'''Ulrike Grote''' (* 1963 in Bremen) ist eine deutsche Schauspielerin, Regisseurin, Sprecherin und Drehbuchautorin. Als Regisseurin gewann sie unter anderem den Studenten-Oscar und war für den Oscar nominiert. Für ihre Theaterarbeit wurde sie als Schauspielerin des Jahres ausgezeichnet, heute tritt sie als Schauspielerin überwiegend im Fernsehen auf.
== Leben ==
Die Tochter eines norddeutschen Apothekerpaares zog mit ihren Eltern als Vierjährige nach Pforzheim, wo sie aufwuchs. Nach der Mittleren Reife verließ sie die Schule und konnte ohne Abitur das gewünschte Filmstudium zunächst nicht aufnehmen. Von 1985 bis 1989 studierte sie Schauspiel an der Hochschule der Künste Berlin. Direkt nach dem Studium erhielt sie ein Theaterengagement am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und war dort bis 1998 Ensemblemitglied. Es folgten Engagements am Schauspielhaus Zürich 1998–1999 und am Wiener Burgtheater 2000–2001. 1994 wurde sie von der Zeitschrift Theater heute unter die Schauspieler des Jahres gewählt.
Seit den 1990er Jahren ist Ulrike Grote als Schauspielerin auch in Film und Fernsehen zu sehen. Sie spielte unter anderem in mehreren Filmen des Regisseurs Rolf Schübel und in mehreren Tatort-Folgen. 2005 und 2006 verkörperte sie in der ARD-Serie ''Der Dicke'' die ''Lisa Schubert'', die Nachbarin und Freundin der von Dieter Pfaff gespielten Hauptfigur.
Von 2002 bis 2004 absolvierte Ulrike Grote ein Filmstudium im Fachbereich Regie bei Hark Bohm an der Universität Hamburg. Ihr Abschlussfilm ''Der Ausreißer'' wurde 2005 mit dem Studenten-Oscar ausgezeichnet und im Folgejahr für den Oscar in der Kategorie ''Kurzfilm (Realfilm)'' nominiert. Gemeinsam mit der Produzentin Ilona Schultz gründete Ulrike Grote 2006 die Firma ''Fortune Cookie Filmproduction'', in der sie eigene Filmprojekte entwickelt. Auch ihr erster Langfilm ''Was wenn der Tod uns scheidet?'', für den sie auch die Dialoge schrieb, wurde mit Preisen bedacht. In ihren ersten Filmen konnte sie auf bekannte Schauspieler zurückgreifen, mit denen sie bereits in ihrer Theaterzeit zusammengearbeitet hatte, darunter Monica Bleibtreu, Burghart Klaußner und Hermann Lause. 2011 drehte sie ihren Spielfilm ''Die Kirche bleibt im Dorf'' nach eigenem Drehbuch, der im August 2012 ins Kino kam. In Anlehnung an den Film entsteht, erneut nach Grotes Buch, eine gleichnamige Fernsehserie für den Südwestrundfunk. Am Altonaer Theater Hamburg führte Grote auch Theaterregie.
Ulrike Grote hat zahlreiche Hörbücher als Sprecherin aufgenommen, unter anderem die ''Bis(s)''-Reihe der Autorin Stephenie Meyer und einige Werke von Dora Heldt. Die Hörbuch-Verlegerin Margrit Osterwold zeichnete sie 2009 mit dem ''Osterwold'' aus, dem Sprecherpreis für herausragende Hörbuchinterpretationen. Für ''Bis(s) zum Ende der Nacht'' erhielt sie zusammen mit Peter Jordan den Publikumspreis für Kinderhörbücher ''Hörkulino''.
Ulrike Grote lebt in Hamburg. Ihr 1991 geborener Sohn Paul Grote spielte in ''Was wenn der Tod uns scheidet?'' Ulrich Noethens Filmsohn Anton.
== Hörbücher (Auszug) ==
2008: ''Der norwegische Gast'' von Anne Holt, Hörbuch Hamburg, 5 CDs 386 Min., ISBN 978-3-89903-635-0
== Auszeichnungen ==
* 1994: Schauspielerin des Jahres
* 2005: Student Academy Award, ''Bester ausländischer Film'' für ''Der Ausreißer''
* 2006: Nominierung für den Oscar in der Kategorie ''Kurzfilm (Realfilm)'' für ''Der Ausreißer''
* 2008: ''Goldener Biber'' (Hauptpreis) und ''Publikumsbiber'' bei den Biberacher Filmfestspielen für ''Was wenn der Tod uns scheidet?''
* 2009: Osterwold für herausragende Hörbuchinterpretationen
* 2010: Hörkulino für das Hörbuch ''Bis(s) zum Ende der Nacht''