieren und zu produzieren, die ohne Gesang-Performance und vor allem ohne namhafte Gäste auskommen sollten. Besonderen Ehrgeiz legte das Duo in die Aufgabe einen „clubbigen Groove“ zu kreieren, der auf Up tempo bedacht war und Einflüsse von East Coast Hip Hop, Soul und R&B miteinander kombinierte. Mit diesem Soundkonzept, welches sie „Swingbeat“ und später „Boogie“ nannten, waren sie bemüht, einen eigenen Begriff von Dance-Music zu erarbeiten. Ihren swingenden Sound setzten sie der von House und Techno dominierten Clubmusik der 1990er Jahre entgegen.
Spielten „Turntablerocker“ am Anfang ihrer gemeinsamen Karriere noch bevorzugt Hip-Hop-lastige Sets, so sind sie heute keinem bestimmten Genre zuzuordnen. Ihre DJ-Sets kennzeichnet eine unkonventionelle Mischung von Electro, House, Breakbeats, Hip-Hop bis hin zu Funk und Soul. Sie selbst nennen das Electronic Wildstyle.