Die Wiener Staatsoper, das „Erste Haus am Ring“, ist eines der bekanntesten Opernhäuser der Welt und befindet sich im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt. Sie wurde am 25. Mai 1869 mit einer Premiere von Don Juan von Mozart eröffnet. Aus den Mitgliedern des Staatsopernorchesters rekrutieren sich u. a. die Wiener Philharmoniker. Der Chor der Wiener Staatsoper tritt extern als Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor auf.
Als kulturelle Institution ist die Wiener Staatsoper die Nachfolgerin der Wiener Hofoper, die von den Habsburgern gegründet und gefördert wurde. Zudem setzt das Wiener Staatsopernorchester die Tradition der seit 1498 belegten Wiener Hofmusikkapelle fort. Schon die Hofoper war ein führendes europäisches Haus und erlebte viele Uraufführungen. Kaiser Leopold I. (1640–1705) war ein leidenschaftlicher Musiker und mit 230 eigenen Werken auch ein begabter Komponist. Zum kaiserlichen Hofkapellmeister ernannte er erstmals einen Nicht-Italiener, nämlich Johann Heinrich Schmelzer. Zu den Glanzlichtern der Wiener Operngeschichte des Barock zählte die Uraufführung der Tragicommedia Don Chisciotte in Sierra Morena von Francesco Bartolomeo Conti am 6. Februar 1719. Zwischen 1706 und 1732 brachte Conti zahllose Werke im neapolitanischen Stil in Wien zur Uraufführung. Seit 1716 und bis zu seinem Tod (1732) wirkte zudem der Opernkomponist Antonio Caldara in Wien, wo er mehr als 80 Opern aufführte. 1730 traf auch der Dichter Metastasio in Wien ein, wo er in den folgenden Jahren zahlreiche Libretti verfasste, die in ganz Europa von diversen Komponisten vertont wurden.
Im 18. Jahrhundert existierten zwei Vorläuferbauten der späteren Hof- und Staatsoper: 1709 wurde das Theater am Kärntnertor – in unmittelbarer Nachbarschaft des heutigen Opernhauses – fertiggestellt und bis 1752 unter kaiserlichem Privileg betrieben. Nach einem Theaterbrand wurde der Neubau 1761 als „Kaiserliches und Königliches Hoftheater zu Wien“ eingeweiht. Als erstes Haus durfte aber wohl das 1748 eröffnete Alte Burgtheater am Michaelerplatz gelten, das damals gleichermaßen Schauspiel- und Opernaufführungen beherbergte und an dem u. a. Werke Christoph Willibald Glucks (darunter Orfeo ed Euridice, 1762), Wolfgang Amadeus Mozarts und Ludwig van Beethovens ihre Uraufführung feierten. Mit der Umwandlung des alten Ballsaals zu einem „Theater nächst der Burg“ war Joseph Karl Selliers, der damalige Pächter des Kärntnertor-Theaters, beauftragt worden.
Ein großer Förderer der Hofoper war Kaiser Joseph II. (reg. 1764–1790). Zu seiner Hochzeit am 24. Januar 1765 komponierte Gluck die Oper Il Parnaso confuso, der unter musikalischer Beteiligung seiner Geschwister aufgeführt wurde. 1776 erklärte er das Haus nächst der Burg zum „deutschen Nationaltheater“. Als späterer Alleinregent gab er Mozart, mit dem er persönlich befreundet war, mehrere Kompositionsaufträge für Opern, darunter das deutsche Singspiel Die Entführung aus dem Serail (1782) und die italienische Oper Così fan tutte (1790). Mit Le nozze di Figaro billigte der aufgeklärte Absolutist zudem ein Werk, das sich mit adeligen Vorrechten und feudaler Willkür beschäftigte.
Seit den 1810er Jahren fanden die Aufführungen der Hofoper fast ausschließlich im k. k. Hof-Theater am Kärntnertor statt, so auch die Uraufführungen von Carl Maria von Webers Euryanthe (1823), Gaetano Donizettis Linda di Chamounix (1842) und Maria di Rohan (1843), Otto Nicolais Heimkehr des Verbannten (1844), Friedrich von Flotows Martha (1847) und Jacques Offenbachs Die Rheinnixen (1864). Ebenfalls im Jahre 1864 war Richard Wagner endgültig daran gescheitert, Tristan und Isolde an der Hofoper uraufzuführen. Eine Aufführung seines Tannhäuser (1875) ergab die dritte Fassung des Werks letzter Hand.
Name | von | bis |
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Neues Haus | 25. Mai 1869 | 27. September 1869 |
K. k. Hof-Operntheater – Neues Haus | 28. September 1869 | 10. März 1871 |
K. k. Hof-Operntheater | 11. März 1871 | 15. November 1918 |
Operntheater | 3. Dezember 1918 | 25. September 1938 |
Staatsoper | 27. September 1938 | bis 1945 |
Gebäude am Naschmarkt | 1945 | 4. November 1955 |
Opernhaus der Stadt Wien – Wiener Staatsopernensemble | 1. Mai 1945 | 31. Mai 1945 |
Volksoper – Wiener Staatsopernensemble | 1. Juni 1945 | 10. Juli 1945 |
Staatsoper im Volksoperngebäude | 11. Juli 1945 | 1. September 1946 |
Staatsoper in der Volksoper | 2. September 1946 | 15. Juli 1955 |
Wiener Staatsoper | seit dem 5. November 1955 | heute |
Die Bezeichnung Staatsoper wurde zwar auch schon ab den 1920er Jahren benützt, war aber nicht offiziell. In der Zeit des Wiederaufbaus spielte die Oper unter anderem im Theater an der Wien und in der Volksoper.
Das neue Gebäude der Hofoper wurde als erstes aus dem Wiener Stadterweiterungsfonds bestrittenes Monumentalgebäude der Ringstraße im Jahr 1860 ausgeschrieben. An dem Architektenwettbewerb beteiligten sich zahlreiche Architekten, unter anderem auch der in Deutschland mit Kulturbauten erfolgreiche Alfred Messel. Bereits Ende 1861 begann der Bau nach Plänen der Architekten August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll im Stil der Neorenaissance, der insgesamt acht Jahre dauerte und von Josef Hlávka, einem der prominentesten Bauunternehmer der Wiener Ringstraßenzeit, realisiert wurde.
Das Innenministerium holte mehrere Gutachten „über das Vorhandensein geeigneter Baustoffe“ ein. Das Ergebnis waren die seit langem in Wien üblichen Steine: Der Wöllersdorfer Stein war für Sockel und freistehende, einfach gegliederte Stützen, der harte Kaiserstein (Leithakalk) aus dem Kaisersteinbruch – in seiner Farbe besser zum Kelheimer Stein passend – für reicher gegliederte Teile vorgesehen. Daneben sollte der etwas grobkörnigere mittelharte Kaiserstein zum Einsatz kommen. Joiser Stein war vor allem dort zu verwenden, wo man den sehr teuren Kaiserstein nicht wählen wollte. Als Hauptstein des Opernhauses war der Kelheimer Stein (auch Solnhofener Plattenkalk) geplant, war in den erforderlichen Mengen aber nicht lieferbar; daneben konnte der Breitenbrunner Stein besonders empfohlen werden. Es wurde entschieden, dass die gesamte Außenhaut des Monumentalbauwerks ausnahmslos in Naturstein auszuführen ist. Durch den großen Bedarf kam der Sóskúter Stein noch hinzu, dieser wurde in Budapest viel verwendet, da seine Lagerstätte südwestlich der Stadt liegt. Für die Steinmetzarbeiten waren drei Wiener Unternehmen zuständig, Eduard Hauser, Anton Wasserburger und Moritz Pranter. Die feierliche Grundsteinlegung war am 20. Mai 1863, erst 1869 war das Bauwerk fertiggestellt. Ein besonderes Beispiel: Die Spiegelstufen der Feststiege bestehen aus dem glattpoliertem, hartem Kaiserstein der Firma Amelin in Kaisersteinbruch. Das ist insofern bemerkenswert, als die Innenräume mit verschiedensten Marmor-Sorten ausgestattet wurden.
Das Gebäude wurde jedoch von der Öffentlichkeit nicht sehr geschätzt. Einerseits konnte es gegenüber dem riesigen Heinrichshof, einem privaten Zinshaus (im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1955 durch den Opernringhof ersetzt), keine rechte monumentale Wirkung entfalten. Andererseits wurde das Opernhaus, nachdem das Ringstraßenniveau vor der Oper nach Baubeginn um einen Meter gehoben wurde, als „versunkene Kiste“ und – in Analogie zum militärischen Desaster von 1866 – „Königgrätz der Baukunst“ heftig kritisiert und trieb van der Nüll schließlich in den Freitod. Knappe zehn Wochen später erlag auch Sicardsburg einem Herzinfarkt; somit erlebte keiner der beiden Architekten die Fertigstellung.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges geriet die Oper nach amerikanischen Bombardements in Brand. Der Vorbau mit der Zufahrtsarkade, der Eingangshalle, dem Stiegenaufgang, sowie der darüber befindlichen Loggia, dem Schwind-Foyer (mit Freskoausstattung von Moritz von Schwind) und dem Vestibül, blieb von Bombentreffern verschont und damit im ursprünglichen Stil des Historismus erhalten. Erhalten blieb auch der Hof-Logensalon, der vom Kaiser verwendet wurde. Die Zuschauerränge und der Bühnenbereich wurden aber ein Raub der Flammen.
Lange Zeit gab es Diskussionen, ob die Oper wieder ihren ursprünglichen Zustand zurückerhalten sollte oder geschleift und hier oder an einem anderen Ort neu aufgebaut werden soll. Schließlich setzte sich die Idee des Wiederaufbaus durch. Maßgeblich beteiligt waren die damaligen Wiederaufbauminister Ernst Kolb und Udo Illig. Eine politische Entscheidung traf Leopold Figl 1946 mit dem Ziel, 1949 die Wiener Oper bespielbar wiedereröffnen zu können. Ein Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben, den Erich Boltenstern gewann. Die eingereichten Vorschläge reichten von einer völligen Neugestaltung des Zuschauerraums bis zu einer Wiederherstellung nach den Originalplänen. Boltenstern entschied sich für eine Wiederherstellung mit gleichzeitiger Modernisierung der Formensprache im Geiste der 1950er-Jahre. Um eine gute Akustik zu erreichen, wurde – unter anderem auf Anregung von Arturo Toscanini – vor allem Holz verwendet. Außerdem erhielt das Parterre weniger Sitzplätze und der zuvor mit Säulen ausgestattete vierte Rang wurde offen gestaltet. Egon Seefehlner empfahl Heinrich Keilholz, der die Akustik wesentlich verbesserte. Am Wettbewerb zur Neugestaltung des Eisernen Vorhangs waren mehrere Künstler beteiligt, so auch Marc Chagall. Ausgeführt wurde er aber von Rudolf Hermann Eisenmenger.
Am 25. Mai 1869 wurde die Eröffnung in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth mit einer Premiere von Don Juan von Mozart gefeiert. Erster Direktor war Franz von Dingelstedt, dessen prunkvolle Bühnengestaltung beim Publikum sehr beliebt war. Sein Nachfolger Johann von Herbeck übernahm bis 1875 die Leitung und war gleichzeitig Kapellmeister. Unter Franz von Jauner kam es zur ersten Aufführung von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen außerhalb von Bayreuth. Die geschäftlichen Misserfolge führten 1880 trotz seiner künstlerischen Verdienste zu seiner Entlassung. Die längste Direktion hatte Wilhelm Jahn inne, der das Operntheater von 1880 bis 1897 leitete. Er etablierte zahlreiche Opern als festes Repertoire, gewann die führenden Dirigenten und Sänger seiner Zeit und entdeckte und förderte den musikalischen Nachwuchs. Bis auf Parsifal, dessen Aufführung Bayreuth vorbehalten war, führte er alle Wagner-Opern in Wien auf, ohne auf Gastkünstler zurückgreifen zu müssen. Als sein Nachfolger wurde Gustav Mahler 1897 an das Operntheater berufen. In seiner zehnjährigen Direktionszeit erlebte die Oper eine Blütezeit. Obwohl er kaum Uraufführungen durchführte, entwickelte sich das Operntheater unter Mahler zu einem der weltweit führenden Opernhäuser. Mahler stand für höchste Qualitätsansprüche, reformierte die Oper und vereinte in seiner Person den Dirigenten und Opernregisseur.
Trotz der Kriegsjahre kam es in der Direktionszeit von Hans Gregor zu bedeutenden Erstaufführungen wie von Richard Strauss’ Der Rosenkavalier, Wagners Parsifal und Franz Schmidts Notre Dame. Franz Schalk war von 1918 bis 1929 Direktor und teilte diesen Posten mit Richard Strauss in den Jahren von 1919 bis 1924, die als weitere Glanzzeit des Wiener Operntheaters gelten. Die Uraufführung von Strauss Die Frau ohne Schatten zählt zu den Höhepunkten dieser Zeit. Ernst Krenek komponierte 1930 bis 1933 seine Zwölfton-Oper Karl V. für das Hoftheater, deren Uraufführung 1934 aber aus politischen Gründen untersagt wurde. Dieses Werk wurde erstmals 1984 an der Staatsoper aufgeführt. Hingegen wurde Franz Lehárs „musikalische Komödie“ Giuditta hier uraufgeführt.
Nach dem „Anschluss“ Österreichs besuchte Adolf Hitler die Staatsoper am 19. Juni und am 27. Oktober 1938. In der Zeit des Nationalsozialismus kam es zum Abgang, zu Verfolgungen und Ermordungen von Künstlern und Angestellten. Für etliche Werke gab es ein Aufführungsverbot. Direktor Erwin Kerber setzte sich bis Ende 1940 vereinzelt für jüdische Künstler ein, kooperierte aber mit den neuen Machthabern.
Am 30. Juni 1944 fand die letzte Vorstellung vor der Sommerpause statt; es sollte die allerletzte Aufführung im alten Gebäude der Wiener Staatsoper überhaupt werden. Hans Knappertsbusch, der schon die erste Vorstellung nach dem Anschluss Österreichs im Jahr 1938 dirigiert hatte, stand auch diesmal am Pult. Auf dem Programm stand Wagners Götterdämmerung. Die letzte Regieanweisung dieser Oper lautet: „Helle Flammen scheinen in dem Saal der Götter aufzuschlagen. Als die Götter von den Flammen gänzlich verhüllt sind, fällt der Vorhang.“
Mit 1. September 1944 verfügte Joseph Goebbels im Zuge des totalen Kriegseinsatzes der Kulturschaffenden die Schließung aller Theater des Deutschen Reiches. Am 12. März 1945 wurde das Haus bei einem Bombenangriff zerstört.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges führte das Opernensemble, das vorerst in die Wiener Volksoper auswich, die Proben und Aufführungen in dem seit längerer Zeit geschlossenen Theater an der Wien durch, wo bereits am 1. Mai 1945 – als nach der Befreiung von der nationalsozialistischen Herrschaft auch die Republik Österreich wieder existierte – die ersten Vorstellungen gegeben wurden. 1947 führte das Ensemble schon eine Auslandstournee nach London durch.
Nach 1945 bildete sich das Wiener Mozart-Ensemble heraus, das weltweit Gastspiele absolvierte und für seine besondere Gesangs- und Spielkultur gerühmt wurde. Sein Gründer und Mentor war der österreichische Dirigent Josef Krips, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft die Zeit des Nationalsozialismus nur durch glücklichen Zufall und Hilfe von Kollegen überlebt hatte. Sofort nach 1945 begann Krips die Wiederaufbauarbeit an der Staatsoper und konnte seine ästhetischen Prinzipien durchsetzen. Dazu zählte die Abkehr vom romantischen Mozart-Ideal mit voluminösem Orchesterklang. Stattdessen kamen wieder kammermusikalische Qualitäten zum Tragen sowie ein durchsichtiger, leichter Klang, der später für typisch wienerisch gehalten wurde. Wesentliche Sängerinnen und Sänger waren Anton Dermota, Erich Kunz, Elisabeth Schwarzkopf, Wilma Lipp u. a. m.
Bereits 1947 gastierte das Mozart-Ensemble an der Covent Garden Oper in London mit Mozarts Don Giovanni. Dort sang der vor den Nationalsozialisten geflüchtete Richard Tauber noch einmal den Don Ottavio. Drei Monate später starb Tauber, und da wurde bekannt, dass er, um sich den Traum zu erfüllen, noch einmal mit der Staatsoper Mozart aufzuführen, nur noch mit einer halben Lunge auf der Bühne gestanden hat. Viele andere Künstler wurden mit dem Mozart-Ensemble in Verbindung gebracht, z. B. Karl Böhm, doch haben sie eine eher periphere Rolle darin gespielt, indem sie die Arbeit anderer lediglich fortführten. Für Krips war dies der Anfang seiner Weltkarriere, die ihn an die wichtigsten Opernhäuser der Welt brachte. Bis zu seinem Tod 1974 galt Krips als einer der wichtigsten Maestri der Staatsoper.
Aufgrund der desolaten Zustände am Theater an der Wien versuchte die damalige Opernleitung, finanzielle Mittel zu lukrieren. Dabei kamen viele Spenden von Privatpersonen. Aber auch die Sowjets zeigten großes Interesse am Wiederaufbau der Oper und spendeten Baumaterial. Doch 1949 war gerade ein Notdach über der Oper errichtet, der Wiederaufbau dauerte noch an. Erst am 5. November 1955, also nach dem Staatsvertrag, konnte die Staatsoper mit Fidelio von Ludwig van Beethoven unter der Leitung von Karl Böhm neu eröffnet werden. Als Besucher war auch der damalige amerikanische Außenminister John F. Dulles zugegen. Auch der ORF nutzte die Eröffnung für eine seiner ersten Liveübertragungen zu einer Zeit, in der es erst etwa 800 Fernseher in ganz Österreich gab.
Das bis zur Eröffnung zusammengehaltene Ensemble zerbröckelte in den kommenden Jahren zusehends und ein internationales Ensemble bildete sich neu. Die Wiener Staatsoper hat ein Repertoiresystem, in dem alljährlich über 50 Produktionen auf dem Spielplan stehen. Daher kann das Haus zehn Monate im Jahr nahezu täglich mit Opern bespielt werden.
Herbert von Karajan führte in seiner Direktionszeit das Prinzip ein, Opern ausschließlich in der Originalsprache aufzuführen. Außerdem hob er das bis dahin gültige Ensembleprinzip mit lediglich vereinzelten Gastsängern auf und begann damit, die international besten Sänger an die Staatsoper zu engagieren, wobei zumeist nur die kleineren Partien aus dem Ensemble besetzt wurden. Damals begann eine Zusammenarbeit mit der Mailänder Scala, die sich auf Produktionen ebenso bezog wie auf die Besetzungen. Die wichtigsten Mitglieder der Wiener Staatsoper traten nun auch in Mailand auf, vor allem bei Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Strauss.
Die Wiener Staatsoper gilt als eines der führenden Opernhäuser der Welt. Sowohl sein Orchester wie auch der Chor verselbstständigten sich inzwischen für Auftritte außerhalb der Oper in die Wiener Philharmoniker sowie die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor. Während der Direktion von Dominique Meyer regte sich zunehmend Kritik, vor allem daran, dass in einer Spielzeit das jüngste Werk des Spielplans über 70 Jahre alt war. Der Staatsoperndirektor antwortete darauf mit einer Reihe von zeitgenössischen Premieren (darunter The Tempest von Thomas Adès im Juni 2015 und Tri Sestri von Péter Eötvös im März 2016), sowie mit einem Kompositionsauftrag an Olga Neuwirth für die Vertonung von Virginia Woolfs Orlando, der am 8. Dezember 2019 an der Staatsoper uraufgeführt wurde. Am 20. Oktober 2019 wurde der Oper der Europäische Kulturpreis Taurus verliehen.
Am 12. November 2018 war die Staatsoper Schauplatz des Staatsaktes zur Hundertjahrfeier der Republik Österreich. Als Ort wurde sie deshalb ausgewählt, weil das Parlament (in dessen Sitzungssaal des ehemaligen Abgeordnetenhauses Staatsakte üblicherweise stattfinden) zu diesem Zeitpunkt umfassend renoviert wurde. Das Programm umfasste neben Ansprachen des Bundespräsidenten (Alexander Van der Bellen), des Bundeskanzlers (Sebastian Kurz), des Vizekanzlers (Heinz-Christian Strache), des Nationalratspräsidenten (Wolfgang Sobotka) und des Vorsitzenden der Landeshauptleutekonferenz (Hans Niessl) auch eine Festrede der kärntner-slowenischen Schriftstellerin Maja Haderlap, Filmdokumentationen des ORF sowie drei von den Wiener Philharmonikern gespielte Musikstücke:
Die von Karajan eingeführten Starbesetzungen herrschen bis heute an der Staatsoper vor. Große Künstler sind hier aufgetreten, Sängerinnen von Maria Callas bis Jessye Norman sowie die Schwestern Anny und Hilde Konetzni, Mimi Coertse, Martha Mödl, Christa Ludwig, Renata Tebaldi, Leonie Rysanek sowie von Agnes Baltsa bis Anna Netrebko und Angelika Kirchschlager oder Angela Gheorghiu, Sänger von Giuseppe Di Stefano, Giacomo Aragall bis Luciano Pavarotti sowie Juan Diego Flórez, von Ettore Bastianini sowie Eberhard Waechter bis Bryn Terfel und Thomas Hampson, von Theo Adam über Martti Talvela und Nikolaj Gjaurow oder Cesare Siepi bis zu Matti Salminen und Ruggero Raimondi oder Ferruccio Furlanetto. Plácido Domingo feierte im Mai 2007 hier sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. Edita Gruberová tat es ihm im September 2008 gleich.
Unter den Dirigenten seit der Wiedereröffnung des Hauses am Ring 1955 finden sich – abgesehen von den dirigierenden (Musik-)Direktoren Herbert von Karajan, Karl Böhm, Lorin Maazel, Claudio Abbado, Seiji Ozawa und Franz Welser-Möst – z. B. Kurt Adler, Erich Kleiber, Ernest Ansermet, Hans Knappertsbusch, Hans Swarowsky, Rafael Kubelík, Rudolf Moralt, Fritz Reiner, Antal Doráti, Gianandrea Gavazzeni, Antonino Votto, Tullio Serafin, Heinrich Hollreiser, Dimitri Mitropoulos, Igor Strawinsky, Paul Hindemith, Michael Gielen, Pierre Monteux, Lovro von Matačić, Robert Stolz, André Cluytens, Silvio Varviso, Leopold Hager, Leonard Bernstein, Carlos Kleiber, Otmar Suitner, Riccardo Muti, Gerd Albrecht, Alberto Zedda, Georg Solti, Riccardo Chailly, Horst Stein, Nello Santi, Francesco Molinari-Pradelli, Erich Leinsdorf, Nikolaus Harnoncourt, Sir Colin Davis, Christoph von Dohnányi, Giuseppe Sinopoli, Arnold Östman, John Eliot Gardiner, Roger Norrington, Christian Thielemann, Daniele Gatti, Marcello Viotti, Alfred Eschwé, Zubin Mehta, Friedrich Haider und Elio Boncompagni.
Inszenierungen unter anderem von Boleslaw Barlog, Ruth Berghaus, Irina Brooks, Giulio Chazalettes, Giancarlo del Monaco, Dieter Dorn, August Everding, Piero Faggioni, Jürgen Flimm, Götz Friedrich, Josef Gielen, Karl-Ernst Herrmann, Vaclav Kašlik, Alfred Kirchner, Harry Kupfer, Uwe Eric Laufenberg, Jorge Lavelli, Robert Lepage, Marco Arturo Marelli, Gian-Carlo Menotti, Christine Mielitz, Hans Neuenfels, Tom O'Horgan, Pier Luigi Pizzi, Jean-Pierre Ponnelle, David Pountney, Harold Prince, Luca Ronconi, Ken Russell, Filippo Sanjust, Johannes Schaaf, Otto Schenk, Peter Stein, Giorgio Strehler, István Szabó, Luchino Visconti, Antoine Vitez, Wieland Wagner, Margarethe Wallmann, Herbert Wernicke, Peter Wood oder Franco Zeffirelli waren bzw. sind an diesem Opernhaus zu sehen.
Neben der intensiven Pflege des Mozart-, Verdi- und Richard Strauss-Repertoires führt die Staatsoper regelmäßig alle zehn Hauptwerke Richard Wagners auf. Die regelmäßigen Ring-Zyklen werden von renommierten Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Christian Thielemann, Peter Schneider, Ádám Fischer oder Franz Welser-Möst dirigiert. Die Staatsoper ist bemüht, die jeweils weltbesten Sänger der Wagner-Partien zu verpflichten.
Das Wiener Staatsopernorchester ist das einzige Orchester von Weltrang, das allabendlich Auftritte zu leisten hat – die dann auch im Repertoirebetrieb zu einem erheblichen Teil von Aushilfen bestritten werden. Seine Bekanntheit erlangt das Orchester vor allem durch seine verselbstständigte Form, die Wiener Philharmoniker. Diese setzen sich aus Mitgliedern des Staatsopernorchesters zusammen und übernehmen klassische Orchesterkonzerte in Wien und auf Gastspielen weltweit. Die Philharmoniker spielen seit 1860 eine Abonnement-Konzertreihe im Wiener Musikverein und stellen seit 1922 eine zentrale Achse der Salzburger Festspiele dar, wo sie alljährlich in fünf bis sechs Opern und mehreren Konzerten gastieren.
Außerdem unterhält die Wiener Staatsoper ein gesondertes Bühnenorchester.
Der Chor der Wiener Staatsoper beschäftigt 92 professionelle Sänger im festen Engagement. Der Chor bildet neben den hauseigenen Solisten, dem Orchester und Ballett die Bausteine der Oper und führt in einem Jahr an etwa 250 Abenden bis zu über 50 unterschiedliche Werke auf. Seit 1927 tritt der Chor auch außerhalb der Wiener Staatsoper unter dem Namen Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor auf.
Von 1995 bis 2005 war Renato Zanella Ballettdirektor und Chefchoreograf an der Staatsoper. Mit Beginn der Saison 2005/06 wurden die Ballettkompanie der Staatsoper und die der Volksoper unter die gemeinsame Leitung von Gyula Harangozó gestellt. Seit der Spielzeit 2010/11 leitet der ehemalige Danseur Etoile der Pariser Oper, Manuel Legris, die Kompanie, deren Name gleichzeitig in Wiener Staatsballett geändert wurde. Im Juni 2018 wurde bekannt, dass Martin Schläpfer mit 1. September 2020 Direktor und Chefchoreograf des Wiener Staatsballetts und der Ballettakademie werden soll.
Aktive oder ehemalige Tänzer und Tänzerinnen sind unter anderem Riki Raab, Edeltraud Brexner, Jolantha Seyfried, Simona Noja, Eva Petters, Karina Sarkissova, Olga Esina, Ljudmila Lwowna Konowalowa, Michael Birkmeyer, Willy Dirtl, Davide Dato, Rudolf Chametowitsch Nurejew, Gregor Hatala, Franz Wilhelm, Karl Musil, Ludwig Musil, Christl Zimmerl, Boris Nebyla, Rebecca Horner und Natascha Mair.
Die Ballettschule Wiener Staatsoper ist eine Ausbildungsstätte für klassischen Tanz. 2013 erfolgte die Umbenennung in „Ballettakademie der Wiener Staatsoper“.
Das Opernhaus hat im Zuschauerraum 1.709 Sitzplätze und insgesamt 567 Stehplätze, 4 Rollstuhl- und Begleitersitze im Parkett/Parterre, sowie 18 Rollstuhlplätze auf der Galerie.
Direkt vor den Aufführungen sind günstige Stehplatzkarten zu erwerben, die bei Zuschauern jeder Altersgruppe beliebt sind. Diese Stehplätze haben eine legendäre Stammkundschaft, die bei den Aufführungen ihr Missfallen besonders laut und unmissverständlich ausdrückt, aber auch am lautesten einer ihrer Ansicht nach gelungenen Aufführung zustimmt.
Laut Auskunft des Opernhauses befinden sich die besten Plätze in Bezug auf Sicht und Akustik in der Galerie, Mitte, Reihe 2, Platz 36 und 37.
Eine Grafik der Wiener Staatsoper ist auf der Rückseite der 1989 ausgegebenen 5000-Schilling Banknote zu sehen.
Auf dem Dach des Hauses befand sich seit dem Internationalen Jahr der Artenvielfalt 2010 bis 2012 ein Bienenstock. Die Betreuung der rund 60.000 Bienen oblag einem privaten Imker in Zusammenarbeit mit der Plattform Imkerinnen Österreich und den Bienenfreunden. Beflogen wurden blühende Alleebäume (vorwiegend Spitzahorn und Sommerlinde) und Pflanzen der umliegenden Parkanlagen. Eine Webcam übertrug Bilder live ins Internet. Die Stadt ist für Bienen ein durchaus geeigneter Lebensraum und der Honig von einwandfreier Qualität. Der Erlös wurde für „vielfaltleben“-Projekte verwendet.
Im Rahmen der Wiener Staatsoper agieren auch Vereinigungen, wie die Freunde der Wiener Staatsoper, der Merker-Verein (Heft), der Merker Online und der Verein Wiener Opernarchiv (vormals RISM-Österreich).
Mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnete Künstler finden sich in der Liste der Ehrenmitglieder der Wiener Staatsoper.
Am 23. Juli 2015 war die Weltpremiere des Films Mission: Impossible – Rogue Nation; das Wiener Opernhaus war einer der originalen Filmschauplätze, in dem im Sommer davor gedreht wurde.
Der Eiserne Vorhang zeigt eine Szene aus dem Mythos von Orpheus und Eurydike von Rudolf Hermann Eisenmenger. Zur Gestaltung wurden 1954/55 verschiedene Künstler eingeladen teilzunehmen. 16 österreichische Künstler beteiligten sich mit 78 Entwürfen. Nach dem vierten Bewerbungsdurchgang wurde Eisenmengers Einreichung ausgewählt. Als Harzöl-Mischtechnik-Gemälde auf vergoldeter Leinwand wurde schließlich der von einer Jury ausgewählte Entwurf vom Künstler innerhalb von 4 Monaten selbst auf einer 170 m² Fläche ausgeführt.
Die Finanzierung der künstlerischen Umsetzung erfolgte unter Mithilfe der österreichischen Bevölkerung durch „Spenden von Goldplättchen“. Die Staatsoper galt als Symbol für den Wiederaufbau und die Wiedergeburt Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg. Zeitgleich mit der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrages 1955 und dem Beginn der Souveränität der Zweiten Republik wurde auch die Staatsoper wiedereröffnet.
Das „museum in progress“ konzipierte für die Wiener Staatsoper die Ausstellungsreihe „Eiserner Vorhang“, die seit der Saison 1998/1999 die Brandschutzwand zwischen Bühne und Zuschauerraum zu einer Ausstellungsfläche für zeitgenössische Kunst verwandelt. Jedes Jahr wird der Vorhang von international renommierten Künstlern neu gestaltet. Es handelt sich dabei nicht um Übermalungen, sondern um eine technische Übertragung eines künstlerischen Entwurfes auf ein Trägermaterial, mit dem der Eiserne Vorhang lediglich überspannt wird. Jedes Motiv wird zudem als Ansichtskarte publiziert und für Werbezwecke zur freien Entnahme an Informationsständen aufgelegt. Allerdings wurde schon Dezember 2001 durch eine Unterschriftenaktion, geleitet von der Kunsthistorikerin Maria Missbach, zur „Erhaltung des Eisernen Vorhanges der Wiener Staatsoper als Gesamtkunstwerk für den Wiederaufbau“ rund 22.100 Unterschriften gegen die Übermalung des Opernvorhanges gesammelt.
Daneben durfte Rudolf Eisenmenger bereits 1950 54 Kartons als Vorlagen für die Weberei zum großen Tapisserienzyklus „Szenen aus der Zauberflöte“ beisteuern. Die ausgeführten Arbeiten werden seitdem im Gobelinsaal (dem heutigen Gustav Mahler-Saal) präsentiert. Es ist dies mit 171 m² Gestaltungsfläche das Hauptwerk der ehemaligen Manufaktur in der Wiener Hofburg. Eisenmenger war vom Anfang seiner Karriere an an der Tapisserie interessiert, die Revitalisierung dieser Kunstgattung im 20. Jahrhundert geht nicht zuletzt auf ihn zurück.
Saison | |
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1955/1998 | Rudolf Hermann Eisenmenger |
1998/1999 | Kara Walker |
1999/2000 | Christine & Irene Hohenbüchler |
2000/2001 | Matthew Barney |
2001/2002 | Richard Hamilton |
2002/2003 | Giulio Paolini |
2003/2004 | Thomas Bayrle |
2004/2005 | Tacita Dean |
2005/2006 | Maria Lassnig |
2006/2007 | Rirkrit Tiravanija |
2007/2008 | Jeff Koons |
2008/2009 | Rosemarie Trockel |
2009/2010 | Franz West |
2010/2011 | Cy Twombly |
2011/2012 | Cerith Wyn Evans (ab 28. Oktober bis Saisonende) |
2012/2013 | David Hockney (ab 20. November bis Saisonende) |
2013/2014 | Oswald Oberhuber (ab 25. Oktober bis Saisonende) |
2014/2015 | Joan Jonas (ab 14. November 2014) |
2015/2016 | Dominique Gonzalez-Foerster (ab 30. September 2015) |
2016/2017 | Tauba Auerbach |
2017/2018 | John Baldessari |
2018/2019 | Pierre Alechinsky (ab 2. November 2018) |
2019/2020 | Martha Jungwirth |
In den Spielzeiten 2011/2012 und 2012/2013 war jeweils von Saisonbeginn bis zur Fertigstellung der neuen Gestaltung der ursprüngliche Entwurf von Rudolf Hermann Eisenmenger zu sehen.
Seit der Direktion Holender (der selbst Vater von drei Kindern ist) ist die Staatsoper für ihre häufigen Aufführungen von kindgerechten Produktionen bekannt. Beispiele dafür sind etwa die Opern Peter Pan, Das Traumfresserchen, Der 35. Mai, Aladdin, Bastien und Bastienne oder Wagners Nibelungenring für Kinder. Sie fanden bis zum Frühjahr 2015 als Kinderoper auf dem Dach des Vorbaus (über der Loggia, dem Vestibül und dem Schwind-Foyer) in einer eigens dafür errichteten Zeltkonstruktion statt. Dieses Zelt wurde im Sommer 2015 abgebaut, Spielstätte für Kinderaufführungen ist nunmehr das ehemalige Stadttheater Walfischgasse.
Darüber hinaus findet jedes Jahr am Tag nach dem Opernball eine Aufführung der Zauberflöte für neun- bis zehnjährige Kinder noch im Umbau des Zuschauerraums und der Bühne als Ballsaal statt.
Zusätzlich bietet das Opernhaus für Kinder zwischen 8 und 14 Jahren eine eigene Opernschule an, die neben einer regulären Schule nachmittags zu absolvieren ist. Die Kinder werden pädagogisch fachkundig an das Musiktheater herangeführt sowie für ein mögliches Berufsziel als Sänger sensibilisiert. Die Staatsoper rekrutiert für ihre Produktionen die Darsteller für Kinderrollen aus dieser Opernschule. Außerdem findet zweimal pro Saison eine eigene Matinee der Opernschule statt. Im Mozartjahr 2006 wurde Der kleine Friedrich aufgeführt, eine zwanzig minütige Collage aus Mozart-Liedern von Janko Kastelic und Claudia Toman.
Seit der Ära Hollender gibt es auch die Initiative „Oper live am Platz“, bei der die Aufführungen über einen Monitor auf den Karajanplatz (die platzartige Ausbuchtung der Kärntner Straße bei der Oper) übertragen werden. Dies findet im Mai, Juni und September an ungefähr jedem zweiten Tag statt, ca. 300 Sitzplätze werden auf dem Platz aufgestellt und nach Ende der Vorstellung wieder entfernt. Diese Initiative wird mit Werbung finanziert, die vor der Vorstellung und in den Pausen geschaltet wird, und ist für die Zuschauer kostenlos. Die meisten Regeln innerhalb des Hauses (etwa Bekleidungsvorschriften) haben am Platz keine Gültigkeit, auch dürfen Lebensmittel und Getränke während der Vorstellung konsumiert werden.
Eine international bekannte Veranstaltung ist der Opernball, der alljährlich am letzten Donnerstag im Fasching stattfindet.
Der Opernball ist mit rund 5000 Gästen der größte Treffpunkt Österreichs für Kulturschaffende, Unternehmer und Politiker aus dem In- und Ausland. Inklusive Mitwirkenden und Mitarbeitern des Hauses bevölkern am Ballabend rund 7000 Menschen die Staatsoper. Die Ballbesucher und der Werbeeffekt für den österreichischen Tourismus haben sich auch zu einem Wirtschaftsfaktor in Wien entwickelt. 180 Paare aus dem In- und Ausland eröffnen den Ball.
Die Tradition des Opernballes führt zurück in die Zeit von 1814/15, die Zeit des Wiener Kongresses. Der erste Ball in der Staatsoper fand 1935 statt, der erste der heutigen jährlichen Opernbälle wurde anlässlich der Wiedereröffnung des Staatsoperngebäudes 1955 am 9. Februar 1956 abgehalten.
Seit 1987 gab es immer wieder Demonstrationen anlässlich des oder gegen den Opernball, zuletzt 2010.
Die Orgel der Wiener Staatsoper wurde 1988 erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 33 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch. Die Orgel befindet sich im Orgelsaal im 6. Stock des Opernhauses. Ihr Klang wird bei Vorstellungen über Lautsprecher in den Zuschauerraum übertragen.
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