Uwe Kröger (* 4. Dezember 1964 in Kamen-Methler) ist ein deutscher Musicaldarsteller.
Uwe Kröger wuchs zusammen mit seiner sieben Jahre älteren Schwester und einem jüngeren Bruder auf einem umgebauten Bauernhof in Hamm auf. Er besuchte das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Hamm mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt. Während der Schulzeit sang er in einem sogenannten Gospel-Chor, und 1979 gründete er mit einem Freund die Band Saitensprung. Nach dem Abitur arbeitete er als Zivildienstleistender in der Jugendpsychiatrie. Kröger beteiligte sich im Rahmen eines städtischen Kulturprojektes als Sänger bei verschiedenen Musical-Revuen. Ursprünglich plante er, Kunsttherapeut oder Architekt zu werden. Als er jedoch bei einer Veranstaltung in Hamm den Titel Aquarius aus Hair sang und auf große Resonanz stieß, änderte sich die Lebensplanung, und er begann ein Studium an der Universität der Künste Berlin (UDK) in den Fächern Gesang, Schauspiel und Tanz.
Kurz vor Beendigung seiner Ausbildung war Kröger in Bochum die erste deutschstämmige Besetzung des Rusty in Starlight Express, außerdem spielte er den Flat Top. Danach trat er im Wiener Raimundtheater in Les Misérables auf. 1990 war er in der Rolle des Jesus und des Annas in Jesus Christ Superstar bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall zu sehen und wurde daraufhin in die niederländische Version von Les Misérables nach Amsterdam geholt, wo er neben den Rollen Enjolras und Feuilly, die er spielte, auch als Regieassistent arbeitete. Danach ging Kröger nach Essen, wo er die Rolle des Ziggy in Starmania übernahm. Später ging es nach Regensburg, wo er erneut als Jesus in Jesus Christ Superstar auftrat. Dann ging es für ihn zurück nach Wien, wo er in der The Rocky Horror Show den Frank N. Furter verkörperte. Auch in der von Marcel Prawy präsentierten Jubiläumsaufführung von Bernsteins Mass sang er.
Sein Durchbruch gelang ihm, als er 1992 bei der Uraufführung des Musicals Elisabeth im Theater an der Wien an der Seite von Pia Douwes und Viktor Gernot den "Tod" spielte.
Seit den frühen 1990er-Jahren ist Kröger auch als Schauspieler tätig, beispielsweise in Form von Gastauftritten in den Serien Polizeiruf 110 (1994) und Kommissar Rex (1995).
1994 übernahm Kröger die männliche Hauptrolle des GI Chris in der deutschsprachigen Erstaufführung von Miss Saigon. 1995 folgte die Hauptrolle des erfolglosen Drehbuchautors Joe Gillis in der deutschsprachigen Erstaufführung von Andrew Lloyd Webbers Sunset Boulevard in Niedernhausen. 1999 spielte er in der Welturaufführung von Sylvester Levays und Michael Kunzes Mozart! in Wien die Rolle des Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo. Von Oktober 2000 bis Februar 2001 sang Kröger im Londoner West End die Rolle des Napoleon im gleichnamigen Stück, einer Europapremiere.
2001 und 2002 unternahm Kröger erfolgreiche Abstecher in das Genre der Operette und war im Ronacher in Wien als Felix in Bezauberndes Fräulein von Ralph Benatzky zu sehen. In Berlin spielte er von September 2003 bis Dezember 2004 im Theater des Westens die Rolle des Inspektors Javert in Les Misérables, danach die des Kardinal Richelieu in der deutschen Erstaufführung von 3 Musketiere.
Im Jahr 2004 synchronisierte Kröger an der Seite von Jana Werner die Titelrolle in der Verfilmung von Das Phantom der Oper.
Im Jahr 2006 sang er die männliche Hauptrolle Maxim de Winter in Levays und Kunzes Musical Rebecca, das nach der Vorlage von Daphne du Mauriers Roman Rebecca seine Welturaufführung im Wiener Raimundtheater erlebte, und übernahm im Essener Colosseum Theater die Rolle als Erik in Das Phantom der Oper nun auch in der Musical-Version.
In der Wiener Fassung des Musicals Rudolf – Affaire Mayerling, das am 26. Februar 2009 im Raimundtheater uraufgeführt wurde, war Kröger in der Rolle des Ministerpräsidenten Eduard Graf Taaffe zu sehen.
Ende 2009 entstand Krögers erste Solo-DVD mit dem Titel Absolut Uwe in der Wiener Stadthalle. Mit demselben Programm folgte im Jahr 2010 eine Tour durch Österreich und Deutschland.
Im Frühjahr 2016 wurde bekannt, dass Kröger die Rolle des Dr. Gudden im Musical Ludwig² in Ludwigs Festspielhaus (Füssen) übernehmen würde, die er bis heute spielt.
Neben unter anderem der Fortführung seines Engagements in Die Päpstin debütierte Kröger 2019 bei den Schlossfestspielen Zwingenberg als Merlin in Artus – Excalibur. Im Oktober gab er mit Monty Python’s Spamalot im Theater Hof sein Regie-Debüt. Ab Jahresende wird er erneut das Phantom der Oper – in der Sasson/Sautter-Version – verkörpern.
Kröger lebte bis zum Jahr 2015 unter anderem in Wien und Darmstadt.
Von 1996 bis 2015 war er mit dem Kardiologen Christopher Wolf liiert.
2009 trennte Kröger sich aufgrund von Streitigkeiten von seiner langjährigen Managerin Marika Lichter, mit der er zwanzig Jahre lang auch privat befreundet gewesen war.
Seit 2015 wohnt er in Barcelona mit seinem spanischen Lebensgefährten zusammen.
Am 28. Juli 2016 wurde ein Insolvenzverfahren über Krögers Vermögen eröffnet, seit Anfang 2019 ist er schuldenfrei.
Beim Opernball 1997 wurde Kröger von der Zeitschrift Die Bühne als „bester Jungschauspieler“ des Jahres 1996 ausgezeichnet, und im Jahre 2000 erhielt er von derselben Zeitschrift den Publikumspreis als „bester Musicaldarsteller“. 1997 wurde er auch mit dem ersten „I.M.A.G.E.-Award“ der Musicalfreunde Deutschlands als bester Musical-Darsteller für seine Interpretation des Gillis in Sunset Boulevard geehrt. 1998 wurde er vom Goldenen Künstlermagazin in der Sparte Musical-Darsteller als „Künstler des Jahres 1998“ ausgezeichnet. Er sahnte bereits 13 Mal den Titel „Deutschlands Musical-Star Nr. 1“ der Fachzeitschrift Musicals ab, im Jahr 2001 sogar gleichzeitig als bester nationaler und internationaler Darsteller (Napoleon/Elisabeth). Außerdem gewann er Wahlen der Da Capo zur „schönsten männlichen Stimme“ und als „bester männlicher Darsteller“.
Am 22. Mai 2015 erhielt Kröger aus den Händen von Kanzleramtsminister Josef Ostermayer das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
Beim Österreichischen Musiktheaterpreis 2015 wurde er mit dem "Krone Musicalpreis" ausgezeichnet.