Waldemar „Waldi“ Hartmann (* 10. März 1948 in Nürnberg) ist ein deutsch-schweizerischer Journalist, Fernsehmoderator und Sportreporter.
Hartmann wurde als Sohn eines Hausmeisters und einer Putzfrau 1948 in Nürnberg geboren. Mit 18 Jahren verließ er seine Eltern und seine drei Geschwister, um als Discjockey in Augsburg zu arbeiten. Diese Stelle wurde ihm vom damals noch unbekannten Roy Black vermittelt, den er über einen gemeinsamen Auftritt seiner Schülerband kannte. Für die Tätigkeit in Augsburg brach er eine Lehre zum Versicherungskaufmann ab. Seine journalistische Laufbahn begann er 1970 mit einem Volontariat bei der Wochen-Boulevardzeitung Schwäbische Neue Presse in Augsburg. Daneben schrieb er auch für die Augsburger Allgemeine Sportberichte als freier Mitarbeiter. 1971 eröffnete Hartmann die Kneipen „Waldis Pub“ und „Waldis Club“ in Augsburg, in dem bald Fußballspieler zu seinen Stammgästen zählten. Dort traf er auch Kurt Hogl, den damaligen Chef der Bayern-Abteilung beim Bayerischen Rundfunk, der Hartmann dazu bewog, als freier Mitarbeiter nach München zu gehen und dort Hörfunksendungen zu moderieren. Hartmann entschied sich daraufhin für diesen Schritt und verkaufte die Kneipe. Neben der Arbeit war er häufig im „Alten Simpl“ anzutreffen, wo sich auch viele Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks regelmäßig aufhielten. Durch ein Treffen mit H. Felix Heidenberger im Jahr 1976 wurde er Rundschau-Moderator. Auch als Sportmoderator war Hartmann Mitte der 1980er Jahre tätig. Während der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien moderierte er die tägliche Mittagssendung der ARD. Bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer (1994) und den Olympischen Sommerspielen in Sydney (2000) war er als Moderator beschäftigt. Danach leitete er die Redaktion Sport des Bayerischen Rundfunks, wobei er nach einiger Zeit wieder als freier Mitarbeiter tätig war.
Während der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin moderierte Hartmann gemeinsam mit Harald Schmidt die Late-Night-Show Olympia mit Waldi & Harry. Diese Zusammenarbeit fand während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 eine Neuauflage mit Waldis WM-Club und setzte sich bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking fort.
Hartmann moderierte bis 2008 gelegentlich die Sendung Blickpunkt Sport des Bayerischen Rundfunks und war häufig bei Länderspielen oder Pokalspielen im Fußball als Interviewpartner für die ARD tätig. So war es „Tradition“, dass er nach der erreichten Meisterschaft des FC Bayern München nach einem Fußballspiel als Reporter auf dem Fußballfeld unterwegs war und dort von Spielern des FC Bayern München die „Weißbierdusche“ erhielt, also mit Weißbier – selten auch mit einfachem Wasser – aus entsprechend groß dimensionierten Weißbiergläsern überschüttet wurde. Außerdem war er Kolumnist der Zeitung SonntagsBlick und der Graubündner Lokalzeitung Bündner Tagblatt und Autor des Golfmagazins Golfsport, dazu neben Günter Netzer Mitherausgeber des Buches WM 1930–2002.
Im Januar 2009 unterschrieb er einen einjährigen Vertrag beim MDR als Boxmoderator. Am 5. September 2012 wurde der Vertrag mit der ARD zum Ende des Jahres 2012 in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst.
Von 2000 bis 2015 wohnte Hartmann in Chur in der Schweiz und erwarb dort auch die Schweizer Staatsbürgerschaft, sodass er deutsch-schweizerischer Doppelbürger ist. Seit November 2015 wohnt Hartmann in Berlin. Er ist zum dritten Mal verheiratet und hat zwei Kinder aus früheren Ehen.
Hartmann steht der CDU nahe und wirbt für sie.
Als kennzeichnend für Hartmann gilt ein jovialer Interviewstil und der Verzicht auf journalistische Distanz in seinen Gesprächen mit Sportlern. Weil er dabei häufig die Du-Anrede gebraucht, bezeichnete Hartmann sich 2008 selbst als „Duz-Maschine“; er pflege diese Eigenart seit 20 Jahren.
Hohe Bekanntheit erreichte ein Interview, bei dem Hartmann am 6. September 2003 Gesprächspartner des damaligen Teamchefs Rudi Völler war und zum Ziel von dessen Wutausbruch infolge des Unentschiedens gegen Island in der Qualifikation zur EM 2004 wurde. Völler, der die Leistungsanalyse der Kommentatoren Günter Netzer und Gerhard Delling als ungerechtfertigt empfand, attackierte im Verlauf des Interviews auch Hartmann mit dem Vorwurf, er habe „drei Weizenbier getrunken“ und könne somit ganz „locker“ negativ über die deutsche Mannschaft berichten. Die Paulaner-Brauerei griff den vielbeachteten Vorfall kurz darauf in einer Werbeanzeige für Weißbier auf und engagierte Hartmann als langjähriges Testimonial für Fernseh-Werbespots. Hartmann bezeichnete dieses Engagement später scherzhaft als seine „Rudi-Rente“.
Bei der Anmoderation des Walujew-WM-Kampfes am 20. Januar 2007 in Basel erklärte Hartmann den Schwergewichtsboxer Jürgen Blin live vor 7,43 Millionen Zuschauern fälschlicherweise für tot.
In der Prominentenausgabe der RTL-Quizsendung Wer wird Millionär? am 21. November 2013 wurde Hartmann bei einer Fußballfrage, welche der Fußballnationen Brasilien, Deutschland, Argentinien, Frankreich noch nie eine Weltmeisterschaft im eigenen Land gewonnen habe, als Telefonjoker hinzugezogen und gab eine falsche Antwort. Obwohl Deutschland 1974 im eigenen Land Weltmeister wurde („Brasilien“ wäre die richtige Antwort gewesen), behauptete Hartmann das Gegenteil und verwies auf sein Buch Dritte Halbzeit, in dem man dies nachlesen könne. Dafür erntete er Verwunderung, aber auch Kritik seitens der Medien und vieler Fans. Scherzhaft wurde von der Presse der Begriff Waldigate geprägt.
Am 11. Juni 2018 wurde Hartmann bei dem Promi-Special Wer wird Millionär? erneut als Telefonjoker hinzugezogen. Comedian Chris Tall nominierte ihn bei der 32.000-Euro-Frage: „Welche ist die einwohnerreichste Stadt Deutschlands, die noch nie einen Erstligisten im Männerfußball stellte?“ Hartmann konnte die Frage nicht beantworten, da nach seiner Meinung neben Bonn auch Fürth noch nie in der Bundesliga gewesen sei. Da Chris Tall durch den nachfolgenden Einsatz des 50:50 Jokers die falsche Antwort (Fürth) eliminieren konnte, waren die spielerischen Folgen im Gegensatz zu 2013 relativ gering. Hartmanns ironische Reaktion auf sein erneutes Versagen – Zitat: „Als Nürnberger muss man das nicht wissen“, was auf die traditionelle fußballerische Rivalität der beiden Nachbarstädte anspielt – wurde von der Presse überwiegend humorvoll rezensiert.